Hamburg. Möglicherweise werden die Fördermittel von Bund und Ländern für Hamburger Exzellenzcluster um 55,6 Millionen Euro gekürzt.

Seit Donnerstag ist die Uni Hamburg von Exzellenz-Gutachtern in­spiziert worden. Währenddessen hat Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) in Berlin bei einem Treffen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Abendblatt-Informationen gefordert, dass der Bund zusätzliche Mittel für die vor Kurzem ausgewählten Exzellenzcluster bereitstellen möge. Zu einem formellen Beschluss kam es zwar nicht. Dem Vernehmen nach soll die ursprünglich geplante Finanzierung nun aber überprüft werden.

Hintergrund: Die Universität Hamburg hatte im Zuge der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern im September völlig überraschend eine Förderung für gleich vier international wettbewerbsfähige Forschungsfelder zugesagt bekommen. Beantragt hatte die Uni für diese sogenannten Exzellenzcluster insgesamt 215 Millionen Euro Fördergeld, die sie in den kommenden sieben Jahren von Bund und Ländern hätte erhalten können.

Weil nun aber bundesweit mehr Projekte gefördert werden, als es ursprünglich vorgesehen war, soll das Fördergeld für alle Cluster bundesweit um durchschnittlich 26 Prozent gekürzt werden. Einigten sich Bund und Länder nicht auf eine Aufstockung, gäbe es für die Hamburger Cluster 55,2 Millionen Euro weniger.

Zusätzlich hatte sich die Uni um eine Förderung als Exzellenz-Universität beworben. Deshalb bekam sie am Donnerstag Besuch von einer 20-köpfigen Gutachtergruppe. Die Entscheidung fällt am 19. Juli.