Hamburg. Sie fordert den sofortigen Stopp der Aktion. Mit der Kampagne sollen mehr Nachtschwärmer für Bus und Bahn begeistert werden.
Die Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen hat die jüngste Werbekampagne des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) mit Astra-Bier als "schädlich und kontraproduktiv" kritisiert. Die Präventionsbemühungen um einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol würden damit konterkariert, sagte die stellvertretende Vorsitzende Cornelia Kost am Donnerstag.
Unter dem Motto „Feiert Ihr mal. Wir fahren gerne“ hat der HVV und die Astra Brauerei eine gemeinsame Digital- und Plakatkampagne gestartet. Dabei wirbt der HVV mit dem Aktionsbier "Astra Abfahrt", das vom 26. April bis zum 4. Mai an der Reeperbahn (Nobistor 16) ausgeschenkt wird. Für 4,50 Euro gibt es 0,4 Liter "Urtyp" mit einer HVV-Fahrkarte in Form eines Bierdeckels für die Heimfahrt. Die Landesstelle fordert, die Werbeaktion umgehend zu stoppen.
Aktion des HVV richte Schaden an
Dass sich angetrunkene Menschen nicht ans Steuer setzen, sollte eine Selbstverständlichkeit sein, sagte Kost. Alkoholvergiftungen, Alkoholsucht und Todesfälle durch Alkohol seien auch darauf zurückführen, dass Alkohol billig, leicht verfügbar und in der Werbung präsent sei. "Aktionen wie jene des HVV richten innerhalb kurzer Zeit großen Schaden an und machen Präventionsbemühungen schnell zunichte."
Trotz der Werbung mit Bier bleibt der Konsum von Alkohol in Bussen und Bahnen des HVV weiterhin verboten. Wer beim Trinken erwischt wird, muss 40 Euro Strafe bezahlen. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen veranstaltet vom 18. bis 26. Mai eine Aktionswoche Alkohol, an der sich auch Hamburg beteiligt. Dabei wird für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol geworben. Zudem sollen Hilfsangebote bekannter gemacht werden.