Hamburg. QR-Code statt rosa Zettel: Techniker Krankenkasse erprobt in Wandsbek neue Wege bei Rezepten. Wie Patienten profitieren.

Bundesweit werden jährlich mehrere Hundert Millionen Rezepte auf Papier ausgestellt: Eine Papierflut, die die Techniker Krankenkasse in Zukunft gern vermeiden würde. Aus diesem Grund startet Deutschlands größte Krankenkasse im Februar ein bundesweit einmaliges Pilotprojekt für elektronische Rezepte in Hamburg-Wandsbek, wie eine Unternehmenssprecherin dem Abendblatt bestätigte. Das Projekt ist zunächst auf 18 Monate befristet.

Statt eines rosafarbenen Zettels mit dem Namen des Arzneimittels können sich Patienten künftig vom Arzt auch einen digitalen QR-Code auf ihr Handy schicken lassen. Der Apotheker scannt diesen Code dann ein und der Patient bekommt das verordnete Medikament ausgehändigt. In der ersten Phase nehmen die Arztpraxis "Diabetes Zentrum Wandsbek" und die Adler Apotheke in Wandsbek am Pilotprojekt teil. Die möglichen Vorteile für Patienten: Sie müssen für eine Folgeverordnung nicht mehr in die Praxis, auch die Wartezeiten am Eingang sollen sich so verkürzen. Zuerst hatte der "NDR" über den Modellversuch berichtet.

Hamburger Start-up beteiligt

Die Übermittlung und Verschlüsselung des Rezepts übernimmt dabei das Hamburger Start-up Connected Health. Die Firma hat bereits vor einigen Jahren die Smartphone-App namens LifeTime entwickelt, in der sich nach eigenen Angaben nicht nur der QR-Code, sondern auch andere Patientendaten sicher verschlüsselt speichern lassen.

Versicherte der Techniker Krankenkasse können sich ab dem 1. Februar für das Pilotprojekt anmelden, die ersten elektronischen Rezepte werden voraussichtlich im März ausgestellt. Nach Abschluss des Projekts könnte das E-Rezept dann Teil der elektronischen Gesundheitsakte TK-Safe der Techniker Krankenkasse werden. Auf lange Sicht soll das Angebot auch bundesweit zur Verfügung stehen.

Für Wandsbek als Testgebiet hat sich Deutschlands größte Krankenkasse vor allem deshalb entschieden, weil hier eine besonders große räumliche Nähe der Projektpartner gegeben ist, die eine gemeinsame Entwicklungsarbeit begünstigt. Auch weitere Arztpraxen und Apotheken aus dem Postleitzahlgebiet 22041 können sich für die Teilnahme bewerben.