Hamburg. Schadhafter Zug und Stellwerksstörung sorgen für Schwierigkeiten. Erklärungsversuche der Hochbahn und alternative Fahrwege.

Auch am Mittwoch mussten Pendler, die mit Bus und Bahn unterwegs sind, in Hamburg Geduld mitbringen. Wegen eines schadhaften Zuges musste der Betrieb zwischen den U1-Stationen Ohlsdorf und Lattenkamp zwischenzeitlich eingestellt werden. Der Ersatzverkehr mit Bussen musste somit verlängert werden, da der Abschnitt zwischen den U1-Haltestellen Langenhorn Markt und Ohlsdorf ohnehin seit Montag gesperrt ist – für drei komplette Monate.

Wie bereits am Dienstag mussten Fahrgäste mehr Zeit einkalkulieren, um am Morgen ihr Ziel zu erreichen, da der Ersatzverkehr erneut überlastet war. "Die Situation ist sicherlich nicht optimal, aber deutlich entspannter als in den Vortagen", konterte die Hamburger Hochbahn via Twitter, nachdem erneut Kritik in sozialen Netzwerken laut wurde. "Unter anderem haben wir auch noch drei Gelenkbusse zusätzlich in den Ersatzverkehr reingegeben, der alle fünf Minuten fährt."

Auch im S-Bahn-Verkehr gab es Probleme

Zum Hintergrund: Bis zum 25. August werden die U1-Stationen Fuhlsbüttel-Nord, Fuhlsbüttel und Klein Borstel nicht mehr angefahren. Sie sollen für 15 Millionen Euro barrierefrei ausgebaut werden. Besonders nervenaufreibend ist die Sperrung für die Pendler aus dem Norden, die ohnehin schon jeden Tag von Bad Bramstedt, Kaltenkirchen und Norderstedt einen langen Arbeitsweg nach Hamburg haben. Rund 60.000 Fahrgäste müssen täglich auf den Ersatzverkehr mit Bussen ausweichen.

Chaos-Dienstag: Hamburger ärgern sich über Bahn und Stau

Auch auf der Strecke der S-Bahn-Linie 1 gab es am Mittwochmorgen Probleme. Wegen einer Stellwerksstörung musste die Strecke zwischen Sülldorf und Wedel gesperrt werden. Gegen 9.10 Uhr rollten die Züge wieder. Schwierigkeiten gab es zudem auf der Strecke der S3 und S31. Die S-Bahn-Linien fuhren zwischenzeitlich nur unregelmäßig.

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Hamburger Hochbahn: Es läuft nicht rund

In ihrem Blog verspricht die Hamburger Hochbahn, den Ersatzverkehr auf der U1-Linie zu verbessern. "Das Fazit nach dem ersten Tag: Es läuft nicht rund. Uns erreichen viele eurer Beschwerden, ob hier im Blog, auf den sozialen Medien oder im Kundendialog", räumte die Hochbahn am Dienstag ein.

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"Auf dem betroffenen Abschnitt der U1 trifft es besonders hart, weil es schlicht keine anderen Schnellbahnalternativen gibt", heißt es vonseiten der Hochbahn. Wo sich bei anderen Sperrungen die Fahrgäste auch auf alternative Bus- und Bahnverbindungen aufteilen könnten, komme hier alles auf den Ersatzverkehr zusammen.

"Wartezeiten lassen sich nicht verhindern"

Konkret bedeutet das: Wenn eine vollbesetzte U-Bahn mit 800 Fahrgästen am Langenhorn Markt oder in Ohlsdorf ankommt, dauert es, bis alle von hier aus weiter kommen. Der Grund ist simpel: Ein Bus ist nicht so groß wie eine U-Bahn. "Es wird voll und auch Wartezeiten lassen sich nicht verhindern", räumt die Hochbahn ein.

Neben den Erklärungsversuchen hat das Unternehmen jedoch auch weitere Maßnahmen getroffen und weist auf alternative Fahrwege hin. So wurden zusätzliche Fahrten in den Hauptverkehrszeiten eingeführt. Zudem wurde die Fahrtroute der Express-Busse verlegt. Diese führt nun über die Langenhorner Chaussee und den Erdkampsweg statt über die Hummelsbüttler Hauptstraße und den Poppenbüttler Weg.

Alternative Fahrwege:

  • Ab Norderstedt Mitte: Wer aus Norderstedt in die Innenstadt will, braucht mit der AKN und der S-Bahn nur wenig länger als mit dem Ersatzverkehr – bis Ulzburg Süd, von hier bis Eidelstedt, dann weiter mit der S-Bahn Richtung Innenstadt. Dauer: gut eine Stunde. Oder: Mit der AKN von Ulzburg Süd bis Dammtor fahren und von hier mit Bussen oder Schnellbahnen weiter zum Ziel.
  • Ab Langenhorn Markt: Anstelle der Ersatzbusse die Buslinie 292 bis zum Flughafen nutzen, hier in die S-Bahn umsteigen und entweder bis Ohlsdorf (und hier wieder in die U1) oder bis in die Innenstadt weiter fahren.