Hamburg. Eis schlecken statt eiskratzen: Wegen der Wärme beenden Ketten schon jetzt die Winterpause. Wo es die ersten und besten Kugeln gibt.
Eis im Februar ist für die Hamburger normalerweise kein Grund zur Freude: Entweder müssen sie es frühmorgens von den Windschutzscheiben ihrer Autos kratzen oder sie schlittern über glatte Fußwege und Straßen zur Arbeit. In diesem Jahr aber lautet das Motto in der Hansestadt: Eis schlecken statt eiskratzen.
Hamburgs Eisdielen sind angesichts der frühlingshaften Temperaturen von bis zu 15 Grad schon jetzt aus ihrem Winterschlaf erwacht und bieten nun an diversen Orten eine erste Grundversorgung mit den Lieblingssorten der Hanseaten.
Eis Schmidt und Eiszeit öffnen Filialen
So hat die Kette Eis Schmidt ihre Filiale an der Ottenser Hauptstraße bereits am Freitag zum ersten Mal geöffnet, auch im benachbarten Eiscafé Venezia brummt schon das Geschäft. "Eigentlich starten wir erst im März, aber das schöne Wetter können wir uns natürlich nicht entgehen lassen", sagt eine gut gelaunte Mitarbeiterin von Eis Schmidt, während sie eine Kugel der Sorte Kekskrümel in eine Waffel füllt.
Laut Internetseite der Kette haben auch die Filialen an der Eppendorfer Landstraße und an der Waitzstraße in Othmarschen seit Freitag (jeweils ab 14 Uhr) geöffnet. Bei den Läden in Blankenese und an den Colonnaden findet sich hingegen noch der Hinweis "Winterpause".
Nicht nur Eis Schmidt hat die Saison eingeläutet, auch der Konkurrent Eiszeit hat am Freitag erstmals einige Filialen aufgemacht. "Das Geschäft am ersten Tag lief schon ausgesprochen gut", sagt eine Mitarbeiterin des Ladens an der Müggenkampstraße in Eimsbüttel.
Auch in den Eiszeit-Filialen am Grindelberg und in Winterhude wird jetzt schon Eis verkauft. Die neuen Sorten in diesem Jahr: Franzbrötchen (Milcheis mit Zimt und Franzbrotstückchen), BanOffee (Bananen-Erdnusseis mit Karamell), Mandarinen-Käsekuchen (Vanilleeis mit Kuchen und Mandarinenkompott) sowie Mascarpone Heidelbeer.
"Eisprinzessinnen" begrüßen den Frühling
Ebenfalls am Start: Die "Eisprinzessinnen" in Ottensen (Am Rathenaupark 15), wie sie auf ihrer Facebookseite verkünden. "Ihr Lieben, was für ein traumhaft sonniger Start in die neue Saison! Kommt vorbei und genießt die Frühlingsgefühle mit uns", heißt es dort.
Zwei Wochen Wärme in Hamburg
Die Aussichten für Eisfans sind in den kommenden Tagen auf jeden Fall hervorragend. Dank des Hochs "Dorit" verwöhnt die Sonne die Hamburger mit Temperaturen im deutlich zweistelligen Bereich. Auf zwölf Grad werden die Werte mindestens am Sonnabend ansteigen. Am Sonntag sind dann 13 Grad zu erwarten. "Da kann man schon von einem vorgezogenen Frühling im Februar sprechen", sagt Meteorologe Dominik Jung vom Informationsdienst Wetter.net dem Abendblatt.
Wo das Eis besonders gut schmeckt
Das Beste dabei: Die Hochdrucklage ist so stabil, dass die ungewöhnlich hohen Temperaturen bis Anfang März anhalten könnten. "Wir gehen im Augenblick davon aus, dass die Tageshöchstwerte bis zum 3. März immer im zweistelligen Bereich in Hamburg liegen werden", so Jung. "Das ist für die Jahreszeit schon ausgesprochen ungewöhnlich." Zwar wird es Mitte kommender Woche erst einmal wieder etwa trüb, spätestens am darauffolgenden Wochenende soll die Sonne dann aber mit Werten von bis zu 15 Grad zurückkehren,
Rekord lag bei 17,2 Grad
Absolute Rekordwerte werden im Februar allerdings wohl nicht erreicht werden. Am 28. Februar 1959 kletterte das Quecksilber mal auf stolze 17,2 Grad – der bislang höchste Wert, der seit Beginn der Aufzeichnungen in der Hansestadt gemessen wurde.