Hamburg. Die Wissenschaftler wollen in Ghana eine Behandlungsstudie starten. Bei Kleinkindern führt die Infektion oft zum Tod.
Das Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) will eine Therapie gegen resistente Malariaerreger entwickeln. Zusammen mit einem regionalen Forschungsinstitut werde dafür in Ghana eine Behandlungsstudie gestartet, teilte das Institut am Dienstag mit. Das Projekt werde unter anderem vom Bundesforschungsministerium mit insgesamt 7,6 Millionen Euro gefördert. Im Fokus steht demnach die Malariabehandlung von Kindern in der afrikanischen Region südlich der Sahara.
Noch immer erkranken rund 90 Prozent der weltweit erfassten Malariapatienten nach Angaben des Instituts in Afrika südlich der Sahara. Vor allem bei Kleinkindern führe eine Infektion häufig zum Tod. Mehr als zwei Drittel der 450.000 Menschen, die jährlich weltweit an Malaria sterben, sind demnach Kinder unter fünf Jahren. Sie könnten im Gegensatz zu Erwachsenen noch keine Immunität gegen Malariaparasiten aufbauen, sagte Jürgen May, Leiter der Abteilung Infektionsepidemiologie am Institut.
Erprobung in weiteren Ländern Afrikas geplant
In Afrika werden Malariaparasiten zurzeit noch zuverlässig durch Artemisinin-Kombinationstherapien (ACT) abgetötet. Um diese weiterhin erfolgreich einsetzen zu können, müssten dringend Kombinationstherapien entwickelt werden, um die Entstehung von Resistenzen zu verhindern oder zumindest hinauszuschieben, fordert Michael Ramharter, Leiter der Abteilung Klinische Forschung. Eine Erprobung in weiteren afrikanischen Ländern ist geplant.