Hamburg. Musiker treten parallel in Barclaycard Arena und Volksparkstadion auf: So wollen Behörde, Veranstalter und HSV Stauchaos vermeiden.

Es klingt wie ein Märchen: Sie fahren mit dem Auto zu einem großen Konzert in die Hamburger Barclaycard Arena und müssen sich dabei weder über Staus und Sperrungen noch über Baustellen ärgern. Und vor Ort bleibt Ihnen auch noch die mühselige Parkplatzsuche erspart – stattdessen werden Sie direkt zu einem freien Platz geleitet.

Dieses Szenario soll am kommenden Sonnabend, an dem Andreas Gabalier im Volksparkstadion und Panikrocker Udo Lindenberg in der Barclaycard Arena parallel vor Zehntausenden Fans Konzerte geben, Realität werden – dank einer intelligenten Navigations-App.

Dank App weniger Staus bei Großveranstaltungen

Die Wirtschaftsbehörde testet – auf Initiative von Senator Michael Westhagemann (parteilos) – mit Unterstützung des HSV und der Barclaycard Arena in diesem Szenario den Einsatz der App „Nunav Navigation“, damit der Veranstaltungsverkehr möglichst ohne Staus durch Hamburg gelotst und auf die Parkflächen verteilt wird. Die Verdrängung der Autos in kleine Nebenstraßen soll dabei verhindert werden. Das teilte das Start-up-Unternehmen Graphmasters am Dienstag mit, das auch ein Büro im Digital Hub Logistics in der Speicherstadt hat und die Technologie der App entwickelt hat.

Neue App könnte Staus in Hamburg vermeiden

Mitmachen kann jeder Autofahrer in Hamburg. Er muss sich nur die kostenlose App "Nunav Navigation" herunterladen. Die App wird wie ein normales Navigationssystem bedient, jedoch werden dabei alle Autofahrer vernetzt und durch einen Algorithmus als intelligenter Schwarm durch das Straßennetz gelotst. Die App hilft dabei, Staus besser vorherzusagen und Autos effizient zu verteilen.

So funktioniert die Navigations-App "Nunav":

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App bereits beim Hafengeburtstag im Einsatz

Daniel Stoiba hat die Navi-App entwickelt, die auch in Hannover angewendet wird.
Daniel Stoiba hat die Navi-App entwickelt, die auch in Hannover angewendet wird. © MICHAEL RAUHE | MICHAEL RAUHE

Der Nutzer gibt in das Navisystem zum Beispiel Andreas Gabalier ein und wird dann am Ziel direkt auf einen freien Parkplatz geführt. "Einfacher und entspannter geht es nicht“, sagte Daniel Stolba von Graphmasters GmbH.

Die Navi-App kam bereits beim Hamburger Hafengeburtstag zum Einsatz. Bei der Großveranstaltung wurde für Hamburg ein Weltrekord im vernetzten Fahren aufgestellt. Das Projekt wird vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Hamburg begleitet und im Anschluss wissenschaftlich ausgewertet.