Hamburg. Die “Roald Amundsen“ legt ungeplanten Zwischenstopp ein. Schiff mit moderner Hybrid-Technik war schon in Hamburg zu Gast.
Die „Roald Amundsen“, das neue Expeditionsschiff von Hurtigruten, dessen Jungfernfahrt im Sommer von Trömsö nach Hamburg geführt hat, muss überraschend einen außerplanmäßigen Aufenthalt in der Werft einlegen.
Im Juli führte die Jungfernfahrt des Schiffs nach Hamburg
Wie die in Hamburg ansässige Deutschlandzentrale der Reederei mitteilt, wird das brandneue Schiff den nun nötigen Werft-Stopp in Vancouver (Kanada) absolvieren. Vorher hatte es bereits die Nordwest-Passage durchquert, eine der anspruchsvollsten Expeditionsrouten weltweit.
„Obwohl wir immer einen Puffer einplanen, um zu verhindern, dass unerwartete Ereignisse unsere Reiserouten beeinträchtigen, hat uns dieser Aufenthalt in Vancouver leider veranlasst, eine Expeditions-Seereise abzusagen“, erklärte Hurtigruten-Sprecher Arne Karstens auf Abendblatt-Nachfrage.
Ab 18. Oktober sollen die Reisen normal stattfinden
Betroffen ist die auch in Teilstücken buchbare 17-Tage-Reise, die am 10. Oktober in Puntarenas (Costa Rica) starten und in Valparaiso (Chile) enden sollte. Ab 18. Oktober sollen die Reisen dann wieder planmäßig stattfinden.
Die „Roald Amundsen“ ist ein hochmodernes Expeditionsschiff mit Platz für 530 Passagiere. Sie wurde bei der Kleven Werft in Norwegen gebaut, dort entsteht zurzeit auch das weitgehen baugleiche Schwesterschiff „Fridtjof Nansen“. Es gab beim Bau immer wieder Verzögerungen, sodass sich letztlich auch die Auslieferung verspätete.
Beide neuen Schiffe nutzen eine neuartige Hybridtechnik, bei der Hochleistungsakkus die Leistungsspitzen der mit Marinediesel betriebenen Maschinen aufnehmen. Das so genannte „peak shaving“ soll Einsparungen von bis zu 20 Prozent gegenüber herkömmlichen Antrieben bringen.
Rein elektrische Fahrten sind mit dem Schiff auch möglich, allerdings geht das nur bei kurzen Manövern, weil die teuren Batteriepacks bislang maximal für 30 Minuten reichen.
Hurtigruten setzt in den nächsten Jahren verstärkt auf Hamburg als Start- und Zielhafen und hat in der Stadt viele Fans.