Hamburg. Die Stadt will mit den zusätzlichen Mitteln vom Bund die Betreuung verbessern und in Fachkräfte investieren.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Sozialsenatorin Melanie Leonhard (alle SPD) unterzeichnen am 7. August die Vereinbarung zum „Gute-Kita-Gesetz“, wie ein Sprecher der Sozialbehörde mitteilte. Das Gesetz regelt die Verwendung von Bundesmitteln zur Verbesserung der Betreuung in Kindertagesstätten.
Vom Bund sollen bis 2022 rund 5,5 Milliarden Euro an die Länder fließen – für Hamburg bedeutet das zusätzlich 121 Millionen Euro. Die Länder können selbst entscheiden, wie sie die Mittel einsetzen. Allerdings müssen dazu mit jedem Land einzelne Vereinbarungen getroffen werden. Hamburg will in mehr Fachkräfte und eine bessere Betreuung investieren.
Die Hansestadt will mit dem Geld nach Angaben der Sozialbehörde für mehr Qualität sorgen. Es gehe vor allem darum, den sogenannten Betreuungsschlüssel schrittweise zu verbessern.
Bei den unter Dreijährigen in der Krippe kamen laut Sozialbehörde im Januar dieses Jahres rechnerisch 4,7 Kinder auf einen Betreuer. Anfang 2021 sollen es noch 4 Kinder pro Fachkraft sein. Im Elementarbereich (drei bis sechs Jahre) sind laut Behörde derzeit rechnerisch 10,7 Kinder pro Betreuer vereinbart. Das Ziel sei, dass es spätestens 2024 lediglich 10 Kinder sind. Zudem seien weitere Angebote bei der Sprachförderung geplant.
Das Gute-Kita-Gesetz ist seit Jahresbeginn in Kraft. Mehrere Bundesländer haben die Vereinbarung bereits unterzeichnet. Doch erst wenn alle 16 Verträge unter Dach und Fach sind, fließt das Geld. Nach den Unterschriften in Hamburg ist ein gemeinsamer Besuch der drei SPD-Politiker in einer Kita im Stadtteil Rothenburgsort geplant.
In Hamburg gibt es laut Sozialbehörde mehr als 1100 Kitas. Eltern erhalten für ihr Kind einen Kita-Gutschein, den sie in jeder Einrichtung einlösen können. Der CDU-Abgeordnete Jens Wolf kritisierte, die Bearbeitungsdauer in den Bezirksämtern sei zu lang. „Monatelange Wartezeiten für Kita-Gutscheine sind nicht hinnehmbar“, monierte er. „Wir brauchen dringend mehr Personal in diesem Bereich. Das werden wir auch in der Bürgerschaft beantragen.“