Hamburg . Zur Planungsgemeinschaft, die das Rennen gemacht hat, zählt ein Hamburger Ingenieurbüro. Das sagt die Jury zum Gewinner.
Seit 1963 führt sie die Autobahn A1 über die Norderelbe: Doch wegen des Ausbaus der A1 und diverser Schäden muss die Norderelbbrücke, auf der drei Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung stehen, erneuert werden. Wie die neue A1-Brücke aussieht, steht seit heute fest. Bei dem Realisierungswettbewerb für den Neubau der Norderelbbrücke haben die Planungsgemeinschaft Leonhard, Andrä und Partner (LAP, Hamburg) und Gerkan, Marg und Partner (gmp, Berlin) das Rennen gemacht, wie die Verkehrsbehörde am Freitag mitteilte.
Der Siegerentwurf überzeugt durch seinen filigranen ästhetischen Anspruch, bei dem sich Statik und Gestaltung die Hand geben, heißt es in der aktuellen Mitteilung der Verkehrsbehörde. Er sei bis ins Detail sorgfältig durchgearbeitet. „Die Brücke antwortet auf die leicht asymmetrische Situation der Spannweiten mit einer dezenten Akzentuierung der Konstruktion durch unterschiedliche Pylonhöhen und Anzahl von Seilscharen.“
Wahrzeichencharakter des Bauwerks werde bewahrt
Insgesamt hatten sechs Beiträge aus nationalen und internationalen Planungsgemeinschaften von Ingenieur- und Architekturbüros am Wettbewerb teilgenommen. „Der Siegerentwurf unterstreicht die immense Bedeutung dieses Bauwerks für die Nord-Süd-Achse der A1, ohne sich dabei zu sehr in der sensiblen Landschaft aufzudrängen“, sagte Jury-Mitglied Staatsrat Andreas Rieckhof (SPD). Mit dem Entwurf werde Wahrzeichencharakter des Bauwerks bewahrt und die Elbquerung bei attraktiver Gestaltung für die prognostizierten Verkehre ausgelegt.
Die Wettbewerbsjury bestand aus freien Architekten und Ingenieuren sowie Vertretern des Bundes und der Stadt Hamburg. Eng begleitet wurde der Wettbewerb vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).
Wanderausstellung der Wettbewerbsteilnehmer geplant
Dazu sagt der Parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann: „Die Investitionen des Bundes in Norddeutschland werden mit diesem neuen, gestalterisch und technisch herausgehobenen Bauwerk die Verkehrsqualität in unmittelbarer Nähe zum größten deutschen Seehafen erhöhen.“ Diese Brücke sei ein sichtbares Zeichen für die Zukunftsfähigkeit der Infrastruktur in Norddeutschland.
Am Freitag kündigte die Verkehrsbehörde an, dass in absehbarer Zeit eine Dokumentation und eine Wanderausstellung zur Präsentation aller Wettbewerbsbeiträge geplant sei. Hamburg plant den achtstreifigen Ausbau der A1 im Auftrag des Bundes. Mit der Realisierung wurde die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) betraut. Die Baukosten trägt die Bundesrepublik Deutschland. Das Planfeststellungsverfahren ist ab 2021 vorgesehen, frühester Baustart ist 2024.