Hamburg. Bis Ende 2023 entsteht Haus mit 655 Zimmern und einem Kongresssaal für rund 1100 Gäste. Zwei Marriott-Marken unter einem Dach.

Das Elbbrückenquartier in der HafenCity ist der Standort für ein neues Kongresshotel der Superlative, das der Hamburger Projektentwickler ECE realisiert. Der Start für das 240-Millionen-Euro Bauvorhaben ist im Herbst 2020, die Eröffnung ist Ende 2023 geplant.

Am Dienstag wurde bekannt gegeben, welche Kette den Zuschlag erhalten hat: Zwei Marken im Vier-Sterne-Segment des amerikanischen Hotelkonzerns Marriott werden in den 19-stöckigen Gebäudekomplex einziehen und insgesamt 655 Zimmer haben. Das eine ist AC Marriott mit 510 Zimmern, zu dem auch der Kongressbereich gehört, und das andere Residence by Marriott mit 145 Zimmern. Die Hotels sind miteinander verbunden. Bislang ist in Hamburg das Radisson Blu am Bahnhof Dammtor, mit 556 Zimmern, das größte Hotel.

Kongresshotel wird "höchst attraktiver internationaler Treffpunkt"

„Hamburg erhält mit dem Kongresshotel einen neuen, höchst attraktiven internationalen Treffpunkt mit vielfältigen Möglichkeiten für unterschiedliche Veranstaltungsformate und Kongresse“, sagte HafenCity-Hamburg-Chef Jürgen Bruns-Berentelg. Zudem passe das Projekt wunderbar in das kosmopolitisch geprägte neue Geschäftsviertel in der östlichen HafenCity. Dort wird zum Beispiel­ auch die neue Zentrale des Energieunternehmens Vattenfall gebaut und der Wolkenkratzer Elbtower inklusive Hotel. Herzstück des Gebäudekomplexes wird ein Kongresssaal mit einer Kapazität für rund 1100 Personen. Dazu kommen weitere Tagungsräume. Damit werde eine Angebotslücke auf dem Hamburger Kongressmarkt geschlossen, sagte Bruns-Berentelg.

Aber das Kongresshotel soll nicht nur Tagungsteilnehmer aus dem In- und Ausland anziehen, sondern auch die Hamburger. Denn in der 18. Etage in rund 60 Metern Höhe wird es eine Sky Bar mit Terrasse geben. Auch ein Restaurant mit rund 350 Plätzen ist geplant. Das Kongresshotel soll ein zusätzliches Angebot zum CCH (Congress Center Hamburg) sein, das nach einer umfangreichen Revitalisierung im August kommenden Jahres wiedereröffnet wird.

Bereits im Sommer vergangenen Jahres wurde der Architektenwettbewerb entschieden (wir berichteten). Doch offiziell wurde das renommierte Hamburger Büro gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner erst am Dienstag im Kesselhaus am Sandtorkai als Sieger vorgestellt. Den Entwurf beschrieb Nikolaus Goetze, Partner bei gmp, so: „Es wird ein markanter Baustein der Hamburger Backsteinarchitektur werden, der sich wie selbstverständlich sowohl in den bewährten Baustil der Stadt als auch in die unmittelbare Umgebung einfügen wird.“ Den zweiten Platz belegten Störmer Murphy and Partners und den dritten Platz Tchoban Voss Architekten. Es hatten sich auch Büros aus Berlin, Aachen und dem dänischen Aarhus an dem Wettbewerb beteiligt.

Der Marriott-Konzern führt acht Hotels in Hamburg

Der Marriott-Konzern betreibt weltweit rund 7000 Hotels in 131 Ländern und hat 30 Marken von der Mittelklasse bis zum Luxushotel. In Hamburg ist das Unternehmen bereits mit acht Hotels vertreten, darunter das The Westin in der Elbphilharmonie, das Le Méridien an der Außenalster sowie das Renaissance und das vor mehr als 30 Jahren eröffnete Marriott in der Innenstadt. Der Konzern befindet sich in Hamburg auf Expansionskurs. Vor wenigen Wochen wurde das Courtyard by Marriott an der Adenauerallee in St. Georg eröffnet, im Sommer 2020 soll das Moxy unweit vom Berliner Tor an den Markt gehen. Außerdem wird an diesem Mittwoch der Grundstein für ein Moxy und ein Residence Inn in Altona gelegt. Drei weitere Hotels in Harburg, die unter Marriott-Marken geführt werden sollen, sind in Planung.

Mit den Kongressen kennt sich der Konzern aus: „Große Konferenzen gehören zum Kerngeschäft von Marriott International“, sagte Tim Zeichhardt, der für die Entwicklung neuer Hotelprojekte in Deutschland, Österreich und der Schweiz zuständig ist. Für den Betrieb des Hotelkomplexes im Elbbrückenquartier ist als Franchisepartner von Marriott die niederländische Odyssey Hotel Gruppe verantwortlich. „Wir sind überzeugt davon, dass es in Hamburg die Nachfrage für ein Hotel mit Kongressbereich in dieser Größenordnung gibt“, sagte der Vorstandsvorsitzende Rick van Erp. Neben dem Kongresshotel werden auch rund 5000 Quadratmeter Büroflächen in dem Gebäude entstehen.

Die Arbeiten des Architektenwettbewerbs werden vom 2. bis zum 20. Oktober im Kesselhaus am Sandtorkai 30 ausgestellt. Das hat von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.