Hamburg . 15 neue Abendmahlskelche sollen gefertigt werden. Erstmals sollen die Sakralgegenstände am 1. Advent zum Einsatz kommen.

Der Michel ist um 150 Kilogramm hochwertiges Silber und 623 Kilogramm Auflagenbesteck reicher. 425 Michel-Freunde hatten das Familien­silber in einer Sammelaktion gespendet. Ihr Ziel: Aus dem silbernen Besteck, den Münzen, Kannen und Pokalen sollen 15 neue Abendmahlskelche werden.

Die Lübecker Silberschmiedemeisterin Margarete Oehlschlaeger hat den Auftrag dafür erhalten. Die Meisterin hat bereits zahlreiche solcher Kelche, aber auch Hostiendosen und Kreuze angefertigt oder historisch originalgetreu restauriert. Die neuen Michel-Kelche werden 23 Zentimeter hoch sein und beim Trinkgefäß, der Kuppa, Ähnlichkeiten mit der Turmhaube des Kirchengebäudes aufweisen – so viel künstlerische Analogie zur Hauptkirche St. Michaelis sollen die kleinen Abendmahlsgeräte schon aufweisen.

Kosten bei rund 6000 Euro pro Kelch

Pro Kelch, schätzt Meisterin Oehlschlaeger, werde eine dreiwöchige Arbeitszeit benötigt. Bevor ihre Werkstatt das Silber bekommt, muss der Schatz eingeschmolzen werden. Das übernimmt die kleinste Silberscheideanstalt Deutschlands, Schiefer & Co., in Hamburg. Dort wird der Schatz zu Feinsilber veredelt. Dazu kommt etwas Michel-Kupfer vom alten Dach der Kirche, sodass eine 925er Silberlegierung entsteht – das Material für die Silberschmiedin. „Dieses Michel-Silber wird durch seine zertifizierte Herkunft eine einzigartige Identität haben“, sagt Reinhard Bochem, Geschäftsführer der Scheideanstalt.

Die Kosten für die Veredelung und die Fertigung liegen bei rund 6000 Euro pro Kelch. Der Michel-Stiftung fehlen allerdings derzeit noch 45.000 Euro, um alle 15 Kelche in Auftrag geben zu können. Erstmals sollen die Sakralgegenstände am 1. Advent zum Einsatz kommen.