Hamburg. Nach dem Spiel zwischen dem HSV und dem FC. St. Pauli ist es rund um das Stadion zu Ausschreitungen gekommen.
Nach dem Stadtderby zwischen dem FC. St. Pauli und dem Hamburger SV ist es in der Nacht zum Dienstag zu kleineren Ausschreitungen und Krawallen gekommen. Im Stadtteil St. Pauli brannten nach Mitternacht unter anderem am Paulinenplatz mehrere Holzpaletten, wie ein Sprecher des Lagedienstes der Feuerwehr dem Abendblatt bestätigte.
Etwa 350 HSV-Anhänger, die sich zuvor im Bereich des Hans-Albers-Platzes aufgehalten hatten, gingen laut Polizei nach Spielende geschlossen in Richtung Millerntorplatz und trafen dort auf weitere HSV-Fans. Etwa 600 bis 700 HSV-Anhänger begaben sich unter Polizeibegleitung über die Glacischausee und die Karolinenstraße zurück zum Bahnhof Sternschanze.
Fahrer aus Auto gezogen
Gegen 23 Uhr wurden nach Angaben des Lagedienstes der Polizei aus der Gruppe der 350 HSV-Anhänger heraus der Fahrer eines Pkw angegriffen. Es sei versucht worden, die Person aus dem Auto zu ziehen, so ein Sprecher.
Rund 500 St. Pauli-Fans begaben sich einige Zeit nach Spielende vor das Jolly Roger in der Budapester Straße. Hier kam es vereinzelt zum Abbrennen von Pyrotechnik. Weitere 400 St. Pauli-Fans zog es in die Kneipen im Bereich der Wohlwillstraße.
Holzpaletten in Flammen
Laut NDR kam es nach Mitternacht am Paulinenplatz zur Randale. Schwarzgekleidete und vermummte Personen hätten versucht, eine Straßenlaterne aus der Verankerung zu reißen. Dabei sollen auch die Holzpaletten, die rund um die Laterne lagen, in Brand geraten sein. Die Polizei habe dies zunächst geduldetet, dann seien die Einsatzkräfte an der Feuerstelle vorbeigezogen. Als die Beamten abzogen, wurden sie laut NDR bepöbelt und mit Flaschen und Bengalos beworfen. Der Lagedienst der Polizei konnte diese Vorfälle am Dienstagmorgen zunächst allerdings nicht bestätigen.
Vor und während des Lokalderbys hatte die Polizei vor allem mit dem Zünden von Bengalos und anderer Pyrotechnik von beiden Seiten zu kämpfen. Insbesondere in der Halbzeitpause kam es daher im Stadion zu einer starken Rauchentwicklung.
Bitterer Beigeschmack durch Zünden von Pyrotechnik
Polizeisprecher Timo Zill zog eine überwiegend positive Bilanz des Einsatzes, an dem fast 1500 Beamte aus mehreren Bundesländern beteiligt waren. "Das Einsatzkonzept war aus einer Position der Stärke heraus angelegt. Damit gelang es, die Fantrennung jederzeit konsequent umzusetzen", so Zill. "Die Zusammenarbeit von Polizei und beiden Vereinen darf als hervorragend bezeichnet werden. Die abgesprochenen Maßnahmen haben auch jeweils gegriffen und zum gelungenen Einsatzablauf wesentlich beigetragen. Ein bitterer Beigeschmack bleibt das Zünden von Pyrotechnik und Böllern im Stadion. Hierfür tragen Fans beider Fanlager Verantwortung."