Hamburg. Hamburg und das Umland bieten beste Bade-Gelegenheiten. Klassiker, Geheimtipps und eine Übersicht finden Sie hier.

Birkenwald und Kieselbucht oder Sandstrand und Meeresbrise? Holzsteg oder Schwimmponton? Wellen, die zart ans Ufer plätschern oder lieber rauschende, gischtgekrönte Brandung? Wer von der Sehnsucht nach einer kurzen Auszeit am Wasser gepackt wird, hat es von Hamburg aus nicht weit. Die Elbe und diverse Badeseen liegen quasi vor der Haustür, Ostsee und Nordsee sind nicht weit – und doch mangelt es manchmal an Ideen, wohin der Ausflug denn führen könnte.

Das Buch „Take Me to the Lakes“ kann in diesem Fall sofort Abhilfe schaffen.

Take Me to the Lakes- Hamburg Edition, The Gentle Temper Verlag
Take Me to the Lakes- Hamburg Edition, The Gentle Temper Verlag © The Gentle Temper Verlag | The Gentle Temper Verlag

Auf knapp 300 liebevoll gestalteten Seiten stellen die Herausgeber, Karolina Rosina und Nils Kraiczy, ihre 100 Lieblingsbadestellen und deren Besonderheiten vor: Kann man dort auf Sand oder Liegewiese relaxen, von Steg oder Sprungturm springen, sich am Kiosk verpflegen oder die Kinder auf einen Spielplatz schicken? Angegeben werden auch Geodaten, die Entfernung vom Hamburger Zentrum und ob man sein Ziel mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann.

Hamburgs Badeseen: Klassiker wie Stadtpark und Exoten wie der Garrensee

Bekannte Badestellen wie Stadtparksee oder die Bredenbeker Teiche werden ebenso erwähnt wie Garrensee, Krebssee oder Nehmzer See, die eher zu den Geheimtipps gehören.

Hier finden Sie die schönsten Strände Hamburgs

Um die überall unterschiedliche Stimmung einfangen zu können, haben die Autoren an jeder Badestelle viel Zeit verbracht. „Wir sind über Waldwege gelaufen, im Wasser geschwommen oder haben das Ufer mit dem Fahrrad abgefahren“, sagt Karolina Rosina.

Stadtparksee
Stadtparksee © Marcelo Hernandez | Marcelo Hernandez

Die Hamburg-Edition ist bereits das vierte Buch über Badeseen, das die Berliner Kommunikationsdesignerin und Betriebswirt Nils Kraiczy herausgeben. Auch rund um die Hauptstadt, in Bayern und Nordrhein-Westfalen kennt sie die besten Badestellen. Doch im Norden gefällt es ihr besonders gut. „Ich mag die abwechslungsreichen Landschaften: die gen Nordsee immer wilderen Ufer der Elbe, die vielen Kanäle im Süden, die kristallklaren Seen im Osten. Oder der Schalsee mit seine Ausläufern, der fast an ein Meer erinnert.“

Ausgewählt haben sie vornehmlich Badestellen, die sich mit dem Auto in weniger als 75 Minuten vom Hamburger Zentrum aus erreichen lassen. Wer den Badeausflug zum Wochenendtrip (oder länger) ausdehnen will, findet in dem Buch Empfehlungen für acht charmante, ufernahe Unterkünfte. „Wer die eigene Region erkundet und vor dem Overtourism vor die eigene Haustür flüchtet, hält den ökologischen Fußabdruck klein, ohne auf die große Weite zu verzichten“, so Karolina Rosina. „Mit unserem Buch wollen wir diese Entwicklung begleiten.“

Hier eine Auswahl der empfohlenen Badestellen:

Nehmser See

Nehmser See
Nehmser See © Take Me to the Lakes / The Gentle Temper. | Take Me to the Lakes / The Gentle Temper.

Das Auto stellt man am Rand des Örtchens Nehms ab. Nach wenigen Minuten gelangt man über eine leicht abschüssige Weide, auf der gelegentlich Kühe grasen, zu einer kleinen, sandigen Badestelle mit Steg und Liegewiese. An einer ausgewiesenen Stelle etwa 50 Meter entfernt dürfen auch Hunde ins Wasser. Es gibt weitere versteckte Badeplätze, die man mit dem Fahrrad entdecken kann.

Garrensee

Garrensee
Garrensee © Take Me to the Lakes / The Gentle Temper. | Take Me to the Lakes / The Gentle Temper.

Der bewaldete See liegt inmitten einem der ältesten und artenreichsten Naturschutzgebiete der Region. Bis auf drei Badestellen am nördlichen Teil gilt hier flächendeckend Schwimmverbot. Erste Anlaufstelle nach dem Spaziergang vom Parkplatz nahe der Bundesstraße ist ein schmaler Strand mit angrenzender Liegewiese, von der aus man einen fantastischen Blick auf die Südseite des Sees hat. Ein Stück weiter südlich liegt eine Lichtung, die gleichzeitig die schmalste Stelle des Sees markiert. Praktisch: Man kann von hier aus zur gegenüberliegenden Badestelle (mit sandigem Einstieg und kleiner Liegewiese) schwimmen.

Prüßsee

Prüßsee
Prüßsee © Take Me to the Lakes / The Gentle Temper. | Take Me to the Lakes / The Gentle Temper.

Dieses kleine Idyll liegt zwischen Lauenburg und Mölln und besteht aus einem Zusammenschluss mehrerer Kiesgruben. Der Prüßsee zählt zu den größten Privatseen Deutschlands. An zwei öffentlichen Badestellen dürfen auch Besucher ihre Handtücher ausbreiten. Auf der Halbinsel im See fühlt man sich wie am Meer: schillerndes Wasser, Sand unter den Füßen und ringsherum malerische Buchten. Es gibt ein Restaurant und einen Yachthafen sowie einen Kanu- oder Stand-up-Paddling-Verleih.

Techiner See

Techiner See
Techiner See © Take Me to the Lakes / The Gentle Temper. | Take Me to the Lakes / The Gentle Temper.

In Techin scheint die Zeit stillzustehen. Zwischen reetgedeckten Backsteinhäuschen und Obstbäumen führt ein Kopfsteinpflasterweg direkt zur Badestelle. Nachmittags scheint die Sonne auf die Liegewiese, vormittags liegt der Platz im Schatten. Zwischen dem Schilf am Ufer watet man über Sand in das klare Wasser. Diese Idylle teilt man sich höchstens mit einigen Dorfbewohnern – Ruhe ist also garantiert.

Sierksdorf Süd

Sierksdorf Süd
Sierksdorf Süd © Take Me to the Lakes / The Gentle Temper. | Take Me to the Lakes / The Gentle Temper.

Nicht nur Seen, auch ruhigere Ostseestrände gehören zu den empfohlenen Badestellen. Einer der schönsten Strandabschnitte liegt in Sierksdorf Süd, finden die Autoren. Man erreicht ihn über eine versteckte Treppe, die zum Meer hinunter führt – sie liegt am Ende einer schmalen Allee, die Karl Schmidt-Rottluff gewidmet ist. Der Expressionist, der sich von der malerischen Landschaft inspirieren ließ, verbrachte hier seine Sommermonate,

Goldensee

Goldensee
Goldensee © Take Me to the Lakes / The Gentle Temper. | Take Me to the Lakes / The Gentle Temper.

Der Goldensee ist Teil des Naturschutzprojektes „Grünes Band“, das den ehemaligen DDR-Grenzstreifen in ein ökologisches Schutzgebiet verwandelt. Am Ostufer, unweit des Parkplatzes von Groß Thurow, liegen zwei Badestellen. Eine kleine Waldwiese, die in einem sandigen Einstieg zwischen Schilfbegrünung übergeht, erreicht man schon nach wenigen Schritten. Ganz in der Nähe, immer den Waldweg Richtung Osten entlang, befindet sich ein einsamer Holzsteg, auf dem vier Personen fürs Sonnenbad Platz finden.

Röggeliner See

Röggeliner See
Röggeliner See © Take Me to the Lakes / The Gentle Temper. | Take Me to the Lakes / The Gentle Temper.

Der Großteil des Röggeliner Sees steht wegen der zahlreichen Wasservogelarten, die hier leben, unter Naturschutz. An zwei Stellen ist das Baden aber erlaubt: In Klocksdorf wurde eine Strandanlage geschaffen, die mit Steg, Rutsche und Sprungturm ein Paradies für Familien ist. Im westlichen Dechow schwimmt am abgelegener: Hat man das Auto im Ort abgestellt, geht es auf Feldwegen bis zu einer kleinen Liegewiese mit Steg. Ein Abstecher zum Aussichtsturm am Ostufer ermöglicht einen tollen Blick über den See. Einkehren kann man anschließend in einem Hofladen mit gläserner Molkerei.

Tonteich

Tonteich
Tonteich © Take Me to the Lakes / The Gentle Temper. | Take Me to the Lakes / The Gentle Temper.

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Friedrichsruher Tonwerke in Wohltorf (Sachsenwald) in Betrieb, heute präsentiert sich die ehemalige Tongrube als idyllisch am Waldrand gelegener Badesee. Etwa zwei Drittel stehen zum Schwimmen zur Verfügung. Gegen Eintritt wird hier alles geboten, was das Schwimmerherz begeht: Liegewiese mit Steg, Sprungturm, rutsche und Bistro. Für Kinder gibt es einen Nichtschwimmerbereich und ein Sommerprogramm mit Improvisationstheater, Gesangstunden und Spielen zum Mitmachen.

Inselsee

Inselsee
Inselsee © Take Me to the Lakes / The Gentle Temper | Unbekannt

Der Inselsee liegt in der Landschaft, als hätte ihn ein Impressionist mit flinken Pinselstrichen auf seine Leinwand gesetzt. Schon am Parkplatz spürt man die Ruhe. Hat man die Liegewiese erreicht, will man gar nicht mehr weg – so idyllisch erheben sich die Bäume auf der kleinen Halbinsel mitten im See. Wer genug am Strand geplanscht hat, spannt im Schatten der Bäume eine Hängematte und lässt sich eine Portion Pommes vom Kiosk schmecken.

Kollmar

Kollmar
Kollmar © Take Me to the Lakes / The Gentle Temper. | Take Me to the Lakes / The Gentle Temper.

Die kleine Gemeinde Kollmar zwischen Glückstadt und Elmshorn ist ein beliebtes Ausflugsziel. Zu verdanken hat sie es ihrer Lage. Hat man es sich am Sandstrand gemütlich gemacht, kann man die großen Container-Schiffe zählen, die die Elbe entlang schippern, und die kleinen Boote, die im Hafen anlegen. In einem Bistro bekommt man frische Fischbrötchen und belgische Pommes. In Höhe des Segelvereins, den man im Uferverlauf erreicht, stößt man auf eine traumhafte, abgeschiedene Sandbucht, die man mit Glück für sich alleine hat.