Hamburg. Roller sollen am Fähranleger zum Sonderpreis ausgeliehen werden können. Bezirkspolitiker zeigen sich angetan von der neuen Mobilität.
Die E-Scooter sind in der Innenstadt, an der Alster, am Hafen und in Stadtteilen wie St. Georg oder Eppendorf inzwischen omnipräsent. Aber nun soll auch auf Finkenwerder diese neue Art der Mobilität Einzug halten. Das planen nach Abendblatt-Informationen die Hochbahn und der schwedische Anbieter Voi. Dem Vernehmen nach soll dafür extra eine Abstellanlage für E-Scooter im Bereich der Finkenwerder Landungsbrücke installiert werden – dort befindet sich die Haltestelle der Fährlinie 62. Im Rahmen eines Pilotprojekts könnten bis zu 30 der Fahrzeuge in dem Stadtteil bereitgestellt werden. Eine Hochbahn-Sprecherin bestätigte entsprechende Überlegungen für ein Pilotprojekt auf Finkenwerder. Einen konkreten Zeitplan gebe es aber noch nicht.
Die Bezirksversammlung Mitte unterstützt das Vorhaben und hat im Hauptausschuss auf Antrag der SPD beschlossen, dass 6000 Euro aus dem Förderfonds zur Verfügung gestellt werden sollen, „um Freiminutenpakete und den Entfall der Startgebühr von bislang 1 Euro pro Fahrt für die Anwohner von Finkenwerder zu finanzieren“, heißt es in dem Antrag.
Anreiz schaffen, auf das Auto zu verzichten
SPD-Fraktionschef Tobias Piekatz sagte: „Mit einem E-Scooter könnte der Weg zwischen Wohnung und Fähranleger noch attraktiver gestaltet und so ein zusätzlicher Anreiz geschaffen werden, auf das eigene Auto weiter zu verzichten.“
Der CDU-Abgeordnete Roland Hoitz sagte: „Dass jetzt auch auf Finkenwerder E-Scooter angeboten werden sollen, ist eine wichtige Ergänzung für die Mobilität der Menschen in dem Stadtteil.“ Da passt es auch, dass die Bezirksversammlung Mitte jetzt einen Sonderausschuss Mobilität eingerichtet hat. Alle Parteien, bis auf Die Linke haben zugestimmt. „Verkehr wird bislang im Bezirk nicht einheitlich gedacht. Es gibt Überlegungen fürs Auto, für den Radverkehr und teilweise für Fußgänger. Der ÖPNV wird bedarfsgerecht ausgebaut. Das muss von Anfang an besser aufeinander abgestimmt werden“, sagte Piekatz.
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Ziel sei es, überparteilich Lösungen dafür zu finden, wie Mobilität sinnvoll miteinander verknüpft werden könne. Piekatz nennt ein Beispiel: „Hier geht es auch um die Planung neuer Quartiere. Welche Nutzungen müssen in einem Quartier berücksichtigt werden, damit Wege vermieden werden? Wenn in einem Neubauquartier keine Nahversorgungsmöglichkeit fußläufig erreichbar ist, dann werden die Menschen dafür auf ein eigenes Auto zurückgreifen, und das muss ja nicht sein.“