Hamburg. Die Grundschule Rungwisch in Eidelstedt geht gegen die Bringdienste von Eltern vor. Mit einem neuen Projekt aus Bremen.
Um das Problem Elterntaxis in den Griff zu bekommen, geht die Grundschule Rungwisch in Eidelstedt jetzt einen neuen Weg: Als erste Hamburger Schule will sie sich an dem Projekt „Schulexpress“ beteiligen, bei dem bereits zahlreiche Schulen in anderen Bundesländern mitmachen – unter anderem in Bremen, Berlin, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
Das Konzept sieht so aus: In der Nähe der Schule werden sogenannte Haltestellen eingerichtet, an denen sich die Kinder morgens treffen können, um dann den Rest gemeinsam zur Schule zu gehen. Die Entfernung beträgt maximal 15 Minuten. Seitenstraßen, die gekreuzt werden müssen, werden mit gelben Fußabdrücken gekennzeichnet.
Treffpunkte auch als Elternhaltestellen
Diese Haltestellen sollen für Kinder von zu Hause zu Fuß gut erreichbar sein. Wenn der Schulweg doch etwas länger ist, können die Treffpunkte auch als Elternhaltestellen genutzt werden. Dann bringen die Eltern ihre Kinder und lassen sie den restlichen Weg gemeinsam mit Freunden beziehungsweise Klassenkameraden laufen. Das Besondere: Die Haltestellen sind keine informellen Treffpunkte, an denen sich Kindergruppen vom Hörensagen zusammenfinden. Vielmehr werden sie durch Metallschilder markiert, die vor Ort angebracht sind, zum Beispiel an den Masten von Straßenlampen. Die Schilder werden mithilfe von Sponsoren bezahlt.
Bärbel Iwe-Faust, seit zehn Jahren Lehrerin an der Schule, war durch einen Bericht auf die Initiative aufmerksam geworden und hatte mit der Gründerin Verena Nölle in Bremen Kontakt aufgenommen. Inzwischen wird das Projekt von Schulleitung, Lehrern, Eltern und Kindern gleichermaßen unterstützt. Nölle, selbst vierfache Mutter, hatte das Projekt vor 15 Jahren gemeinsam mit anderen Müttern ins Leben gerufen, mittlerweile koordiniert sie es alleine. „Das Ganze ist ein Angebot an Eltern, die zum sicheren Schulweg ihrer Kinder beitragen wollen“ , sagt Nölle.