Hamburg. Arbeitgeber werfen Ver.di “größtmögliche Eskalation“ vor. Gewerkschaft beharrt auf Forderungen für Bodenpersonal.

In den Tarifverhandlungen für das Bodenpersonal des Hamburger Flughafens verhärten sich die Fronten. Über den Stand der Verhandlungen will die Gewerkschaft bei einer Pressekonferenz am Mittwoch (11 Uhr) informieren, zu der schon vor einer weiteren Verhandlungsrunde am Dienstag eingeladen worden war.

Ver.di fordert für die fast 1000 Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste (BVD) eine monatliche Tariferhöhung von 275 Euro für alle. Der aktuelle Einstiegslohn liege bei 10,76 Euro pro Stunde. Die Tarife werden für Beschäftigte in der Gepäckabfertigung, der Flugzeugreinigung und im Busverkehr ausgehandelt.

Am Dienstag waren die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten ergebnislos geblieben. Die Arbeitgeberseite, vertreten durch die Flughafen-Tochter HAM Ground Handling GmbH, hat nach eigenen Angaben aktuell eine Lohnerhöhung von 7,0 Prozent angeboten. Das Unternehmen sei bis an die Grenze dessen gegangen, was bei den Bodenverkehrsdiensten wirtschaftlich leistbar ist, teilte Geschäftsführer Christian Noack im Anschluss mit. "Ver.di geht es einzig und allein um die größtmögliche Eskalation", warf er den Arbeitnehmervertretern vor.

Arbeitgeber über Ver.di-Vorgehen "schockiert"

Über das Vorgehen von Ver.di sei man "schockiert", sagte Noack. Er hoffe sehr, "dass wir uns noch mit den Gewerkschaften einigen, ohne unser Geschäftsmodell grundsätzlich infrage stellen zu müssen". Die monatlichen Löhne inklusive der Zulagen seien schon jetzt vergleichbar mit anderen Branchen wie dem Handwerk oder der Logistikbranche.

Trotz der laufenden Verhandlungen verharre die Gewerkschaft auf ihren Forderungen und drohe bereits im Vorfeld mit erneuten Warnstreiks, sogar in den Hamburger Ferien. Am 4. Februar hatte ein ganztägiger BVD-Warnstreik den HamburgerFlughafen lahmgelegt. Mehr als die Hälfte aller Flüge waren ausgefallen und 50.000 Passagiere vom Ausstand betroffen gewesen.