Hamburg. Auch Hamburgs Bürgermeister ist dabei. Doch schon bald werden sich Fußgänger, Radfahrer und Autos wieder eine Röhre teilen müssen.

Nach mehr als achtjähriger Sanierung soll am Freitag die Oströhre des Alten Elbtunnels in Hamburg für den Verkehr freigegeben werden. Die 426 Meter lange Röhre verbindet St. Pauli mit dem Stadtteil Steinwerder. Sie ist ein wichtiger Verkehrsweg für Fußgänger und Radfahrer. Autofahrer können den Tunnel wochentags gegen Gebühr (zwei Euro) nutzen. Für Touristen ist die historische Elbquerung eines der beliebtesten Fotomotive in Hamburg.

Beide Röhren werden nur gut sechs Wochen lang gemeinsam verfügbar sein. Bereits am 2. Juni soll nach Angaben der Hafenbehörde HPA die Erneuerung der Weströhre beginnen. Die Wiedereröffnung der zweiten Röhre ist für 2024 geplant. Damit wird sich die Sanierungszeit auf insgesamt 30 Jahre summieren. Die Arbeiten hatten 1994 an den Einfahrten begonnen. Danach wurden die Schachtgebäude und die darin befindliche Technik erneuert. Die Gesamtkosten werden sich voraussichtlich auf rund 60 Millionen Euro pro Röhre belaufen.

Auch Tschentscher bei Eröffnung der Oströhren des Alten Elbtunnels

Für den Erhalt des Tunnels musste die gesamte Oströhre entkernt und der Stahlmantel komplett abgedichtet werden. Fast 200.000 Nieten und Schraubverbindungen seien ausgetauscht worden, hieß es. Zur Wiedereröffnung der originalgetreu gekachelten Röhre soll Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ein Grußwort sprechen. Vor der Schließung der Weströhre will die Hochschule für Musik und Theater am letzten Mai-Wochenende in dem Bauwerk eine "Symphonie im St. Pauli Elbtunnel" aufführen.

Der Tunnel war 1911 nach nur vier Jahren Bauzeit eröffnet worden. Seit 2003 steht er unter Denkmalschutz. Für viele Hamburg-Besucher ist das Wahrzeichen mit der markanten grünen Kuppel neben den Landungsbrücken eine Attraktion.