Hamburg. Die kostenlose App erklärt globale Umweltprobleme an lokalen Beispielen – vor allem für Schulklassen ideal.
Was hat die Elbpromenade mit dem globalen Klimawandel zu tun? Was erzählen die Michelwiesen über das Leben der Insekten? Und weshalb kann man vom Stintfang aus die Energiegewinnung der Zukunft sehen? Für Antworten auf diese Fragen muss man jetzt nichts weiter tun, als zum Hafenrand zu gehen, ein Smartphone in die Hand zu nehmen und eine neue, kostenlose und werbefreie App als Start zu einer informativen Umwelttour zu nutzen. Motto: „Hamburg. Die Welt. Und Ich.“
Die Anwendung wurde am Freitag vorgestellt. Sie greift an zwölf Stationen zwischen Landungsbrücken, Michel und Johannisbollwerk weltweite Umweltprobleme auf, um sie an lokalen Beispielen zu erklären. Der thematische Bogen spannt sich von der Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll über die Verkehrsprobleme der Gegenwart bis zur Palmölproduktion auf Kosten des Regenwaldes. Die einfache und verständliche Stadtführung zu Umweltthemen richtet sich an alle Altersklassen, soll aber vor allem Schüler und Heranwachsende ansprechen und dürfte somit auch manchen Unterricht bereichern.
Neue App ist unterhaltsam und lehrreich
Ausgedacht hat sich die Umweltrallye, bei der man geht und versteht, die Stiftung Rüm Hart, hinter der die „ganz normale“ Hamburger Familie Janssen steht. „Unsere Überlegung war, dass die meisten Umweltprobleme vom Menschen gemacht sind, weshalb auch nur wir den Verlauf stoppen oder zumindest mildern können“, sagt Dirk Janssen. Der Schlüssel dafür sei Umweltbildung und Bewusstseinsschärfung. Am besten vor der Haustür, am besten bei sich selbst.
So sei der lokale Zwölf-Stationen-Rundkurs für globale Umweltthemen entstanden. „Ohne moralinsauer den Zeigefinger zu heben“, betont Entwicklerin Susan Müller-Wusterwitz. Es werde eher sachlich erklärt – wie bei einem Audio-Guide. Für jede Station konnten fachkundige Paten wie Hamburg Wasser, der Verkehrsverbund Hamburg-Holstein oder das Institut für Küstenforschung gewonnen werden. Fundiert wird so der erhöhte Flutschutz in Hamburg mit dem absehbaren Anstieg des Meeresspiegels in Verbindung gebracht oder die Michelwiese als eher monotones Habitat für Insekten erklärt. Prädikat für geneigte Nutzer: unterhaltsam und lehrreich.