Hamburg. Svenja Schulze mahnt bei ihrem Besuch im Atommülllager die Einhaltung der Sicherheitsstandards an.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat bei ihrem Besuch im Atommülllager Asse die Einhaltung von Sicherheitsstandards angemahnt. Die geplante Rückholung der Fässer aus dem maroden Lager sei ein Zusammenspiel von Sicherheit und Schnelligkeit, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag vor der Begehung der Anlage. „Die Sicherheit muss absolute Priorität haben.“

In der Asse in Remlingen bei Wolfenbüttel lagern seit Jahrzehnten rund 126 000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen. Weil Wasser in das marode Bergwerk eindringt, gibt es den gesetzlichen Auftrag, die Asse II stillzulegen. Die Abfälle sollen zurückgeholt werden, wenn das radiologisch und sicherheitstechnisch möglich ist. Dafür ist der Bau eines Förderschachts geplant.

Gesamtkonzept zur Räumung

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) sprach sich dafür aus, ein Gesamtkonzept für die Räumung der Asse zu entwickeln. Es sei wichtig, nicht erst den Schacht zu bauen und dann in einen jahrelangen Streit über den Standort eines Zwischenlagers zu verfallen, sagte Lies dem Sender „NRD Info“.

Die Bestimmung eines Standortes für das Zwischenlager dürfe nicht auf die lange Bank geschoben werden, kritisierte die atompolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, Miriam Staudte. Die Aussage „Sorgfalt geht vor Eile“ klinge zwar richtig, doch nur ein zügiges Verfahren werde die Rückholung aus dem Bergwerk ermöglichen.

Die Besichtigung des Lagers markierte den Auftakt eines zweitägigen Besuchs der Bundesumweltministerin in Niedersachsen. Am Freitag will sich Schulze das geplante Endlager Schacht Konrad in Salzgitter ansehen und mit Betroffenen sprechen.