Hamburg. Im Februar eröffnet das Unternehmen in der Mönckebergstraße einen Testladen. Ohne die Bonprix-App läuft da nichts.
Mit der Smartphone-App einkaufen, das ging bislang nur im Internet. Der Hamburger Modehändler Bonprix will das Shoppen per Mausklick auch in den stationären Handel bringen. Am 14. Februar eröffnet das zur Otto-Gruppe gehörende Unternehmen in der Mönckebergstraße einen Testladen. Wie das neue Konzept unter dem Motto Fashion Connect funktioniert, stellt der Textilanbieter am heutigen Dienstag im Vorfeld der Berliner Modemesse Fashion Week auf der Konferenz #Fashiontech vor.
Dabei läuft schon beim Betreten des Geschäfts nichts ohne die weiterentwickelte Bonprix-App, die zugleich die Eintrittskarte ist und danach als eine Art Fernbedienung verwendet werden soll. Mit ihr checkt die Kundin ein, scannt die Artikel, die sie probieren möchte, wählt die Größe. Die Kleidungsstücke werden in der virtuellen Einkaufskorb abgelegt. Danach geht es weiter wie gewohnt: Die ausgewählten Teile werden in die Umkleidekabine gebracht und können probiert werden.
Shopping-Prozess wurde digitalisiert
„Wir haben das Smartphone zum wesentlichen Hilfsmittel in unserem neuen Store gemacht, denn es ist heute ständiger Begleiter unserer Kundinnen – egal ob sie sich darüber informieren oder damit einkaufen“, sagt Markus Fuchshofen, Geschäftsführer für E-Commerce, Vertrieb Deutschland und Marke. „Wie konsequent wir den Shopping-Prozess dabei digitalisiert haben, ist bislang einzigartig im stationären Handel.“
Neu ist auch die Gestaltung der Verkaufsfläche. Kleidungsstücke und Accessoires werden jeweils nur einmal präsentiert. Durchwühlte Regale und die Suche nach der richtigen Größe sollen vermieden werden. Das passende Teil kommt bei Anforderung aus dem Lager. Auch die Umkleidekabinen sind größer als in Modegeschäften üblich, haben verschiedene Beleuchtungsmöglichkeiten und eine Extra-Belüftung. Und wenn das Kleidungsstück nicht passt, kann es direkt in die Kabine neu bestellt werden.
Berater kann per Knopfdruck angefordert werden
Verkaufspersonal kommt in den neuen Digtialladen kaum vor. Allerdings lässt sich ein Berater, der bei Bonprix Fashion Assistant heißt, per Knopfdruck angefordert werden. Die Bezahlung wird entweder auch über die App abgewickelt. Es gibt aber auch Selbstbedienungskassen und – auf Wunsch – auch die Möglichkeit bei einem Mitarbeiter an der Kasse zu zahlen.
Fashion Connect ist für die Otto-Gruppe ein wichtiges Innovationsprojekt. „Um in Zukunft erfolgreich zu sein, ist es zwingend, die Chancen der Digitalisierung auch im Offline-Retail zu nutzen und digitale, am Kundennutzen ausgerichtete Services zu integrieren“, sagt Sven Seidel, Vorstand Multichannel-Retail der Otto Group. Bonprix bietet vor allem preisgünstige Mode und erreicht 35 Millionen Kunden weltweit. Der E-Commerce-Anteil liegt bei 80 Prozent. Mit 1,5 Milliarden Jahresumsatz zählt es zu den umsatzstärksten Unternehmen des Handelskonzerns.