Hamburg. Der Verein De Fleetenkieker feiert sein 25-jähriges Bestehen. Fokus auch auf Aufklärungs- und Jugendarbeit.

„Alles, was mit unseren Booten beschiffbar ist, machen wir auch sauber“, sagt Sylvia Klöpfel stolz. Sie ist stellvertretende Vorsitzende des Vereins De Fleetenkieker, der am Donnerstag feiern konnte. Seit nunmehr 25 Jahren befahren die ausschließlich ehrenamtlichen Mitglieder mit den zwei kleinen Holzbooten „Zitronenjette“ und „Aalweber“ die Wasserwege zwischen Rathaus- und Alsterschleuse und fischen Abfall aus dem Wasser.

Und zwar eine Menge – bei gutem Wetter werden innerhalb von zwei Wochen bis zu zwölf Müllsäcke gefüllt, die jeweils 200 Liter fassen. Dabei sind die vielen (Pfand-)Flaschen schon ausgenommen. Es gibt kaum etwas, das sie noch nicht im Kescher hatten. Einige Male musste auch schon die Wasserschutzpolizei zurate gezogen werden, beispielsweise um ein altes Mountainbike seinem Besitzer zurückzugeben. Am häufigsten finde man allerdings Kaffeebecher, Dosen, Chipstüten und Feuerzeuge. „Eben alles, was man so braucht, wenn man am Ufer in der Sonne sitzt“, fasst es der Vorstandsvorsitzende Holger Pries zusammen. Besonders schlimm sei es nach Großveranstaltungen an der Binnen- und Außenalster.

Aufklärungs- und Jugendarbeit

Neben Naturschutz legt der Verein seinen Fokus daher auch auf Aufklärungs- und Jugendarbeit. Zwei- bis fünfmal wöchentlich nehmen sie Besucher mit auf die Fleete, die dann beim Einsammeln mithelfen. Die Nachfrage sei riesig, und besonders gerne nähmen Kita­gruppen und Grundschulklassen teil. „Die Kinder sind jedes Mal so stolz auf sich“, sagt Klöpfel. Immer öfter würden aber auch größere Firmen die Müllsammelfahrten zu „Team-Building“- Zwecken nutzen.

Ob jung oder alt, die 16 Ehrenamtlichen freuen sich über jedes neue Team-Mitglied. Zum „Reinschnuppern“ bietet der Verein eine einjährige Probemitgliedschaft. Einen Bootsführerschein braucht man nicht. Mitbringen muss man laut Sylvia Klöpfel nur die Freude an der Arbeit mit Kindern und die Liebe zum Wasser und der Natur.

Ihren Sohn Jakob hat sie während seiner Schulzeit häufig auf Touren mitgenommen. Für den 17-Jährigen, der in seiner Freizeit auch gern segelt, steht fest: Solange er in Hamburg lebt, wird er sich bei den Fleetenkiekern engagieren, denn die böten „eine superschöne Gemeinschaft“.