Hamburg. Gebrauchter Tag für Abwehrchef van Drongelen. Vagnoman fing nervös an. Hinterseer vergibt Großchance.
Derby-Sensation am Millerntor: Nach einer über weite Strecken schwachen Leistung hat der HSV gegen den Stadtrivalen FC St. Pauli eine völlig unerwartete 0:2 (0:1)-Niederlage kassiert und die Rückkehr an die Zweitliga-Tabellenspitze verpasst. Es war die erste HSV-Pleite auf dem Kiez seit 59 Jahren. Die Einzelkritik der Rothosen:
Heuer Fernandes: Einer der wenigen, die an den Gegentoren keine Schuld traf.
Vagnoman: Fing nervös an, hätte vor dem 0:1 energischer die Flanke verhindern müssen, blieb nervös.
Jung: Versuchte sich oft als erster Spielmacher. Zu oft. Fahrig. Zu fahrig.
Van Drongelen: Zögerte einen Moment zu lange vor dem 0:1 und traf dann auch noch selbst zum 0:2. #gebrauchterTag
Leibold: Schaltete ausgerechnet im Derby drei Gänge runter.
Fein: Lange Zeit wie ein Dirigent ohne Orchester. Hatte mehr mit den Mit- als mit den Gegenspielern zu tun. Aber sein Pass kurz nach Wiederanpfiff auf Hinterseer war ein Gedicht.
Kinsombi: Wollte oft oh là là, und am Ende blieb es bestenfalls beim so lala.
Kittel (bis 80.): Der Mann für das Besondere blieb auf der verzweifelten Suche nach etwas Besonderem. Verlor zudem vor dem 0:1 das entscheidende Kopfballduell gegen Knoll. Schwach.
Dudziak (ab 80.): Fügte sich direkt mit einem haarsträubenden Fehlpass ein.
Narey (bis 45.): Bemüht reicht in einem Derby bei Weitem nicht.
Hunt (ab 46.): Der Kapitän wollte das Ruder übernehmen und das sinkende Schiff auf Kurs bringen. Es blieb beim gut gemeinten Versuch.
Hinterseer: Hatte kaum Ballkontakte. Aber die wenigen, die er hatte, hatten es (fast immer) in sich. Einen (kurz vor dem 0:2) hätte er aber zum Ausgleichstreffer veredeln müssen.
Jatta (bis 66.): Erlaubte sich ausgerechnet im Derby sein mit Abstand schwächstes Saisonspiel.
Harnik (ab 66.): Kam, sah und traf – dummerweise aus dem Abseits.