Hamburg. Das 126 Meter lange Schiff war seit November zur Überholung bei Blohm + Voss. An Bord ist unter anderem ein gelbes U-Boot.

Wer am Donnerstag früh aufgestanden ist und im Hamburger Hafen war, konnte sich über einen seltenen Anblick freuen: Eine der größten Privatyachten der Welt – die 126 Meter lange "Octopus", die zum Nachlass des im vergangenen Jahr verstorbenen Microsoft-Mitgründers Paul Allen gehört – fuhr erstmals seit Monaten wieder auf der Elbe.

Ende November kam die "Octopus" für unbekannte Überholungsarbeiten nach Hamburg, seitdem lag sie gut versteckt unter einem Gerüst im Dock 10 von Blohm + Voss – bis sie Anfang Juli enthüllt wurde.

Die "Octopus" trägt ein U-Boot im Bauch

Am frühen Donnerstagmorgen verließ sie erstmals das Dock und gab ungewohnte Einblicke: Der sonst geschlossene Bauch des Schiffs wurde geöffnet, um das Forschungs-U-Boot wieder aufzunehmen, das während der Arbeiten Abendblatt-Informationen zufolge außer Sichtweite gelagert worden war.

Neben dem scherzhaft "Yellow Submarine" genannten Unterseeboot verfügt die "Octopus" über ein 19 Meter langes Beiboot, ein ferngesteuertes Kleinst-U-Boot und einen Hangar für zwei Helikopter. Sie wurde bei HDW in Kiel im Auftrag von Lürssen gebaut.

Hat die "Octopus" Hamburg endgültig verlassen?

Zu Spekulationen, ob die "Octopus" Hamburg endgültig verlassen hat oder noch einmal zurückkehrt, möchte die Lürssen-Werft (zu der Blohm + Voss gehört) nichts sagen. Auf Abendblatt-Anfrage verweist man auf die gebotene Diskretion gegenüber dem Kunden, weswegen keine Auskünfte möglich seien. Ganz augenscheinlich wird die Yacht, die auch als Forschungsschiff eingesetzt werden kann, augenblicklich nach den monatelangen Arbeiten erprobt.

Nachdem sie am Donnerstag bis auf die offene Nordsee hinaus gefahren war, zwischenzeitlich südlich von Helgoland lag, ankerte die "Octopus" über Nacht vor Cuxhaven. Von dort aus startete sie am Freitagvormittag erneut mit Kurs auf die Nordsee. Wo sie nun hin fährt, ist genau so unbekannt wie die Zukunft der Mega-Yacht: Gerüchten zufolge soll sie nach dem Tod Paul Allens vergangenes Jahr zum Verkauf stehen.