Hamburg. 47 Tiere wurden im ersten Quartal des Jahres ihren Besitzern weggenommen. In diesem Bezirk hat es die meisten Beißvorfälle gegeben.

Die Hamburger Behörden müssen immer häufiger einschreiten, um gefährliche Kampfhunde sicherzustellen. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres nahmen die zuständigen Behörden Hundebesitzern insgesamt 47 Kampfhunde weg. Das geht aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage hervor, die die CDU Ende März gestellt hatte.

Dennis Gladiator, innenpolitischer Sprecher der Hamburger CDU, zeigt sich besorgt über die steigende Anzahl von gefährlichen Hunden, die sichergestellt werden. Der Anstieg sei "ein Alarmzeichen", so Gladiator. "In einer beengten Großstadt müssen die Halter gefährlicher Hunde ausreichend kontrolliert werden."

Laut Hundegesetz gelten American Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier sowie Mischlinge mit diesen Rassen als gefährlich. Im Jahr 2018 waren 75 solcher Hunde sichergestellt worden, 2017 waren es 48 und 2016 insgesamt 44 gewesen.

Labrador Retriever bissen häufig zu

Ordnungswidrig ist das Halten gefährlicher Hunde ohne Erlaubnis oder Gassigehen ohne Leine und Maulkorb. Eine deutschlandweite Regelung zur Haltung von Kampfhunden gibt es nicht. Welche Rassen als gefährlich gelten, listen die einzelnen Bundesländer auf.

Obwohl immer mehr Hunde in der Hansestadt leben, ging die Zahl registrierter Beißvorfälle in den vergangenen Jahren unterdessen zurück. 2016 waren es noch 93, im Jahr darauf 75 und in 2018 wurden noch 68 Fälle gemeldet, in denen Hunde Menschen gebissen haben, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte.

Dabei waren bei den bissig gewordenen Hunden die verschiedensten Rassen vertreten, so auch solche, die als besonders menschenfreundlich gelten, etwa Border Collies, Dackel und auch ein Husky. Am häufigsten bissen jedoch Schäferhunde unterschiedlicher Herkunft (australische, altdeutsche, belgische, Mischlinge) zu.

Zurück ging 2018 auch die Anzahl der Beißvorfälle insgesamt - also Fälle miteingerechnet, in denen Hunde andere Hunde angriffen. Am häufigsten bissen im vergangenen Jahr Mischlinge und Labrador Retriever zu, unter den Bezirken hatte Wandsbek die meisten Vorfälle zu verzeichnen.