Hamburg. Dominik Jung warnt vor Prognosen. Allerdings hat sich die Natur vom letzten Jahr noch nicht erholt. Zu wenig Regen in Hamburg.

Wenig Regen und viel Sonnenschein bei mehr als 20 Grad, die Hamburger genießen das sommerliche Wetter im April. Dienstag war der bisher wärmste Tag des Jahres. In Hamburg wurden Temperaturen von bis zu 24,1 Grad gemessen, in München sogar 25,1 Grad.

Die Wärme ist jedoch nicht das Problem. Mit einer Durchschnittstemperatur von 9,1 Grad im April liegt der Monat dieses Jahr nur 1,8 Grad über dem mehrjährigen Durchschnitt. „Das kann mal vorkommen, die Temperatur für sich ist nicht besorgniserregend, viel wärmer war der April letztes Jahr mit 11,7 Grad im Durchschnitt“, sagt Dominik Jung von wetter.net. „Was jedoch besorgniserregend ist, ist der quasi nicht vorhandene Niederschlag“.

Erhöhte Waldbrandgefahr

Im April 2018 fielen 50 Liter Regen pro Quadratmeter, der Durchschnitt liegt in Hamburg bei 58 Litern. Dieses Jahr sind es nur 5,8 Liter. Das ist viel zu wenig und hat unter anderen eine erhöhte Waldbrandgefahr zur Folge. Die kommenden Tage wird es eher bewölkt sein, ein paar Tropfen Regen wird es wohl auch geben. Ab Montag soll es dann wieder sonniger sein. Doch wie geht es weiter, kommt jetzt der zweite Dürresommer in Folge?

„Auf diese Frage können wir Meteorologen jetzt noch keine Antwort geben. Es gibt zwar einen Monatstrend für Mai und Juni, der anhaltende Wärme und Trockenheit vermuten lässt. Gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse sind das aber auf keinen Fall. Jetzt einen Dürresommer vorauszusagen, wäre populistisch“, sagt Meteorologe Jung.

Landwirtschaft leidet unter Wasserarmut

Trotzdem betont er die Konsequenzen, sollte der Niederschlag nicht stark zunehmen. Wenn der Sommer erneut so trocken wird, hätte dies schwerwiegende Folgen. Im Vorjahr haben Umwelt und Landwirtschaft enorm unter der Wasserarmut gelitten. Von den Schäden konnte sich die Natur nicht erholen, der Grundwasserstand hat sich vielerorts noch nicht stabilisiert. Die Schäden eines erneuten Dürresommers wären somit schwerwiegender als im Vorjahr, betont der Meteorologe.