Hamburg. Heiße Tage, tropische Nächte: Böschungsbrand stört Bahnverkehr. Feuerwerk bei Karl-May-Spielen fällt aus. Drei Badetote.

Der Hamburger Sommer 2019 steuert auf neue Rekorde zu. Sind es nicht die gemessenen, werden es sicher die gefühlten. So viele "Hundstage" hintereinander hat es selbst nicht im Super-Sommer 2018 gegeben. Eine Stadt ächzt unter der Hitze. Doch der Ironman-Triathlon am Sonntag kann trotz der erhöhten Blaualgen-Konzentration in der Alster stattfinden.

Kinder, die ihre Sommerferien in Hamburg verbringen, freuen sich über den herrlichen Sonnenschein, viele Erwachsene stöhnen über die hochsommerlichen Temperaturen – dabei hält die Hitzewelle in Hamburg voraussichtlich noch bis Sonntag an. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte bereits Anfang der Woche eine Hitze-Warnung herausgegeben.

Im Hitze-Blog hält Sie Abendblatt.de auf dem Laufenden:

Feuerwehr bekämpft Brände auf Feldern

Durch die große Trockenheit hatte die Feuerwehr auch mit mehreren großflächigen Bränden auf Feldern südlich und nördlich von Hamburg zu kämpfen. So stand seit etwa 18 Uhr ein Feld in Stelle im Landkreis Harburg in Brand. Hintergrund war offenbar ein defekter Mähdrescher, der zuerst Feuer gefangen hatte.

Eine ganz ähnliche Situation gab es in Ahrensburg. Auf einem Feld an der Straße Brauner Hirsch ging ebenfalls ein Mähdrescher in Flammen auf. 1000 Quadratmeter Feld gerieten in Brand, wie ein Sprecher der Feuerwehrleitstelle Süd dem Abendblatt sagte.

Das Feuer in Helvesiek im Landkreis Rotenburg bedrohte auch eine Fabrik.
Das Feuer in Helvesiek im Landkreis Rotenburg bedrohte auch eine Fabrik. © JOTO

Mit 150 Einsatzkräften musste die Feuerwehr auch in der Ortschaft Helvesiek in der Nähe von Rotenburg (Wümme) gegen einen Brand auf einem Feld kämpfen. Sieben Hektar standen dort seit dem späten Freitagnachmittag in Flammen. Das Feuer bedrohte auch eine nahegelegene Fabrik, konnte mittlerweile aber gelöscht werden.

Böschungsbrand zwischen Rahlstedt und Wandsbek

Ein Böschungsbrand hat gegen 18 Uhr den Regionalverkehr auf der Strecke zwischen Rahlstedt und Wandsbek zum Erliegen gebracht. Züge der Linie Hamburg-Lübeck mussten in den Bahnhöfen warten, bis das Feuer gelöscht war.

Gegen 19.30 Uhr kam es zu einem weiteren Brand an der Strecke zwischen Rahlstedt und Ahrensburg.

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Rekordhitze lässt Meteorologen schaudern

Als Tornado-Beauftragter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist Andreas Friedrich Stürme gewohnt. Der Blick auf die gerade etwas abflauende Hitzewelle und die Rekordtemperaturen vom Vortag ließ den Meteorologen am Freitag allerdings eher schaudern. „So etwas hatten wir in Deutschland noch nie“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Vor 2019 sei in Deutschland erst zehn Mal überhaupt die 40-Grad-Temperaturmarke erreicht worden. „Jetzt hatten wir allein gestern mehr als 20 Stationen, die 40 Grad und mehr erreichten. Wir hatten an einem Tag das, was in Deutschland in 130 Jahren nicht passiert ist. Das ist so eindeutig, dass es für mich als Meteorologe schon beängstigend ist.“

Dass hier auch der Klimawandel eine Rolle spielt, ist für Friedrich eindeutig: „Es ist nicht der einzelne Hitzetag, es sind nicht die einzelnen 42 Grad. Aber wenn man einfach über längere Zeiträume guckt und die Häufungen sieht – das hätten wir mit einem kälteren Klima wie vor Beginn der Industrialisierung einfach nicht gehabt. Hier spielt die Erwärmung, für die der Mensch wesentlich mitverantwortlich ist, die entscheidende Rolle.“

Zu trocken – Feuerwerk bei Karl-May-Spielen fällt aus

Wegen der Trockenheit fallen derzeit bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg nach den Abendvorstellungen die Feuerwerke aus. Bislang musste aus Sicherheitsgründen bereits vier Mal die Lichterschau abgesagt werden, sagte Geschäftsführerin Ute Thienel am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Auch für Freitag- und Samstagabend musste der visuelle Höhepunkt der Vorstellung gestrichen werden. „Sollte die Wetterlage sich in der nächsten Woche nicht grundsätzlich ändern, gehen wir davon aus, dass auch dann kein Feuerwerk stattfindet. Wir prüfen aber immer kurzfristig die Situation und Machbarkeit.“ Dafür stehe der Veranstalter in engem Kontakt mit der Feuerwehr.

Den Besuchern werde an besonders heißen Tagen vor Vorstellungsbeginn mit Durchsagen empfohlen, eine Kopfbedeckung zu tragen und sich mit ausreichend Getränken zu versorgen. „Darüber hinaus haben wir im Indian Village und im Eingangsbereich der Karl-May-Spiele eine ganz besondere Erfrischung vorbereitet: Die Besucher können Sprühnebel-Anlagen und Rasensprenger zur Abkühlung nutzen“, so Thienel. So eine Anlage gebe es außerdem auch für die Pferde auf der Hinterbühne. Zudem werde das Personal des Roten Kreuzes an sehr heißen Tagen aufgestockt.

Am Kalkberg wird seit Ende Juni das Stück „Unter Geiern - der Sohn des Bärenjägers“ aufgeführt. In den Hauptrollen treten Musicalstar und Schauspieler Alexander Klaws, Model und Schauspielerin Larissa Marolt sowie Schauspieler Raúl Richter auf. Die Wildwest-Saison 2019 im Freilicht-Theater geht bis zum 8. September.

Das sind die Sperrungen beim Ironman

DWD bestätigt Hitzerekord – Experten zweifeln

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat den neuen deutschen Hitzerekord von 42,6 Grad im emsländischen Lingen bestätigt. Der am Donnerstag gemessene Wert sei korrekt, sagte ein Sprecher am Freitag. Damit sind die Temperaturen erstmals seit Beginn der schriftlichen Aufzeichnungen in Deutschland über 42 Grad gestiegen.

Bereits am Donnerstag hatte der Meteorologe Jörg Kachelmann per Twitter Zweifel geäußert, ob der Lingener Wert vom DWD bestätigt werde. „Der Standort ist so, dass der DWD umziehen möchte, weil er nicht mehr den Anforderungen genügt“, schrieb der Wetterexperte. Auch Lucas Reimann, Meteorologe an der Universität Bonn, hält den Lingener Wert nicht für „ganz plausibel“. Die Lingener Station liege in einer von Bäumen umgebenen Senke, was dazu führe, dass die Luft nur wenig zirkulieren könne. Andererseits werde der Deutsche Wetterdienst seine Gründe haben, die Werte anzuerkennen. „Die Glaubwürdigkeit leidet darunter nicht, es sind sehr gute Leute, die da arbeiten, und die können das richtig einschätzen“, sagte der Doktorand.

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Die Lingener Messstation werde nach Möglichkeit schon im nächsten Jahr einen neuen Standort bekommen, sagte Bodo Schreier vom Deutschen Wetterdienst in Hamburg. Der Standort in Lingen solle verlagert werden, weil er nicht ideal sei für Wettermessungen. Dabei gehe es aber nicht um die Temperatur-, sondern eher um die Windmessung. An den gemessenen Temperaturen zweifele er auf keinen Fall. Den Lingener Oberbürgermeister Dieter Krone stören die Streitigkeiten übrigens nicht. Der Rekord sei publikumswirksam – aber auch schweißtreibend, sagte er.

Viel Stau Richtung Norden

Am Freitagmittag staute sich der Verkehr auf der A7 Richtung Norden ab Heimfeld bereits auf einer Länge von 15 Kilometern, in der Gegenrichtung hatte die Polizei einen etwa zehn Kilometer langen Stau registriert. Auch auf der Autobahn 1 bei Maschen ist in Richtung Norden Geduld gefragt. Dort kam es am frühen Freitagnachmittag auf einer Länge von sechs Kilometern zu Stau und stockendem Verkehr.

Deutscher Wetterdienst warnt vor Montag

Ein Regenbogen über Hamburg an der Alster (Archivbild)
Ein Regenbogen über Hamburg an der Alster (Archivbild) © HA/Michael Rauhe

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) macht eine klare Vorhersage: Am Wochenende ziehe feuchte und kühlere Atlantikluft nach Deutschland. Das Hoch Yvonne verlagert sich Richtung Skandinavien und Vincent taucht als Tief auf. Doch für Hamburg ändert sich vorerst wenig. Allerdings wird der Ostwind, der bislang für eine stabile Hitze-Lage sorgt, etwas böiger.

Das empfindet man am Sonnabend als angenehm bei Tagestemperaturen von 26 (Ostsee) bis 30 Grad (Hamburg). In der Innenstadt dürfte es noch einige Grad wärmer werden, weil die Häuser viel Hitze abstrahlen. Erst in der Nacht zu Sonntag bringt der Ostwind Wolken mit, die am Sonntag Schauer bringen können – und heftige Gewitter. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 26 und 29 Grad am Tage.

Die Schauer und Gewitter ziehen laut DWD am Montag nur „zögernd“ ab. Örtlich ist mit Dunst zu rechnen. Zwischen 18 und 28 Grad bewegen sich die Tageshöchst- und Tagestiefsttemperaturen. Bei den Schauern kann es sogar wieder zu Starkregen kommen, warnt der DWD.

Travemünder Woche endet am Freitag

Jedes Jahr im Juli wird im Norden zehn Tage lang das traditionelle Festival an der Lübecker Bucht gefeiert. An diesem Freitag geht die 130. Travemünder Woche zuende. Fester Bestandteil ist der sogenannte Rotspon-Cup. Die Trophäe ging in diesem Jahr nach Kiel. Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) gewann am Mittwoch in Travemünde in einem spannenden Wettkampf gegen den Titelverteidiger, Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau (SPD). Sie sei sehr stolz, die Trophäe nach drei Jahren für die Landesregierung nach Kiel zurückgeholt zu haben, sagte Heinold nach dem Rennen. Strahlend nahm sie den Pokal – eine Sechs-Liter-Flasche Lübecker Rotspon – in Empfang.

Segeljollen passieren auf dem Weg zu den Regattafeldern das alte Segelschiff Passat im Hafen von Travemünde.
Segeljollen passieren auf dem Weg zu den Regattafeldern das alte Segelschiff Passat im Hafen von Travemünde. © Klaus Bodig

Insgesamt sind nach Angaben der Veranstalter rund 1300 Segler aus 15 Nationen in der Lübecker Bucht angetreten und haben um Punkte und Pokale gekämpft. Insgesamt sechs deutsche Meisterschaften und eine Europameisterschaft standen auf dem Regattaplan.

Dritter Badetoter binnen weniger Tage

Auch in Bremen ist ein Schwimmer tödlich verunglückt. Der Vermisste aus dem Stadtwaldsee ist nach ersten Erkenntnissen der Polizei vom Freitag tot. Taucher der Feuerwehr hatten am Freitagmorgen einen leblosen Körper aus dem See geborgen. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich dabei um den seit Donnerstag vermissten 29-Jährigen handelt. Badegäste hatten am Donnerstag einen Mann gemeldet, der auf den See hinausgeschwommen und dann untergegangen sei. Zunächst gab es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden.

Ironman reagiert auf Blaualgen in der Alster

Trotz der erhöhten Blaualgen-Konzentration in der Binnen- und Außenalster wird der Ironman am Sonntag wie geplant mit Schwimmwettbewerb stattfinden. Das teilte der Veranstalter am Freitag mit. Die 2500 Triathleten müssen am Sonntag (06.30 Uhr Männer/06.32 Uhr Frauen) also keine Gefährdung durch giftige Blaualgen befürchten, versicherte Cheforganisator Oliver Schiek am Freitag. „Uns ist von der Behörde bestätigt worden, dass es Stand heute unproblematisch ist“, sagte er.

Jedoch wird es im kommenden Jahr eine Änderung geben: Dann starten die Sportler beim Ironman bereits am 21. Juni. Mit der Vorverlegung, auf die sich die Stadt und Veranstalter schon Anfang dieser Woche einigten, soll verhindert werden, dass die Blaualgen dem Ironman erneut gefährlich werden könnten. Ende Juni liegt der Gehalt des Blaualgen-Chlorophyll gewöhnlich weit unter den Grenzwerten, selbst unter dem Warnwert von 15 Mikrogramm pro Liter. Nebeneffet des früheren Termins: Mehr prominente Athleten würden dann längerer Regenrationszeiten wahrscheinlich in Hamburg starten, um sich für die Ironman-WM im Oktober auf Hawaii zu qualifizieren.

Hitzewelle beschert Strandkorbvermietern gute Geschäfte

Schleswig-Holsteins Strandkorbvermieter gehören zu den Nutznießern der aktuellen Hitzewelle. In diesen Tagen sei die Nachfrage riesig, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes der Strandkorbvermieter Schleswig-Holstein, Hans-Jörg Borgwardt. Doch insgesamt sei die Sommersaison für die Branche bislang eher schlecht gelaufen, berichtete er.

Die Strandkorbvermieter profitieren von der Hitze.
Die Strandkorbvermieter profitieren von der Hitze. © picture alliance / imageBROKER

„Vor allem im Mai war das Wetter schlecht, so dass wir Stress wegen der Leerstände hatten“, sagte der Verbandsvorsitzende. Der Landesverband vertritt die Interessen von Strandkorbvermietern an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins. „Unsere Branche ist stark vom Wetter abhängig“, sagte Borgwardt. „An etwa 30 Tagen im Jahr könnten die Vermieter mehr Körbe anbieten, als wir haben. Für den Rest der Saison ist das Angebot eher zu groß“, sagte er.

Wer bei der aktuellen Wetterlage kurzfristig einen Korb mieten möchte, muss früh aufstehen. „Immer mehr Körbe werden online und im voraus gebucht. Die wenigen Körbe, die am Morgen noch verfügbar sind, sind kurz nach 8.00 Uhr bereits vergriffen“, sagte Borgwardt. Gäste, die später kommen und leer ausgehen, seien zwar enttäuscht. „Aber aggressiv ist noch keiner geworden“, sagte er.

So funktioniert die perfekte Arschbombe

Was Diabetiker jetzt beachten müssen

Wer Diabetes hat, sollte in diesen Tagen besonders vorsichtig sein. Mit hohen Temperaturen steigt auch das Risiko für Patienten, einen Herzinfarkt zu erleiden – anders als bei Nicht-Diabetikern, wie eine Studie zeigte. Darauf weist die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hin. Durch Flüssigkeitsverlust und körperliche Belastung steige der Blutdruck. DDG-Experten raten Chronikern, an heißen Tagen die Insulin- und Medikamentendosis anzupassen. Prof. Dr. med. Baptist Gallwitz sagte: „Akute Myokardinfarkte sind die häufigste Todesursache bei Diabetespatienten.“

Mehrere Brände bei Feldarbeiten in Niedersachsen

Im Laufe des Donnerstages kam es in Niedersachsen zu mehreren Bränden bei Feldarbeiten, vor allem durch Heu- und Strohpressen. Bei Hannover gingen am Nachmittag wegen eines technischen Defekts ein Trecker und eine Strohpresse in Flammen auf. Die Polizei schätzt den Schaden auf 500.000 Euro. Bei Zeven gerieten ein Trecker und 3000 Quadratmeter eines abgeernteten Getreidefeldes in Brand.

Im Landkreis Rotenburg brannten ein Trecker und 3000 Quadatmeter abgeerntetes Getreidefeld.
Im Landkreis Rotenburg brannten ein Trecker und 3000 Quadatmeter abgeerntetes Getreidefeld. © Kreisfeuerwehr Rotenburg

Im Landkreis Oldenburg musste die Feuerwehr gleich dreimal zu Flächenbränden ausrücken. Um 12.40 Uhr gerieten in Kirchseelte während der Feldarbeiten Heuballen in einer Presse in Brand. Das Feuer griff von dort auf die Freifläche über. Um 15.40 Uhr kam es während der Mäharbeiten auf einem Feld am Moorweg zu einem Funkenflug am Mähdrescher, wodurch ein Feld auf einer Fläche von 4,5 Hektar in Brand geriet. Wenig später geriet während des Pressens auf einer Ackerfläche an der Wildeshauser Straße aus ungeklärter Ursache eine Rundballenpresse in Brand. Dadurch verbrannten anschließend 30 Rundballen, 1,5 Hektar Stroh und ca. 2 Hektar Getreidefläche. Der Schaden an der Presse und den Ballen wird auf mindestens 50.000 Euro geschätzt. Im Emsland musste die Feuerwehr ebenfalls ein Getreidefeld löschen.

Hitzeschäden auf Autobahn A1

Auf der Autobahn A1 ist es am Donnerstag zu einem sogenannten "Blow-Up" gekommen, bei dem die Fahrbahn infolge der Hitzeeinwirkung zerbröselt. Das teilte der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr in Schleswig-Holstein am Freitag mit. Am Donnerstagnachmittag sei auf der A1 (km 53,950) in Richtung Norden "ein geringfügiger" Blow Up im Mittelfahrstreifen an der Anschlussstelle Lübeck-Moisling aufgetreten.

"Der Schaden wurde gestern gegen 17 Uhr durch die Streckenkontrolle der Autobahnmeisterei Bad Oldesloe festgestellt", heißt es in der aktuellen Mitteilung. Wegen des Schadens musste die Polizei die Fahrbahn bis 18 Uhr voll sperren. Innerhalb einer Stunde wurde die Fahrbahn mit Kaltasphalt instandgesetzt. Doch am kommenden Dienstag müssen sich die Straßenprofis erneut um die beschädigte Stelle kümmern und mit Heißasphalt sanieren. Dafür muss die A1 in Richtung Norden nach dem Berufsverkehr gegen 9 Uhr auf einen Fahrstreifen reduziert werden.

Wegen der Hitze: Bahnfahrkarten kostenlos stornieren

Die Deutsche Bahn reagiert auf die Hitzewelle in Deutschland: Fahrgäste, die ihre Fahrt am 25. und 26. Juli wegen der hohen Temperaturen verschieben wollen, können ihre Fahrkarten der DB Fernverkehr AG kostenlos stornieren oder ihre Reise bis zum 4. August 2019 verschieben, teilte die Bahn mit. Diese Tickets behielten ihre Gültigkeit. Die Zugbindung dieser Fahrkarten werde aufgehoben. Diese Regelung gelte für alle Angebote. Auch Platzreservierungen könnten kostenfrei umgetauscht werden.

Asylbewerber stirbt in Badesee

In einem Badesee bei Aurich ist ein Mann am Donnerstagabend tödlich verunglückt. Es handelt sich nach Angaben der Polizei Aurich/Wittmund um einen 30 Jahre alten Asylbewerber aus Brookmerland. Er war gegen 18.30 Uhr in der Mitte des Kiessees am Tjücher Moortun in Marienhafe abgetaucht, aber nicht wieder aufgetaucht. Nach rund einer Stunde wurde er tot aus dem See geborgen. Die Ermittlungen dauern an.

Freiluft-Heirat auf Juist steht Hoch im Kurs

Auf Juist ist die standesamtliche Trauung am Strand unter freiem Himmel möglich (Archivbild).
Auf Juist ist die standesamtliche Trauung am Strand unter freiem Himmel möglich (Archivbild). © Ingo Wagner/dpa

Das anhaltend gute Sommerwetter bringt dem einzigen Open-air-Standesamt Deutschlands einen wahren Boom. Nur auf der Nordseeinsel Juist ist die standesamtliche Zeremonie am Strand unter freiem Himmel möglich. „Das gibt es sonst nirgendwo in Deutschland“, ist sich Standesbeamter Ingo Steinkrauß sicher.

Drei Monate nach der ersten Freiluft-Trauung am Strand von Juist haben bisher 32 Paare das neue Angebot genutzt. Selten waren es Insulaner, zumeist waren es Urlauber vom Festland. Und die Nachfrage steigt: 78 weitere Anmeldungen liegen vor, davon mindestens 11 für den Strand. Es könnten noch mehr werden, wenn ein neuer Mitarbeiter eingestellt würde. Der fehlt bislang, daher ist der Terminkalender für 2019 erstmal geschlossen.

„Trockenheit und Hitze stresst die Tiere“

Viele wildlebende Tiere leiden zunehmend unter der Trockenheit und Hitze. Betroffen seien vor allem Amphibien, teilte die Umweltschutzorganisation BUND mit. Schon im vergangenen Jahr seien zahlreiche Kaulquappen bedrohter Arten wie Moorfrosch, Laubfrosch, Rotbauchunke oder Knoblauchkröte wegen des Wassermangels in den Laichgewässern vertrocknet, sagte BUND-Experte Georg Wilhelm der Deutschen Presse-Agentur. Dies wiederhole sich in diesem Jahr in noch größerem Ausmaß. „Ein solch totes Amphibienjahr wie 2019“ habe er bisher noch nicht erlebt, sagte Wilhelm.

Wegen der Trockenheit des vergangenen Jahres, die wegen des mangelnden Regens in diesem Jahr nicht ausgeglichen werden konnte, seien viele Laichgewässer wieder bereits nach kurzer Zeit ausgetrocknet, erklärte der Experte. „Neben dem Ausfall der nachwachsenden Generation werden wahrscheinlich auch die Alttiere durch Trockenheit und Hitze gestresst.“

14-Jährige stirbt bei Badeunfall

Bei einem Badeunfall ist eine 14-Jährige am Donnerstag ums Leben gekommen. Wie die Polizei Celle am Freitag mitteilte, ist die Jugendliche beim Baden im Silbersee in Garßen bei Celle untergegangen. Taucher der Freiwilligen Feuerwehr, ein Rettungshubschrauber und der DRK Rettungsdienst waren im Einsatz und entdeckten die 14-Jährige etwa 15 Meter vom Ufer entfernt. Die Helfer versuchten sofort, sie wiederzubeleben und brachten sie ins AKH Celle. Dort verstarb sie am frühen Donnerstagabend.

Viel Stau Richtung Nord- und Ostsee

Der ADAC warnt vor einem staureichen Wochenende. Lange Autoschlangen erwartet der ADAC vor allem Richtung Nord- und Ostsee. Hinzu kommen viele Baustellen auf der A7. Wer bei den hitzigen Temperaturen einen Kurztrip ans Meer plant, sollte also viel Geduld mitbringen. "Die Reiserouten werden zeitweise zum Dauerparkplatz. Ganz Deutschland ist jetzt auf Achse", heißt es in einer aktuellen Mitteilung des ADAC. Grund dafür ist auch, dass in Bayern und Baden-Württemberg die Sommerferien beginnen. "Auf dem Heimweg sind schon viele norddeutsche und skandinavische Autourlauber, bei denen demnächst die Ferien enden."

Am Freitagmittag staute sich der Verkehr auf der A7 Richtung Norden ab Heimfeld bereits auf einer Länge von 15 Kilometern, in der Gegenrichtung hatte die Polizei einen etwa zehn Kilometer langen Stau registriert. Auch auf der Autobahn 1 bei Maschen ist in Richtung Norden Geduld gefragt. Dort kam es am frühen Freitagnachmittag auf einer Länge von sechs Kilometern zu Stau und stockendem Verkehr.

Donnerstag, 25. Juli:

Heißester Tag des Jahres in Hamburg

35,9 Grad hat der Deutsche Wetterdienst am Donnerstagnachmittag in Hamburg-Neuwiedenthal gemessen. Damit war der Donnerstag der heißeste Tag in Hamburg in diesem Jahr. Der bisherige Jahresrekord war am 30. Juni gemessen worden. An diesem Tag war es in Neuwiedenthal 35,7 Grad heiß.

Norden stellt Temperaturrekord für Deutschland

In Lingen im Emsland hat der Deutsche Wetterdienst um 17 Uhr am Donnerstagnachmittag 42,6 Grad gemessen. Damit wurde in Deutschland erstmals seit Beginn der Wetteraufzeichnungen die 42-Grad-Marke geknackt und sogar überschritten. Das wäre der deutsche Hitzerekord. Bis Mittwoch hatte die Stadt Kitzingen in Bayern den Rekord gestellt: Dort waren im Sommer 2015 40,3 Grad gemessen worden. Am Mittwoch wurden dann im nordrhein-westfälischen Geilenkirchen 40,5 Grad gemessen.

Baden in der Elbe? Jetzt besser nicht!

In der Elbe zu baden, das ist oft keine gute Idee. Denn aufgrund der Strömungen und der Schiffe kann es selbst für geübte Schwimmer riskant sein. Die Polizei in Lüneburg mahnt jetzt noch einmal mit eindringlichen Worten, die Bundeswasserstraße Elbe und ihre Seitenkanäle zu meiden. Aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen könne es für Schwimmer noch schneller zu gesundheitlichen Problemen kommen. Die Wasserqualität der Hamburger Badeseen ist grundsätzlich gut. Genaue Angaben finden Sie hier. Und hier haben Sie einen Überblick über Badessen im Norden.

Andrang bei Hamburger Eisdielen und Freibädern

Für Eisdielen und Freibäder in Hamburg sind die hochsommerlichen Temperaturen durchaus geschäftsfördernd. Dort herrschte am Donnerstag großer Andrang. Vor allen Bädern hätten sich Schlangen gebildet, sagte eine Mitarbeiterin von Bäderland. Die Wartezeit betrage teils 15 Minuten, und auf den Liegewiesen sei alles voll. Ein Sprecher betonte, alle Kassen seien besetzt, um die Schlangen schnell abzuarbeiten.

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Trotz Hitzewelle in Hamburg: Grünes Licht für Ironman

Trotz der Hitzewelle und den erhöhten Blaualgen-Werten in der Binnen- und Außenalster kann der Ironman am Sonntag aller Voraussicht nach wie geplant mit Schwimmwettbewerb stattfinden. Das erklärte die Umweltbehörde, nachdem sie heute wegen der erhöhten Werte für Blaualgen im Wasser diverse Messungen in der Binnenalster vorgenommen hat. An den insgesamt zehn Messstationen wurde ein Maximalwert von 24 Mikrogramm pro Liter gemessen. Normalerweise wird nur an der Lombardsbrücke gemessen. Dort lag der Wert heute Mittag bei 15,5 Mikrogramm.

Das liegt zwar oberhalb der Warnstufe von 15 Mikrogramm, aber klar unterhalb des Wertes von 40 Mikrogramm pro Liter, bei dem Menschen mit empfindlicher Haut vom Baden abgeraten wird. Ab 75 Mikrogramm verhängen die Behörden ein Badeverbot. Am Mittwoch wurden am Ballindamm noch 40 Mikrogramm gemessen. Doch aufgrund des böigen Südwestwindes seien die Algen Richtung Krugkoppelbrücke getrieben. Blaualgen können giftige Cyano-Bakterien produzieren. Sie können Schwindel, Übelkeit oder Hautausschlag verursachen.

Doch der Senat erklärte am Donnerstag auch: Es werde weiter gemessen. Das letzte Wort über den Triathlon scheint noch nicht gesprochen. Ärzte erklärten dem Abendblatt, sie befürchteten unter den Teilnehmern viele Risikofälle, die unter den hitzigen Verhältnissen schnell zu Patienten werden könnten.

Hamburgs Zweite Bürgermeisterin ruft zur Hitzehilfe auf

Katharina Fegebank (Grüne) bittet die Hamburger darum, Wasserflaschen an Obdachlose zu verteilen:

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Wegen Hitze? Kranführer bewusstlos in Kabine

Die Feuerwehr hat am Donnerstagmittag gegen 12.30 Uhr einen Kranführer aus seiner Kabine retten müssen. Auf einer Baustelle an der Winsener Landstraße war der Mann bewusstlos geworden. Die Einsatzkräfte aus Winsen/Luhe forderten zur Unterstützung auch Höhenretter aus Hamburg an, wie ein Sprecher der Feuerwehr dem Abendblatt sagte.

Die Feuerwehr musste am Donnerstagmittag einen Kranführer vermutlich wegen der Hitze aus seiner Kabine retten.
Die Feuerwehr musste am Donnerstagmittag einen Kranführer vermutlich wegen der Hitze aus seiner Kabine retten. © TV News Kontor

Die Hamburger mussten letztlich allerdings doch nicht eingreifen, weil die Kollegen den Mann mit Hilfe einer ihrer Drehleitern aus schwindelnder Höhe bergen konnten. Ob die Hitze bei dem Schwächeanfall eine Rolle spielte, konnte der Sprecher der Hamburger Feuerwehr nicht sagen.

Umweltbehörde richtet Hotline gegen Fischsterben ein

Für den Fall eines Fischsterbens oder einer Gewässerverunreinigung hat die Umweltbehörde eine Hotline eingerichtet – obwohl diese die gemessenen Sauerstoffwerte in Alster und Elbe noch als „sehr ordentlich“ (Alster) und „absolut ausreichend“ (Elbe) einstuft. Unter der Telefonnummer 428 40 2300 (8 bis 16 Uhr) können Bürger beim Schadensmanagement der Umweltbehörde unter möglichst genauer Angabe von Ort, Art und Ausmaß ein Problem melden.

Außerhalb der Dienstzeiten empfiehlt die Umweltbehörde, unter den Telefonnummern 428 66 –6055 oder –6054 den Lagedienst der Polizei zu verständigen oder die nächste Polizeidienststelle oder den Notruf 110 anzurufen.

Feuerwehr rettet erschöpften Jungschwan

Die Hamburger Feuerwehr hat am Donnerstagmittag einen erschöpften Jungschwan aus einem Seitenarm der Alster gerettet. Das Tier sei von seinem Fundort an der Kanalstraße ins Tierheim Süderstraße gebracht worden, so ein Sprecher der Feuerwehr zum Abendblatt. Der Jungschwan wurde offenbar von seinen Eltern getrennt und war von der Hitze erschöpft.

Hier ist es noch heißer als in Hamburg

Nicht nur in Hamburg, auch in anderen deutschen Städten ist es extrem heiß – und zum Teil noch heißer als in der Hansestadt. Erstmals seit Aufzeichnung der Temperaturmessungen in Deutschland ist die Temperatur über 41 Grad gestiegen. Nach vorläufigen Messergebnissen des Deutschen Wetterdienstes wurden am Donnerstag um 15.10 Uhr im niedersächsischen Lingen 41,5 Grad verzeichnet.

Top 10 der gemessenen Höchsttemperaturen am 24. Juli:

  • 1. 40,5 Grad Geilenkirchen
  • 2. 40,2 Grad Saarbrücken-Burbach
  • 3. 39,9 Grad Bad-Neuenahr / Ahrweiler
  • 4. 39,7 Grad Weilerswist-Lommersum
  • 5. 39,7 Grad Tönisvorst
  • 6. 39,7 Grad Nörvenich (Flugplatz)
  • 7. 39,5 Grad Köln-Bonn (Flughafen)
  • 8. 39,5 Grad Bonn-Roleber
  • 9. 39,5 Grad Kleve
  • 10. 39,2 Grad Köln-Stammheim

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In diesen Zügen kommen Sie ins Schwitzen

Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln kommen die Hamburger ins Schwitzen. Denn nicht alle Züge sind klimatisiert. Das Nachrichtenportal "Nahverkehr Hamburg" hat aufgelistet, welche S- und U-Bahnen klimatisiert sind – und welche nicht.

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So hoch ist der Sauerstoffgehalt in Alster und Elbe

Die Fische in Alster und Elbe können aufatmen. Der Sauerstoffgehalt des Wassers ist trotz der brüllenden Hitze deutlich über dem kritischen Wert von 3,0 Mikrogramm pro Liter, teilte die Umweltbehörde am Donnerstag mit. An der Messstation Lombardsbrücke wurden am Donnerstagmorgen 10,8 Mikrogram pro Liter in der Alster gemessen (um 12 Uhr waren es 9,8 Mikrogramm pro Liter), in der Elbe waren es 5,3 Mikrogramm pro Liter an der Bunthäuser Spitze gegenüber von Ochsenwerder, am Seemannshöft auf Finkenwerder wurden 5,4 Mikrogram pro Liter gemessen. Die Wassertemperatur lag bei 20,9 Grad. In der Alster waren es heute Mittag 12 Uhr 23,5 Grad.

Im Sommer 2018 war die Sauerstoffanteil in Alster und Elbe zum Teil auf 1,5 Mikrogramm pro Liter gesunken, laut Umweltbehörde starben etwa sieben Tonnen Fisch. Ein größeres Fischsterben sei aber für diese Jahr nicht zu befürchten, erklärte die Umweltbehörde auf Nachfrage. Die Sauerstoffsättigung sei derzeit noch „sehr ordentlich.“ Die Naturschützer dagegen halten die Lage bereits für kritisch. Die im Aktionsbündnis „Lebendige Tideelbe“ zusammengeschlossenen Verbände BUND, Nabu und WWF halten Maßnahmen zum Schutz der Fische bereits für nötig, wenn die Sauerstoffwerte unter 4,0 Mikrogramm pro Liter Elbwasser fallen. Erst im Juni hatte sich über mehr als 14 Tage eine extreme Sauerstoffmangelsituation, ein sogenanntes Sauerstoffloch eingestellt, hieß es von Seiten des BUND. „Die Werte lagen teilweise unter zwei Milligramm und Zigtausende Fische verendeten.“

Nach der Tagesschau Brennpunkt zur Hitze

Die Hitze ist auch bei ARD-Aktuell in Hamburg-Lokstedt angekommen: Nach der 20-Uhr-Tagesschau an diesem Donnerstag strahlt das Erste einen „Brennpunkt“ aus, dessen seit Jahren eingeführter Name zum Thema Hitze passt wie…

„Rekordhitze in Deutschland“ heißt die Sendung, die vom Hessischen Rundfunk verantwortet und von Claudia Schick moderiert wird. Vermutlich, so die ARD in einer Mitteilung, würden die Hitze-Rekorde vom Mittwoch schon am Donnerstag wieder von neuen abgelöst. In der Sendung geht es um die Gefahren der Hitze, um die Vorbereitungen auf künftige Hitzewellen und: „Ist das alles noch normal?“

Wegen Hitze mehr Patienten als sonst in Notaufnahmen

Die Hitzewelle macht vor allem älteren und durch Krankheiten geschwächten Menschen in Nordeutschland zu schaffen. In den Notaufnahmen in Lübeck und Kiel des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) würden derzeit vermehrt vor allem ältere Patienten mit Kreislaufproblemen behandelt, sagte UKSH-Sprecher Oliver Grieve am Donnerstag. Hinzu kämen Hitzeerschöpfung oder Flüssigkeitsmangel. In Lübeck sei auch ein Patient behandelt worden, der einen Sonnenstich erlitten habe.

Auch in der Lübecker Sana Klinik ist die Zahl der Patienten in der Notaufnahme seit Beginn der Hitzeperiode spürbar gestiegen. Neben hitzebedingter Herz-Kreislauf-Beschwerden müssten auch vermehrt Menschen behandelt werden, die wegen körperlicher Beschwerden durch die Hitze gestürzt seien, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Im stationären Bereich sorge das Pflegepersonal dafür, dass gerade ältere Patienten viel trinken, sagte die Sprecherin.

Im Hamburger UKE war bis zum Nachmittag noch keine erhöhte Zahl an Hitze-Patienten zu verzeichnen, wie eine Sprecherin sagte.

Brückenarbeiten in St. Georg verzögern sich wegen der Hitze

Hitze und Bauarbeiten – das harmoniert meistens nicht besonders gut. Am Donnerstag teilte die Verkehrsbehörde mit, dass sich die Instandsetzung der Steintorbrücke beim Hauptbahnhof in St. Georg um vier Tage verzögert. Der Grund: die große Hitze. Die hohen Außentemperaturen verlängern die technisch vorgesehene Auskühlzeit des Asphalts, heißt es in der aktuellen Mitteilung.

"Eine vorzeitige Verkehrsfreigabe ist nicht möglich, da im Bereich der Brückenschäden ein sogenannter Scherbereich des Gelenkbusses liegt und die Reifen während des Abbiegens über den Asphalt ziehen", heißt es weiter. Die Einhaltung der Auskühlzeit sei daher unbedingt notwendig. Zudem waren die Schäden am Widerlager deutlich gravierender als angenommen. "Das hat sich erst während der Brückenbauarbeiten herausgestellt", sagte Christian Füldner, Sprecher der Verkehrsbehörde.

Tim Mälzer schickt frische Grüße

Via Facebook schickte der Hamburger TV-Koch Tim Mälzer frische Grüße an seine Fans. Er postete ein Arschbombenbild von sich und schrieb dazu: "Kommt erfrischt durch die Woche."

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Hitze in Hamburg? Hier ist es cool

Zu hitzig in Hamburg? Die Sahara-Temperaturen veranlassen den Anbieter Flixbus dazu, auf ein cooles Sonderangebot hinzuweisen. Ab 3,99 Euro, so der Busanbieter, könne man vom Hamburger ZOB nach Bispingen zum Snowdome fahren und sich abkühlen. Die Temperatur in der Halle betrage konstant minus zwei bis minus vier Grad. Flixbus weist darauf hin, dass auf dem Gelände auch Beachvolleyball möglich ist – an der frischen, heißen Luft.

Auch das Miniatur Wunderland wirbt mit den Temperaturen in seinen Räumlichkeiten in der Speicherstadt. "Hitzewelle über Deutschland. Abkühlung im Wunderland garantiert", heißt es in einem aktuellen Tweet. Im Miniatur Wunderland beträgt die Temperatur 23 Grad – also mehr als zehn Grad weniger als draußen.

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Warnung der Polizei

Die Polizei Hamburg warnt via Twitter erneut davor, Menschen oder Tiere bei der Hitze im geparkten Auto zurückzulassen. Es bestehe Lebensgefahr.

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Hamburg wird knapp am Hitzerekord entlangschrammen

Heiße und trockene Luft aus der Sahara bestimmen auch am Donnerstag das Wetter in Hamburg. Doch der Hitzerekord in der Hansestadt wird heute vermutlich nicht geknackt. Der bisherige Höchstwert wurde im August 1992 erreicht – damals kletterte das Thermometer an der Messstation Fuhlsbüttel auf 37,3 Grad. "Heute erwarten wir 36, knapp 37 Grad", sagte der Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. In der Innenstadt könnte es aber durchaus noch heißer werden.

Am Freitag ziehen ein paar Wolken auf, die sich jedoch schnell auflösen. Höchsttemperatur: 32 Grad. "Am Sonnabend werden voraussichtlich erneut 32 Grad erreicht", so der Wetterexperte. Doch am Sonntag schlägt das Wetter um. Mit 29 Grad wird es zwar sehr warm, aber im Tagesverlauf ziehen heftige Gewitter und Schauer auf. "Vielleicht mit Hagel und Starkregen", sagte Jung. Die Woche startet äußerst freundlich. "Montag, Dienstag und Mittwoch erwarten wir jeweils 27 Grad und einen Sonne-Wolken-Mix."

Mittwoch, 24. Juli:

"Hinz und Kunzt": Wasser für die Obdachlosen!

Das Hamburger Straßenmagazin "Hinz und Kunzt" hat dazu aufgerufen, die Obdachlosen der Stadt in der Hitzewelle nicht zu vergessen: "Das ist eine tolle Idee. Jeder, der das tut, hat einen Orden verdient", sagte Chefredakteurin Birgit Müller dem NDR über Aufrufe, Wasserflaschen an Obdachlose zu verteilen. "Am besten sollte man einem obdachlosen Menschen eine frische Mehrwegflasche geben, so kann er auch noch das Pfand erhalten."

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Freibäder verlängern Öffnungszeiten

Bäderland hat am Mittwoch auf die hochsommerlichen Temperaturen reagiert und ab sofort die Öffnungszeiten in den Hamburger Freibädern bis 20 Uhr verlängert. Die neuen Öffnungszeiten gelten zunächst bis einschließlich Montag. „Der Sommer hat lange auf sich warten lassen. Umso mehr möchten wir den Hamburgerinnen und Hamburgern nun möglichst langen Badespaß ermöglichen“, sagte Bäderland-Sprecher Michael Dietel. Bei Öffnungszeiten bis 20 Uhr lohne sich der Besuch im Freibad auch noch nach Feierabend.

Um die Mitarbeiter durch die verlängerten Öffnungszeiten nicht zu belasten, bündelt Bäderland die personellen Ressourcen. Die Hallenbäder Elbgaustraße, Süderelbe und St. Pauli sind in den kommenden Tagen nur für den morgendlichen Schwimmclub sowie für die regulären Kurse geöffnet. Das so freiwerdende Personal unterstützt die Rettungsschwimmer in den Freibädern, heißt es in der aktuellen Mitteilung. „Das Risiko von Badeunfällen steigt natürlich mit der Gästeanzahl. Darauf sind wir vorbereitet und verstärken entsprechend flexibel unser Personal in der Wasseraufsicht“, sagte Michael Dietel.

Überraschungsabkühlung für Hagenbecks Tiere

Ein kühles Bad und danach ein leckeres Eis – darüber haben sich am Mittwoch auch die Tiere bei Hagenbeck gefreut. Zu warm ist es für die Tiere übrigens nicht. "Die Tiere kommen gut mit den Temperaturen klar“, sagte Reviertierpfleger Tobias Taraba. „Sie ziehen sich zurück, bewegen sich wenig und einige nehmen gern ein kühles Bad." Zudem servierte Taraba seinen Schützlingen eingefrorene Eisbomben mit Leckereien wie Fisch, Fleisch, Gemüse und Obst. Für die Kamtschatkabären Mascha und Leonid gab es zwei Kilo schweren Brocken. Auf der Halbinsel Kamtschatka, der Heimat der Bären, ist es heute mit 27 Grad ebenfalls sehr sommerlich.

Die junge Tigerin Anushka fischte sich eine Eisbombe aus dem Wasser.
Die junge Tigerin Anushka fischte sich eine Eisbombe aus dem Wasser. © Hagenbeck

In Sibirien, dem natürlichen Verbreitungsgebiet der Tiger, zeigte das Thermometer am Mittwoch immerhin 24 Grad an. Die Raubkatzen bei Hagenbeck bekamen eine größere Eisbombe als die Bären – die Leckerei fischte sich Jungtier Anushka aus dem Wasser. „Die Eisbomben dienen auch der Beschäftigung der Tiere“, erklärte Taraba. „Sie müssen sich ihr Futter damit erarbeiten.“

Asphalt zu heiß für Hunde: Der Sieben-Sekunden-Test hilft

Glühend heißer Asphalt kann zu Verbrennungen an Hundepfoten führen. Ob die Oberfläche des Gehsteigs zu heiß für die Pfoten des Tieres ist, lässt sich mit dem „Sieben-Sekunden-Test“ prüfen. Darauf weist die Hamburger Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ hin. Für den Hitze-Test müssen Hundehalter sieben Sekunden lang ihren Handrücken auf die Oberfläche halten. „Wenn sie es nicht durchhalten, ist die Hitze des Untergrundes für Hundepfoten zu hoch“, so Heimtierexpertin Sarah Ross.

Kommt es beim Gassigehen dennoch zu Verbrennungen, sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Bis dahin müssen die betroffenen Pfoten gekühlt werden. Am besten sei, die Pfote unter fließendem Wasser zu kühlen. Das Wasser sollte aber nicht eiskalt sein. Hilfreich sei auch, die Pfote zu bandagieren oder zumindest durch eine saubere Socke zu schützen.

Großer Ansturm auf Ventilatoren und Klimageräte

Wegen der hohen Temperaturen verzeichnen Elektromärkte einen großen Ansturm auf Ventilatoren und Klimageräte. "Diese werden von unseren Kunden in Hamburg und Schleswig-Holstein aktuell wieder verstärkt nachgefragt", sagte eine Sprecherin von MediaMarkt und Saturn am Mittwoch. "Mit Blick auf die aktuellen Temperaturen und die Wetterprognose für die kommenden Tage gehen wir davon aus, dass das Interesse nochmals deutlich anziehen wird."

Noch seien ausreichend Lagerbestände vorhanden. "Dennoch kann es vorkommen, dass besonders beliebte Geräte trotz guter Planung kurzfristig nicht mehr im Markt vor Ort verfügbar sind", so die Sprecherin. "In diesem Fall unterstützen unsere Mitarbeiter gerne dabei, das gewünschte Produkt direkt im Onlineshop zu bestellen und entweder in den Markt zur Abholung oder gleich direkt zum Kunden nach Hause liefern zu lassen."

Ironman in Gefahr wegen Blaualgen?

In der Binnen- und Außenalster sowie anderen Hamburger Gewässern ist in dieser Woche ein erhöhter Blaualgen-Wert gemessen worden. In der Binnen- und Außenalster betrug der Wert am Mittwoch durchschnittlich 15 Mikrogramm pro Liter, sagte Björn Marzahn, Sprecher der Umweltbehörde. Ab 15 Mikrogramm pro Liter wird gewarnt. An der Lombardsbrücke wurden 10,9 Mikrogramm gemessen, am Ballindamm war der Wert mit 40 Gramm jedoch sehr hoch. "Dort ist das Gewässer sehr flach, und die Sonne knallt auf das Wasser", sagte Marzahn.

In der Alster gibt es eine erhöhte Blaualgen-Konzentration, durch die sich das Wasser grün und trüb färbt.
In der Alster gibt es eine erhöhte Blaualgen-Konzentration, durch die sich das Wasser grün und trüb färbt. © Jörg Riefenstahl

Am morgigen Donnerstag werden erneut Messungen durchgeführt. "Diese sind Entscheidungsgrundlage, ob der Ironman am Sonntag stattfinden kann", sagte der Umweltbehördensprecher. Ein Badeverbot wird erst ab 75 Mikrogramm ausgesprochen. Dass es einen solchen sprunghaften Anstieg bis zum Wochenende geben wird, davon geht die Behörde momentan nicht aus. Sollte die Blaualgen-Konzentration dennoch stark steigen, fällt der Veranstalter die Entscheidung, ob die Sportler in die Alster springen dürfen. 2018 wurde das Schwimmen beim Triathlon wegen der vielen Blaualgen untersagt.

Der Ironman-Veranstalter gibt sich derweil gelassen. "Die Werte bewegen sich nicht annähernd auf dem Niveau vom letzten Jahr zur gleichen Zeit", sagte Ironman-Sprecher Frederick Deimel. "Deshalb besteht momentan kein Grund zur Sorge um den Schwimmstart. Aufgrund der Hitzewelle beobachten wir die Werte jedoch weiterhin genau."

Blaualgen und Zerkarien in Hamburgs Badegewässern

Auch der Allermöher See weist eine hohe Blaualgen-Konzentration auf. Dort wurden knapp 15 Mikrogramm pro Liter gemessen", so Björn Mahrzahn. Blaualgen können Schwindel, Übelkeit oder Hautausschlag verursachen.

In zwei weiteren der 15 Hamburger Badegewässer – dem Stadtparksee und dem Boberger See – wurden Zerkarien entdeckt. Dabei handelt es sich um Larven von kleinen Saugwürmern, die einen unangenehmen Juckreiz auslösen können. Der Tipp der Umweltbehörde: Wer dort baden gehen möchte, sollte die Ufervegetation meiden und an sandigen Flächen ins Wasser gehen.

Feuerwehr Hamburg gibt coole Tipps

Am Mittwoch steigen die Temperaturen in Hamburg auf über 30 Grad. Die Hitze bereitet einigen Menschen Kreislaufprobleme. Auch die Sonnenbrandgefahr ist sehr hoch. Die Feuerwehr Hamburg hat in den sozialen Netzwerken am Mittwoch deshalb coole Tipps für die heißen Tagen veröffentlicht:

  • leichte, nicht einengende Kleidung tragen
  • wenn möglich, im Schatten aufhalten
  • Mütze, Cap oder Hut tragen – wir tragen Helme
  • kühle Räume anstatt der prallen Sonne den Vorzug geben
  • viel trinken – Wasser, Saftschorlen, Eistee
  • Alkohol meiden
  • Sport abends oder früh morgens treiben, Mittagshitze meiden
  • Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor nicht vergessen

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Altenheime in Hamburg bereiten sich auf Hitzewelle vor

Alten- und Pflegeheime in Hamburg haben sich auf die bevorstehende Hitzewelle vorbereitet. Wie die Diakonie Hamburg mitteilte, sei man seit vergangenem Sommer sehr erfahren im Umgang mit besonders heißen Tagen. Man motiviere die Bewohner besonders viel zu trinken. Zudem werden bei Bedarf kalte Umschläge verteilt.

Das größte Alten- und Pflegeheim Hamburgs, das Hospital zum Heiligen Geist, ist ebenfalls auf die Wärme vorbereitet, wie die Bereichsleiterin der Rundum-Pflege, Katy Berg, mitteilte. Bei Hitzewarnungen achte man darauf, Mitarbeiter und Patienten ausreichend zu versorgen. „Mit Obst, Getränken oder Salzigem“, sagte Berg. Weiterhin stelle man für Patienten etwa Ventilatoren bereit, schließe Fenster und Gardinen. Es gebe Handbäder, Fußbäder und feuchte Tücher, die im Zimmer aufgehängt werden.

Für alte und kranke Menschen sowie Kinder besteht bei der anstehenden Hitzewelle ein gesundheitliches Risiko. Sie sind besonders empfindlich für Hitze und Sonnenstrahlen. Für gesunde Erwachsene gelten laut HamburgerGesundheitsbehörde die üblichen Empfehlungen: Ausreichend trinken und sich nicht ungeschützt der UV-Strahlung aussetzen. Es sei lange und weite Kleidung zu empfehlen, sowie etwa Sonnenhut und Sonnenbrille.

Dienstag, 23. Juli:

So kühl ist das Meer rund um Hamburg

Touristen bevölkern den Strand an der Ostsee auf der Insel Usedom.
Touristen bevölkern den Strand an der Ostsee auf der Insel Usedom. © Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa

Eine willkommene Abkühlung finden die Hamburger an den deutschen Küsten. Das Wasser der Nordsee kommt aktuell auf angenehm kühle 15 bis 18 Grad, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilt. Das ist eigentlich zu kalt für ausgiebiges Baden im Meer. Die Ostsee liegt bei erfrischenden 18 bis 21 Grad.

Auch außerhalb Deutschlands ist das Meer in vielen Regionen recht frisch: An der Algarve-Küste in Portugal erreicht das Wasser laut DWD nur 18 bis 21 Grad, auf den Kanaren sind es 21 bis 23 Grad. In vielen Gegenden rund um das Mittelmeer hat sich das Wasser aber schon deutlich erwärmt: Auf Mallorca werden in dieser Woche 26 Grad gemessen, im türkischen Antalya sogar 28 Grad. In den tunesischen Badeorten hat das Meer 27 Grad, ebenso wie im spanischen Valencia.

Hamburger Wasserversorgung für Hitzewelle gesichert

In Hamburg klettert das Thermometer am Mittwoch auf über 30 Grad.
In Hamburg klettert das Thermometer am Mittwoch auf über 30 Grad. © Andreas Laible

Vor zu wenig Wasser während der Hitzetage müssen sich Hamburger nicht fürchten. Niemand brauche sich um die Wasserversorgung sorgen, sagte eine Sprecherin von Hamburg Wasser am Dienstag. Man sei auf die Hitzewelle vorbereitet. Durchschnittlich würden rund 300.000 Kubikmeter Wasser pro Tag verbraucht – an 21 heißen Tagen im vergangenen Sommer seien rund 400.000 Kubikmeter pro Tag verbraucht worden. Damals habe es keine Probleme mit der Wasserversorgung gegeben, und auch dieses Jahr sei man gut vorbereitet.

„Den steigenden Bedarf in Hamburg können wir gut decken“, so die Sprecherin weiter. 16 Wasserwerke würden Wasser in ein Verbundnetz pumpen, wodurch der Bedarf sichergestellt werde. Zudem seien für den schnellen Durst mehrere Trinkwassersäulen in der Stadt verteilt. In allen Bars, Restaurants und Shops, die am „Refill-Projekt“ beteiligt sind, könne man auch weiterhin kostenlos Wasserflaschen auffüllen.

Hamburgs Wälder leiden unter „Dürre-Stress“

Ein Großteil der norddeutschen Nadelbäume ist nach Einschätzung der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) akut bedroht. Das könne massive Folgen für die Forstwirtschaft in der Region haben, hieß es am Dienstag vom Bezirksverband Hamburg. Nach dem Hitze-Jahr 2018 fehle auch in diesem Sommer bislang der nötige Regen, sagte der Bezirksvorsitzende Matthias Maurer. „Bei Fichten, Kiefern und Tannen geht es langfristig ums Überleben“, so Maurer. Der heimische Wald bekomme den Klimawandel längst zu spüren.

Gerade Kiefern leiden demnach unter „Dürre-Stress“. Ohne ausreichend Wasser können die Bäume kaum Harz bilden, das sie gegen die Schädlinge schützt. Außerdem stehen diese Bäume auf meist sandigen Böden und können kaum Wasservorräte sammeln, hieß es. Die IG Bau fordert mehr Personal im Forst für eine nachhaltige Bewirtschaftung und eine neue „Waldstrategie“: „Wir brauchen eine breite Aufforstung mit den Baumarten, die vor Ort gedeihen sowie Mischwälder. Eine Kiefer, die neben Buchen und Eichen steht, kommt besser mit Schädlingen zurecht“, so der Experte.

Hamburg erwartet vier bis fünf Tropennächte

Die Hansestadt muss sich von Mittwoch an auf vier bis fünf Tropennächte hintereinander einstellen. Da wird es nicht kühler als 20 Grad. "Los geht es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag", sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net dem Abendblatt. Diese Welle werde voraussichtlich bis Sonntag dauern.

Während am Donnerstag die Temperaturen auf 36 Grad am Tag klettern, werden sie nachts nicht niedriger als 20 Grad. Vor allem in der Hamburger City dürfte sich dieser Effekt noch verstärken, sagt Jung. Nach Angaben des Umweltbundesamtes kann die innerstädtische Minimaltemperatur während der Nacht um bis zu zehn Grad Celsius höher sein als am Stadtrand. Deshalb sind Tropennächte durch den Wärmeinsel-Effekt im City-Bereich statistisch gesehen dreimal häufiger als auf Freiflächen.

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In den sogenannten tropischen Nächten fallen die Temperaturen nicht unter die 20-Grad-Grenze. An den meisten Stationen des Deutschen Wetterdienstes treten Tropennächte bislang weniger als einmal pro Jahr auf. In Hamburg gibt es sie im Schnitt alle zwei Jahre. Im vergangenen Jahr wurden in der Messstation Hamburg-Fuhlsbüttel drei Tropennächte registriert. Die Zahl der Tropennächte liegt in Süd- und Westddeutschland höher als im Norden.

Tipps zum Umgang mit sommerlicher Hitze

Der Umweltmediziner Hans-Guido Mücke hat in einer Studie für das Bundesumweltamt den Zusammenhang von Hitze, Erkrankungen und Sterblichkeit untersucht. Die Kombination aus witterungsbedingter Hitze und "urbanen Wärmeinseln" sei die Ursache für eine verstärkte wärmebelastende Wirkung auf die Gesundheit der Stadtbewohner. Die Zahl der Krankenhausaufenthalte liege in längeren Hitzeperioden etwa 25 Prozent höher als im Durchschnitt.

Diplom-Meteorologe Udo Baum von wetter.net rät, schwere körperliche Arbeiten auf die Zeit nach der Hitzewelle zu vertagen. Wichtig sei es, ausreichend Wasser zu trinken.

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Autobahn A1 wird auf Hitzeschäden überprüft

Die Hitze macht nicht nur dem Menschen in Hamburg und dem Rest Norddeutschlands zu schaffen und belastet Herz und Kreislauf. Sie belastet auch die Straßen. So ist es auf der Autobahn 1 in Schleswig-Holstein bei großer Hitze immer wieder zu sogenannten "Blow-Ups" gekommen, bei denen die Fahrbahn infolge der Hitzeeinwirkung zerbröselte. Die Fahrspuren mussten gesperrt und anschließend saniert werden. Auch jetzt fahren Bedienstete der Autobahnmeistereien wieder die Ostsee-Autobahn ab, um Hitzeschäden aufzuspüren. Denn wenn drei Tage nacheinander mehr als 25 Grad herrschen wird es gefährlich.

"Vor Hitzeschäden schützen kann man die Autobahnen nicht", hieß es aus dem Landesbetrieb Verkehr der Kieler Landesregierung. Es gebe keine Möglichkeit der Vorzubeugung. "Die Kollegen fahren Kontrollen." Wenn Schäden auftreten sollten, würden die Fahrbahnen sofort gesperrt. Asphaltfahrbahnen sind nicht betroffen. Aber auf der A1 bestehen Fahrbahnen zu großen Teilen noch aus altem Beton. Bei großer Hitze dehnen sich die Betonplatten aus. Die Gummis in den Dehnungsfugen zwischen den Platten können das Längenwachstum nicht mehr auffangen, es kommt zu Aufwölbungen und anschließend zum Bruch der Fahrbahndecke, sogenannten "Blow-Ups".