Hamburg. Asklepios-Kliniken, das Universitätsklinikum Eppendorf und Standesämter bieten einen neuen Service rund um die Geburt.
Schluss mit überflüssigen Behördengängen und verwirrender Bürokratie rund um die Geburt: Der Service „Kinderleicht zum Kindergeld“, der seit Juni 2018 als Pilotprojekt in der Asklepios-Klinik Altona und im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) läuft, verspricht einfachere Abläufe im Antrag auf das Kindergeld. Nur noch ein dreiseitiges Formular, das die Eltern direkt im Krankenhaus abgeben können, sei künftig nötig, um den Namen des Kindes einzutragen, eine Geburtsurkunde zu bestellen und Kindergeld zu beantragen, so Projektleiterin Brigitte Klamroth.
Der Gang zur Behörde entfalle so komplett. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit der beiden Kliniken, zweier Standesämter sowie der Familienkassen, was den Austausch von Daten zwischen Behörden ermöglicht. Durchschnittlich weniger als zehn Werktage solle es dann dauern, bis die Eltern den Bescheid zum Kindergeld erhalten. Die Möglichkeit, die Daten elektronisch zu übermitteln, sei für das kommende Jahr in Planung, so Klamroth weiter. Dies werde die Bearbeitungszeiten weiter verringern.
Unkomplizierter Prozess
Dr. Volker Ragosch, Chefarzt der Frauenklinik der Asklepios-Klinik, berichtet von durchweg positiven Rückmeldungen der Mitarbeiter und Eltern. Dies kann auch Larissa Kießner, junge Mutter und Teilnehmerin an dem Projekt „Kinderleicht zum Kindergeld“, bestätigen. Ihre persönlichen Daten und Unterlagen seien sorgfältig behandelt worden, und bereits drei Tage nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus habe sie den Bescheid in Händen gehalten.
Der Service soll nun auf die Asklepios-Kliniken Barmbek und Heidberg ausgeweitet werden und schon bald fast die Hälfte aller Neugeborenen in Hamburg erreichen. Christian Pfromm, Chief Digital Officer der Stadt Hamburg, lobt die moderne Lösung: „Mit diesem Service zeigen wir exemplarisch, welche Vorteile entstehen, wenn behördenübergreifend zusammengearbeitet wird.“
Auch der Leiter der Familienkasse, Karsten Bunk, zeigt sich angesichts des unkomplizierten Prozesses begeistert und sieht in dem Pilotprojekt ein „gutes Beispiel für Bürokratieabbau in Deutschland“. Wie Projektleiterin Brigitte Klamroth verrät, sind noch weitere Kliniken sowie andere Kommunen und Bundesländer daran interessiert, den Service zu übernehmen.