Hamburg. Anekdoten aus der Gesellschaft, Rück- und Vorblicke auf Veranstaltungen – und alles über die wichtigsten Köpfe der Stadt.
Diese Woche kam eines der größten Teenie-Idole aller Zeiten nach Hamburg. Bill Kaulitz, Frontsänger der Band Tokio Hotel, erschien beim Fo(u)r Hearts Charity Dinner im Izakaya. Warum? Weil der Star ein langjähriger Freund einer der Gastgeberinnen, Natalie Franz (Magicstripes), ist.
„Wir kennen uns ewig, sind gemeinsam durch die Welt getourt, waren kürzlich zusammen bei den Oscars. Und natürlich unterstütze ich dann Natalie und die Charity-Aktion gerne“, sagte Kaulitz dem Abendblatt bei einer Zigarette auf dem Balkon. Franz hatte sich zusammen mit ihren Freundinnen Charlotte Kraska (Anita Hass), Franziska Nellessen (Edited) und Influencerin Juliane Diesner (Style Shiver) überlegt, ein Dinner zu organisieren, bei dem rund 120 interessante Persönlichkeiten aus Hamburg sich kennenlernen und gleichzeitig für die Frauenhäuser in dieser Stadt spenden, weil diese viel zu wenig Plätze anbieten können.
„Man darf sich nicht immer nur beschweren, dass es kaum wohltätige Events für etwas jüngere Hamburger gibt, sondern muss dann eben selbst etwas auf die Beine stellen“, sagte Franz. Gesagt, getan. Sie fanden Sponsoren für die Tombola-Gewinne, und das Izakaya kümmerte sich um das Essen.
Am Ende kamen 10.000 Euro für „Frauen helfen Frauen e. V.“ und die zentrale Notaufnahme „24/7 – 40 Jahre gegen Gewalt an Frauen und Kindern“ zusammen. Kaulitz gewann übrigens vier Tage an der Ostsee. Doch jetzt heiratet erst mal sein Zwillingsbruder Tom das Model Heidi Klum. „Und da ich so eng mit meinem Bruder bin, heirate ich irgendwie auch ein bisschen“, sagte Kaulitz und lachte.
Architekturabend im Business-Club
Greta wirkt: Kaum eine Debatte kommt derzeit ohne das Thema Klimaschutz aus, das die schwedische Schülerin auf die Agenda gesetzt hat. So war es auch beim Architekturabend im Business-Club Hamburg, zu dem erstmals das Kölner KAP-Forum in Hamburg gastierte. Oberbaudirektor Franz-Josef Höing, HCU-Professor Bernd Kniess und Karin Loosen, Präsidentin der Hamburgischen Architektenkammer, diskutierten intensiv über Hamburgs Zukunft: „Wer plant, wer baut die Stadt von morgen?“
Ebenfalls mit auf dem Podium saß Achim Nagel, der für sein Studentenwohnheim Woodie, das in Wilhelmsburg überwiegend aus Holz gebaut wurde, jüngst prämiert wurde. Holz gilt als der Baustoff der Zukunft mit einer unschlagbaren Klimabilanz. Und Hamburg liegt vorn: In der Hansestadt entsteht derzeit das höchste Holzhochhaus Deutschlands — in das 64 Meter hohe Gebäude in der HafenCity wird 2021 die Wildtier Stiftung einziehen.
Luxus-Dinner für guten Zweck
Lecker essen und damit Gutes tun – unter diesem Motto wurde in dieser Woche in der Gutsküche so richtig fein gekocht. Küchenchef Matthias Gfrörer hatte seine Kollegen und Freunde Thomas Martin vom Louis C. Jacob, den TV-Lebensmittelexperten Sebastian Lege und Robin Pietsch vom Zeitwerk eingeladen, um für einen guten Zweck aufzutischen. 42 Gäste wurden bei dem außergewöhnlichen Event verwöhnt. Sie alle hatten 250 Euro für den Abend bezahlt, und so kamen 10.500 Euro für den Verein Hände für Kinder zusammen. „Uns war es wichtig, dass das Geld eins zu eins in dieses Projekt geht", sagte Gförer. Der Verein Hände für Kinder betreibt den neuen Kupferhof, der ein Kurzzeit-Zuhause für Kinder und Jugendliche mit Behinderung bietet.
Nackt gegen Pelze
„Bitte tragt keinen Pelz.“ Mit diesem Appell haben sich fünf Frauen vor der Kamera ausgezogen und in sexy Pose für ein Gruppenbild ablichten lassen. Anlass ist der 25. Jahrestag des ikonischen Motivs der Tierschutzorganisation Peta, mit dem Topmodels wie Tatjana Patitz für Furore sorgten. Emily Lucia Harnack, Svenja Holtmann, Lara Koch, Roxi Heltriegel und Kathie Lamprecht haben das Kultbild nachgestellt und wollen mit ihrem Einsatz ein Zeichen gegen das Leid der Tiere in der Pelzindustrie setzen. „Es gibt viele Alternativen“, sagte die Hamburgerin Holtmann, Ex-Freundin von Schauspieler Til Schweiger. Es müsse heute keiner mehr Pelz tragen. „Unsere Vision ist eine Welt, in der Tiere weder ausgebeutet noch gequält werden“, so Harald Ullmann, Gründer und Zweiter Vorsitzender von Peta Deutschland.
Frauen in Führungspositionen
In der Handelskammer Hamburg ging es in dieser Woche einmal nicht um den seit Monaten schwelenden Streit über die Führung der Kammer, sondern um Frauen. Genauer gesagt um Frauen in Führungspositionen. Denn es wurde der „Helga-Stödter-Preis verliehen, der Unternehmen würdigt, die sich für ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern in Führungspositionen einsetzen. Gewonnen haben den Preis die Beiersdorf AG und die Commerzbank AG in der Kategorie „Große Unternehmen“.
Géraldine Weilandt, Corporate-Diversity-Beauftragte von Beiersdorf, bedankte sich und sagte: „Wir haben im letzten Jahr unsere Maßnahmen gezielt ergänzt und im Rahmen einer Kommunikationsoffensive noch mehr Aufmerksamkeit bei unseren Führungskräften und Mitarbeitern erzielt.“ Frank Haberzettel,Commerzbank-Bereichsvorstand Privat- und Unternehmerkunden Nord, ergänzte: „Die Bank will ein Arbeitsumfeld schaffen, das Kolleginnen und Kollegen, die Verantwortung in der Führungs- oder Projektlaufbahn übernehmen wollen, ermutigt, diesen Weg auch einzuschlagen.“ In der Kategorie „Kleines/Mittleres Unternehmen“ erhielt die Dentsu Aegis Network Germany GmbH, eine Agenturgruppe für Kommunikations- und Mediaberatung, den Preis.
Die Handelskammer-Vizepräsides Diana Rickwardt und André Mücke betonten in ihrem Grußwort, dass Hamburg beim Thema Mixed Leadership noch nicht am Ziel sei. „Die Führungsetagen der Unternehmen sind international divers, aber immer noch männerdominiert“, so Rickwardt. Moderiert wurde die Verleihung von Julia-Niharika Sen. Den Festvortrag hielt Wirtschaftssenator Michael Westhagemann. „Hamburg braucht starke Frauen“, sagte er und bekam großen Beifall.
Fitnessdrink aus dem Regenwald
Die brasilianische Schauspielerin, Sängerin und Fitnesstrainerin Fernanda Brandão stellte im Park Hyatt ihren ersten Fitnessdrink vor, einen Acai-Shot von Kale&Me. Die angebliche Wunderbeere Acai wächst im brasilianischen Regenwald, in dem sich Brandão die letzten drei Jahre häufig aufgehalten hat. Sie ist Patin zweier Indianerinnen, baute Brunnen und Hühnerställe. „Dabei hatte ich davon zunächst ja keine Ahnung“, erzählt die 35-Jährige. „Wie geht man Entwicklungshilfe an? Ich habe einfach geschaut, was fehlt, nämlich Strom und Wasser, und dann mit den Leuten vor Ort Lösungen entwickelt.“ Aber wie kam sie dazu, vom gemütlichen Hamburg aus in den Regenwald zu gehen? „Klingt seltsam, aber ich war bei einem Schamanen hier in Deutschland, der hat mich auf eine Reise nach innen geführt, und plötzlich wusste ich: Ich muss ins Amazonas-Gebiet, um Menschen zu helfen.“
Deutsch-französische Freundschaft
Zum 29. Mal wurde die deutsch-französische Freundschaft mit einem großen Ball im Hotel Atlantic gefeiert. Bürgermeister Peter Tschentscher erschien zusammen mit seiner Ehefrau Eva Maria auf Einladung von Marie-Christine Leneveu, Präsidentin des Vereins Hambourg Accueil e. V., der den Abend organisiert hat. Tschentscher, der bis Ende vergangenen Jahres Bevollmächtigter für deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit war, würdigte in seiner Rede das Verhältnis der beiden Länder und betonte, dass trotz der Kriege und vieler Auseinandersetzungen eine wahre Freundschaft entstanden sei. Das Motto des Abends: Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss. In diesem Jahr feiert der Verein seinen 30. Geburtstag.
Filmstadt Hamburg
Hamburg ist und bleibt Filmstadt: An diesem Sonnabend stellt Elyas M’Barek seinen neuen Film „Der Fall Collini“ nach einem Buch von Ferdinand von Schirach in der Astor Film Lounge vor – und in der kommenden Woche dreht der französische Filmstar Léa Seydoux in Hamburg. Der Film „The Story of my Wife“ (Regie: Ildikó Enyedi) spielt unter anderem im Hamburger Hafenmilieu der 1920er-Jahre.
Party im Berliner Bogen
Der Berliner Bogen wurde für einen Abend zur Partylocation. Der Grund war die Einweihung der neuen Niederlassung von Europcar. Der Autovermieter ist mit mehr als 300 Mitarbeitern auf drei Etagen in das futuristische Bürogebäude aus Stahl und Glas eingezogen. Zu der Feier in der neuen Deutschlandzentrale am Anckelmannsplatz in Hammerbrook begrüßte Geschäftsführer Stefan Vorndran rund 200 Gäste: „Im Berliner Bogen haben wir moderne Arbeitsbedingungen mit einem neuen Open-Office-Konzept in einer attraktiven Lage“, sagte Vorndran.
Aus Frankreich war Caroline Parot, die Vorstandsvorsitzende des Unternehmens ist, angereist. Die Party, bei der DJ Mats auflegte, ließen sich auch „Tagesschau“-Sprecher Jens Riewa, Moderator Maurice Gajda, Designerin Maja Prinzessin von Hohenzollern sowie die Schauspieler Bruno Eyron und Manou Lubowski nicht entgehen. Auch gesehen: Musicaldarsteller Alexander di Capri.