Hamburg. Die Umweltorganisation fordert mehr Umsetzung und weniger Gerede in der Klimapolitik und will eine Stadtbahn statt der U5.

Die Umweltorganisation BUND hält den Vorstoß der Grünen, Hamburg bis 2050 zur klimaneutralen Stadt zu entwickeln, im Prinzip für richtig. „Klimaneutral bis 2050 wird schon seit Jahren in Berlin als Leitziel diskutiert, gut, dass diese Debatte jetzt auch in Hamburg eröffnet ist“, sagte BUND-Landesgeschäftsführer Manfred Braasch. Um den Klimaschutz wirklich voranzubringen, brauche es allerdings „nicht mehr parteipolitische Profilierung – egal welcher Couleur –, sondern mehr konkrete Umsetzung“.

An erster Stelle zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes stehe der Kohleausstieg aus dem Fernwärmesystem bis 2025. „Jede Zeitverzögerung würde das Einsparziel von 55 Prozent weniger CO2 bis 2030, wie es die Grünen zu Recht fordern, gefährden“, so Braasch. Zudem fordert der BUND, die Halbierung des Autobestandes bis 2030 als Zielmarke zu setzen. Im Verkehrsbereich stiegen die CO2-Emissionen sogar wieder an.

BUND sieht Bau der U5 kritisch

Der BUND fordert zwar einen Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, sieht das Projekt U 5 aber kritisch. „Es wäre gut, wenn der Senat bei aller Euphorie einmal innehält und Alternativen prüft“, sagte Braasch. Es gebe weiterhin überzeugende Argumente für eine oberirdische Stadtbahn, die schneller und günstiger zu realisieren wäre. Das Ziel der klimaneutralen Stadt bis 2050 sei „ein wichtiger Aufschlag", der zudem dringend erforderlich sei. „Es werden noch nicht einmal die aktuellen CO2-Einsparziele erreicht – statt 33 Prozent sind real nur 18 Prozent gegenüber dem Bezugsjahr 1990 eingespart worden“, sagte Braasch.

Die AfD wirft den Grünen eine totalitäre Denkweise vor. „Die Grünen sind offenbar auf Weltrettungsmission. Die Stadt soll in eine Art vorindustrielle Siedlung verwandelt werden, in der Waren per Lastenrad transportiert werden“, sagte AfD-Bürgerschafts-Fraktionschef Alexander Wolf.