Hamburg . Das letzte Osterfeuer des Jahres wird am Abend in Hamburg entzündet – vorher scheint den ganzen Tag die Sonne.

Hamburg hatte Glück: Während in Teilen Niedersachsens wegen der Trockenheit keine Osterfeuer lodern dürfen, stand dieser Tradition am Elbstrand im Bezirk Altona nichts mehr im Wege. "Wir rechnen mit einem reibungslosen Verlauf", kündigte ein Bezirksamtssprecher am Sonnabend an.Am Sonntagmorgen bestätigten Feuerwehr und Polizei diese Einschätzung. Die Osterfeuer in der Stadt verliefen ohne Zwischenfälle. Dafür mussten die Einsatzkräfte im Lauf des Sonnabends diverse andere Brände löschen, eine laut Feuerwehr ungewöhnliche Häufung.

Wer auch am Ostermontag noch nicht genug von Osterfeuerm hat, kann ab 19 Uhr zum Alsterschlösschen Burg Henneberg (Marienhof 8) gehen. Dort wird gegen 19 Uhr das letzte Osterfeuer des Jahres entzündet. In der obligatorischen Spende von 20 Euro sind neben dem Eintritt auch Getränke und ein Imbiss enthalten.

Ostern in Hamburg mit fast sommerlichen Temperaturen

Osterwetter wie aus dem Bilderbuch. "Besser geht’s nicht": So fasst der Meteorologe Dominik Jung von wetter.net das Wetter für Ostern in Hamburg zusammen. „14 Sonnenstunden täglich, blauer Himmel und bis zu 21 Grad“, sagt Jung.

Bereits am Gründonnerstag kletterte das Thermometer auf 20 Grad und die Sonne schien 14 Stunden lang. Karfreitag und Ostersonnabend konnten sich die Hamburger jeweils über maximal 21 Grad und 14 Sonnenstunden freuen, Ostersonntag und -montag bleiben die Temperaturen konstant hoch. Regen ist weiterhin nicht in Sicht, die Sonne scheint bei mehr als 20 Grad. Erst Mitte der Woche könnte das Wetter wieder schlechter werden.

Sonnenbrandgefahr und Pollenflug

„Dass Hamburg so schönes Wetter an Ostern bekommt, ist eher selten“, sagt Dominik Jung. Zum Vergleich: 2018 war das Oster-Wetter äußerst durchwachsen, von Schneeregen bis Sonne war alles dabei – allerdings lag der Ostertermin vergangenes Jahr drei Wochen früher. Die Dauersonne in diesem Jahr hat jedoch auch ihre Tücken. „Es besteht Sonnenbrandgefahr“, warnt der Meteorologe. Wer sich draußen aufhält – gerade zur Mittagszeit – sollte sich dringend eincremen.

Digitale Sprechstunde: Was hilft bei Allergien?

Weniger erfreut über das herrliche Frühlingswetter in Hamburg dürften die Allergiker sein. Da kein Regen in Sicht ist, müssen sich wetterfühlige Hamburger auf einen stark erhöhten Pollenflug einstellen. Vor allem für diejenigen, die auf Birken- und Weidenpollen reagieren, brechen über Ostern erneut schwere Zeiten an. Eine „mäßige Belastung“ wird zudem durch Pollen der Pappel und Ulme erwartet.

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Der Streit um die Blankeneser Osterfeuer

Im Jahr 2017 standen die vier Osterfeuer erstmals auf der Kippe, nachdem es im Vorfeld zu unschönen Auseinandersetzungen gekommen war. Damals war das Abbrennen der Stapel am Elbstrand von Behördenseite kurzfristig untersagt worden, weil der Wind zu stark wehte. Die Holzstapel sollten zunächst abgeräumt werden, was nach massiven Protesten vor Ort aber gestoppt wurde.

Um 20 Uhr – eine Stunde später als sonst – waren die Feuer dann doch noch erlaubt worden. Der Ozeanograf und Segler Marcus Boehlich wurde nach diesen Erfahrungen im darauffolgenden Jahr als eine Art Schiedsrichter eingespannt. Der anerkannte Wetterexperte lebt in einem Haus im Treppenviertel und steht in Kontakt mit dem Bezirksamt. Sein Votum entscheidet mit darüber, ob abgebrannt werden darf, oder nicht. Boehlich war auch in diesem Jahr wieder im Einsatz.

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Sicherheitstipps der Feuerwehr zu Osterfeuern

Die Feuerwehr Hamburg hat Sicherheitshinweise "für ein ungetrübtes Osterfeuervergnügen" herausgegeben und darauf hingewiesen, dass beim richtigen und vor allem sicheren Abbrennen einige Sicherheitsregeln beachtet werden müssen:

  • Zustimmung des Grundeigentümers für ein Osterfeuer
  • Genehmigung vom zuständigen Bezirksamt
  • Keine Brandgefahren für die Nachbarschaft durch das Abbrennen des Osterfeuers
  • Abstand zu Gebäuden mit harter Bedachung mindestens 100 Meter
  • Abstand zu Gebäuden mit weicher Bedachung (Reetdächer) mindestens 200 Meter
  • Größe der Stapel dürfen 5 Meter Höhe und 8 Meter Durchmesser nicht überschreiten
  • Nur Holz als Brennmaterial zulässig. Autoreifen, Öle und andere Abfälle dürfen nicht verbrannt werden
  • Abstand zu verkehrsreichen Straßen und Bahnlinien mindestens 200 Meter
  • Erreichbarkeit für die Feuerwehr muss gewährleistet sein
  • Rettungswege sind frei zu halten
  • Anwohner sollten durch das Osterfeuers so wenig wie möglich belästigt werden
  • Feuerstelle als Veranstalter erst verlassen, wenn sie komplett erkaltet ist
  • Für Lautsprecherbenutzung, Abgabe von Speisen und Getränken sowie Sondernutzungen können Erlaubnisse erforderlich sein
  • Beim Unterschreiten der Sicherheitsabstände, bei starker Trockenheit, ungünstiger Windrichtung und -stärke muss gewährleistet werden, dass das Gefahrenrisiko reduziert wird: Wahl des Abbrennplatzes unter Berücksichtigung der Witterung, Reduzierung des Brandgutes, Vorhaltung eigener Löschgeräte, Sicherheits- und Ordnungskräfte