Hamburg. Bürgerschaftsfraktion sieht mangelnde Verankerung der Armee in der Öffentlichkeit als einen Grund für Nachwuchsprobleme.
Die AfD-Bürgerschaftsfraktion setzt sich dafür ein, dass öffentliche Gelöbnisse der Bundeswehr wieder auf dem Rathausmarkt stattfinden. In einem Antrag fordert die AfD den Senat auf, die Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr einzuladen, die jährliche Beförderung der Offiziersanwärter zu Leutnanten auf dem zentralen Platz vor dem Rathaus durchzuführen.
Nach Ansicht der AfD ist ein Grund für die Nachwuchsprobleme der Bundeswehr die mangelnde Verankerung der Armee in der Zivilgesellschaft. „Die Soldatinnen und Soldaten sind fester Bestandteil unserer Gesellschaft und führen doch ein beschämendes Schattendasein. Es liegt in der Verantwortung der Politik, dies zu ändern“, sagt der AfD-Abgeordnete Detlef Ehlebracht.
Das letzte Gelöbnis auf dem Rathausmarkt gab es am 16. Juni 2003, als 567 Rekruten vereidigt wurden. Rund 2500 Polizisten waren im Einsatz, 1800 Demonstranten preotestierten gegen das Gelöbnis. Es gab 15 Festnahmen. Davor waren Soldaten zuletzt am 1. Dezember 1977 dort vereidigt worden. Das erste Gelöbnis auf dem Rathausmarkt fand am 21. Juni 1966 statt.