Hamburg. Drei Monate lang sollen Kleine Johannisstraße und Teil der Schauenburgerstraße nicht mehr von Autos befahren werden dürfen.
Was macht man mit einer Straße, in die plötzlich keine Autos mehr hineinfahren und parken dürfen? Man nutzt den neu gewonnenen Raum. Der Herrenausstatter Anton Meyer stellte am Donnerstag eine Tischtennisplatte auf und kühlen Wein daneben. Das nicht nur sportliche Angebot wurde gut angenommen – am ersten Tag der neuen Hamburger Fußgängerzone im Schatten des Rathauses. Drei Monate lang sollen die Kleine Johannisstraße und ein Teil der Schauenburgerstraße Fußgängerzone bleiben – ein Experiment, um diesen kleinen Teil der Innenstadt zu beleben. Am Donnerstag kommender Woche soll die Zone offiziell eröffnet werden.
Am ersten Tag der Einführungswoche füllt sich der neue Freiraum rasch mit Leben. Passanten wirken interessiert und genießen die neuen Blicke, die sich eröffnen, weil die hindernden Autos fehlen. „Ich würde sogar eine viel größere autofreie Fläche befürworten“, sagt eine Passantin, die in einer Agentur in der Kleinen Johannisstraße arbeitet.
Hoffnung auf Lerneffekt der Eingewöhnungswoche
„Mit der autofreien Zone erwacht unsere Straße aus ihrem Dornröschenschlaf“, freut sich Sabine Falkenhagen, Inhaberin eines Hutgeschäftes an der Schauenburgerstraße. Am ersten Tag gibt es aber auch Autofahrer, die sich nicht an die neuen Regeln halten wollen oder können. So lässt ein Anwohner nicht mit sich reden und stellt sein Auto, hocherfreut über die vielen freien Parkplätze, vor der eigenen Haustür ab. Noch bleibt das folgenlos.
Die Organisatoren von der Initiative „Altstadt für alle“ hoffen auf den Lerneffekt der Eingewöhnungswoche. Von nächster Woche an müssen er und alle anderen Autofahrer mit einem Strafzettel rechnen, falls sie in die Zone hineinfahren und dort parken.