Hamburg. Innenbehörde hat Verlängerung der Tempo-30-Strecke im Bereich der Kindertagesstätte Drachenkinderland angeordnet.

Die Eltern der Grundschule Alsterdorfer Straße können bei ihrem Kampf für mehr Verkehrssicherheit vor ihrer Schule einen ersten Erfolg verbuchen: Die Innenbehörde hat eine Verlängerung der Tempo-30-Strecke im Bereich der Kindertagesstätte Drachenkinderland angeordnet. Und die dafür notwendigen Schilder aufgestellt. „Wir freuen uns sehr“, sagt Mutter Judith Elmendorf­, die die Initiative mit ins Leben gerufen hat. „Nun sind immerhin die 40 Kinder der Kita Drachenkinderland endlich geschützt.“

Doch der Teilerfolg reicht den Eltern nicht: „Noch wichtiger ist allerdings die Verlängerung der Tempo-30-Strecke auch zur anderen Seite hin: Hier warten 350 Kinder der Grundschule auf Schutz durch Tempo 30.“ Doch bei diesem Thema sind sich die beteiligten Parteien bisher uneins. Die Bezirksversammlung in Hamburg-Nord unterstützt die Eltern, den dortigen Schulweg sicher zu gestalten, heißt es in einer Drucksache. Und geht sogar noch weiter: „Die Vorsitzende der Bezirksversammlung setzt sich bei der zuständigen Behörde für eine erneute Prüfung der Anordnung von Tempo 30 vor der Schule Alsterdorfer Straße 39 bzw. einer Ausweitung der vorhandenen Streckenabschnitte mit reduzierter Geschwindigkeit sowie eine zeitnahe Umsetzung der Maßnahme ein.“

Polizei sieht keinen Handlungsbedarf

Die Polizei hingegen sieht nach wie vor keinen Handlungsbedarf. So schreibt die Verkehrsdirektion in Abstimmung mit dem zuständigen Polizeikommissariat, die Verkehrssituation an der Alsterdorfer Straße zwischen Winterhuder Marktplatz und Braamkamp sei im Hinblick auf mögliche Sicherheitsdefizite wiederholt gründlich untersucht worden – dabei sei nichts festgestellt worden, was eine Beschränkung rechtlich zulässig gemacht hätte. Nun will die Polizei die Verkehrssituation an der Alsterdorfer Straße über zwölf Monate intensiv beobachten.

Elmendorf und ihren Mitstreitern reicht das nicht. „Die bereits bestehende Tempo-30-Strecke müsste nur um 200 Meter verlängert werden“, sagt sie. „Es ist doch absurd, nur die 40 Kinder auf der einen Seite zu schützen und die 350 Kinder auf der anderen Seite nicht.“ Sie und die anderen Eltern wollen noch lange nicht aufgeben.