Hamburg. Bundestagsabgeordneter Wieland Schinnenburg warnt vor weiteren Verzögerungen und bezieht sich auf Aussagen der Bundesregierung.

Die FDP hat vor Verzögerungen bei der Umsetzung des Sieben-Punkte-Plans zur Verbesserung des S-Bahn-Verkehrs gewarnt, den Senat und Bahn Mitte August nach einem „Runden Tisch“ vorgestellt hatten. Darin wurde unter anderem angekündigt, dass Stadt und Bahn künftig dafür sorgen wollen, dass sich weniger Personen in den Gleisen aufhalten und den Zugverkehr behindern (wir berichteten). „Bis 2021 will die S-Bahn Hamburg gemeinsam mit DB Station und Service an den Bahnsteigenden in den Citytunnelstationen zusätzliche Sperren einbauen“, so die gemeinsame Erklärung. „Außerdem sollen die Strecken zwischen Hamburg Hauptbahnhof und Harburg sowie Bergedorf eingezäunt werden“. Auf diese Weise solle die „Anzahl der Streckensperrungen durch Personen in den Gleisen gesenkt werden“. Die Investitionen für die Umzäunungen in Höhe von bis zu fünf Millionen Euro übernimmt demnach die Stadt Hamburg.

Der Hamburger FDP-Bundestagsabgeordnete Wieland Schinnenburg zweifelt nun an diesen Ankündigungen. Hintergrund ist eine Antwort, die er jetzt auf eine Frage an die Bundesregierung vom Bundesverkehrsministerium bekommen hat. „Bezüglich der Sperren an den Bahnsteigen befindet sich das Bahnhofsmanagement Hamburg derzeit in der Sichtung und Prüfung möglicher Konstruktionen von Türtypen, sodass zum derzeitigen Zeitpunkt noch keine Aussagen zum Fertigstellungstermin getroffen werden können“, heißt es darin. Daraus folgert FDP-Mann Schinnenburg, dass „also nicht absehbar ist, wann diese Maßnahmen abgeschlossen sind“. Im Übrigen sei die „Zeitvorgabe von mehr als zwei Jahren für den Einbau von einigen Türen schon unverständlich lang“ gewesen, so Schinnenburg. „Das müsste bei einigermaßen gutem Willen und Mühe bis Ende 2019 möglich sein.“ Auch bei der Terminierung der Einzäunung sei die Auskunft aus dem Ministerium lediglich, dass diese bis Ende 2021 kommen „sollen“ - was Schinnenburg offenbar zu ungenau ist.

Bahn weist Kritik zurück

Von Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof und Deutschen Bahn seien „Versprechungen gemacht worden, die nicht gehalten werden“, sagte Schinnenburg. „Hamburg wird noch jahrelang mit unnötigen Verspätungen und Zugausfällen bei der S-Bahn leben müssen, da selbst recht einfache Maßnahmen wie der Einbau von Türen und Zäunen jahrelang dauern soll. Ich fordere den Senat auf, einzugreifen und Staatsrat Rieckhof und die Bahn zu schnellerem Handeln und korrekten Aussagen anzuhalten.“

Ein Bahnsprecher wies die FDP-Kritik auf Abendblatt-Nachfrage zurück. „Wir bestätigen ausdrücklich, dass die getroffenen Aussagen beim Treffen ‘Runder Tisch – Qualität und Pünktlichkeit der DB in Hamburg’ vom 13. August Bestand haben. Das heißt: die Bahnsteigabschlusstüren in den Hamburger Citytunnelstationen werden bis 2021 eingebaut und die Einzäunung der Strecken nach Harburg und Bergedorf bis Ende 2021 abgeschlossen sein.“ Auch aus der Hamburger Verkehrsbehörde hieß es, man gehe davon aus, dass der besprochene Zeitplan eingehalten werde.