Eine Mehrheit begrüßt die Idee, am Südausgang des Elbtunnels eine Badeinsel zu schaffen. Auch Höing hat eine überraschende Meinung.

Die Idee ist so einfach wie bestechend - und stößt auf viel Zustimmung. Wie berichtet haben die Hamburger Architekten Sven Breuer und Timo Reimer vorschlagen, am Ausgang des Alten Elbtunnels in Steinwerder einen Badeponton zu schaffen. „Unsere Idee ist, das historische Freizeitbad in Verbindung mit dem Bornsteinplatz auf einer Pontonanlage zu reaktivieren und den Hamburgern einen atemberaubenden Blick auf die Stadt ermöglichen“, hatte Sven Breuer dem Abendblatt gesagt.

In einer Umfrage auf abendblatt.de begrüßen mehr als 60 Prozent der Leser die Idee.

Mit der Idee für einen Badeponton läuft man beim Oberbaudirektor „offene Türen“ ein

Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing kann sich den Badeponton gut vorstellen.
Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing kann sich den Badeponton gut vorstellen. © HA | Angelika Hillmer

Auch Oberbaudirektor Franz-Josef Höing kann der Idee einiges abgewinnen. „Es hat mich gefreut, als ich heute Morgen mit dieser Visualisierung aus dem Abendblatt im Kopf über die Elbe gefahren bin“, sagte Höing dem Abendblatt. „Mit solchen Ideen läuft man bei mir offene Türen ein.“ Schon in der 3. Grasbrook-Werkstatt in der Patriotischen Gesellschaft Anfang Februar hatte Höing verschiedene Freibad-Modelle im Fluss präsentiert. Andere Städte wie etwa Aarhus, Kopenhagen oder Berlin hätten vorgemacht, wie solche Nutzungen die Stadtentwicklung befördern.

„Ich war im vergangenen Sommer selbst im alten Hafen von Aarhus und habe mir das hölzerne Schwimmbad im Wasser angeschaut – dort pulsierte das Leben, die Liegeflächen waren traumhaft schön“, so Höing.

Höing sieht den Ponton eher am Grasbrook als in Steinwerder

Wasserflächen zögen Menschen an. Höing denkt als Standort indes eher an den Grasbrook denn an Steinwerder. „Wir können uns einen Badeponton am Grasbrook gut vorstellen – ein solcher Baustein würde das Viertel interessant machen – das wäre ein Transmissionsriemen für die Stadtentwicklung.“

Christoph Holstein, Staatsrat für Sport, lobt die Idee ebenfalls: „Unabhängig vom genauen Standort ist das grundsätzlich eine attraktive Idee. Wir wollen schließlich mehr Sport und Bewegung in der Stadt. Ob das Bad in der Stromelbe, wo enorme Kräfte wirken, tatsächlich realisiert werden kann, ist eine andere Frage. Das muss ordentlich geprüft werden.“

Zustimmung für den Badeponton aus der Opposition

Zustimmung kommt auch aus der Opposition: „Das Projekt ist eine Chance für Hamburgs Süden und kann das Zusammenwachsen der Stadt befördern“, sagte der stadtentwicklungspolitische Sprecher der FDP-Bürgerschaftsfraktion, Jens P. Meyer. Wichtig ist, dass die Hafennutzung davon nicht beeinträchtigt werde. „Sollte sich ein Investor finden, ist es Aufgabe des Senats, für eine gute Anbindung zu sorgen, damit auch die Stadtteile südlich der Elbe davon profitieren.“