Hamburg. Rettungshubschrauber musste auf der Autobahn landen. Vollsperrung für mehrere Stunden. Bis spät in den Abend noch langer Stau.

Gegen 10 Uhr am Dienstagvormittag ist der Ausnahmezustand auf der Autobahn 7 perfekt: In Richtung Süden staut sich der Verkehr vom Elbtunnel bis nach Schleswig-Holstein zurück, an der Anschlussstelle Quickborn ist ein Rettungshubschrauber gelandet – und auch zehn Kilometer nördlich rücken Rettungskräfte an. Eine Reparatur und zwei Unfälle brachten den Verkehr zum Erliegen, drei Menschen wurden bei den Kollisionen lebensgefährlich verletzt.

Hinter dem Elbtunnel Richtung Süden musste eine Fahrspur wegen eines Lamellenbruchs gesperrt werden. (Archivbild)
Hinter dem Elbtunnel Richtung Süden musste eine Fahrspur wegen eines Lamellenbruchs gesperrt werden. (Archivbild) © Michael Arning

Bereits ab dem frühen Morgen staute sich der Verkehr vor dem Elbtunnel wegen einer gebrochenen Lamelle auf bis zu 25 Kilometern Länge. Der Schaden war zwischen dem Elbtunnel und Waltershof entdeckt worden. Der rechte Fahrstreifen in Richtung Süden musste gesperrt werden. Die beschädigte Stahllamelle könne von schweren Fahrzeugen hochgeschleudert werden und andere Autos beschädigen, so die Verkehrsbehörde.

Insassen eines Ford Galaxy nach Unfall eingeklemmt

Gegen acht Uhr kam es an der Anschlusstelle Quickborn ebenfalls in Richtung Süden zu einer schweren Kollision. Auch dort staute sich der Verkehr auf dem Verzögerungsstreifen zur Abfahrt. „Der Fahrer eines Ford Galaxy wechselte vermutlich auf den rechten Fahrstreifen, ohne auf den nachfolgenden Verkehr zu achten“, sagte ein Polizeisprecher. Der Fahrer eines Lastwagens fuhr auf den Ford auf und schob ihn vorwärts, sodass drei weitere Autos zusammenprallten.

Die Insassen des Ford Galaxy wurden eingeklemmt und lebensgefährlich verletzt. Der Rettungshubschrauber brachte sie zur weiteren Behandlung in Hamburger Krankenhäuser, ihr Zustand war am Nachmittag weiterhin kritisch. Auch ein Insasse eines beteiligten Peugeots wurde verletzt und in ein Krankenhaus gebracht.

Laut einer Agentur versuchten nach dem Unfall zunächst viele Autofahrer, sich an der Unfallstelle vorbeizuschieben. Ein Lastwagenfahrer habe daraufhin kurzerhand sein Gefährt quer gestellt und damit die Fahrbahn blockiert. Ein Polizeisprecher konnte dies jedoch zunächst nicht bestätigen.

VW Caddy rast in Stauende – Fahrer schwer verletzt

Hinter der Unfallstelle staute sich der Verkehr auf weiteren zehn Kilometern Länge. Gegen 9.45 Uhr übersah der Fahrer eines VW Caddy in Höhe des Parkplatzes Moorkarten das Stauende und krachte mit hoher Geschwindigkeit in einen Lastwagen. Der Fahrer wurde in seinem Auto eingeklemmt und kam ebenfalls mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus.

Am Vormittag entspannte sich die Verkehrslage auf der A7 im Hamburger Stadtgebiet, wie eine Sprecher der Verkehrsleitzentrale sagte. Auch die innerstädtischen Ausweichstrecken seien nur am frühen Morgen stark belastet gewesen. Gegen 13.35 Uhr wurde auch die Sperrung an der Unfallstelle bei Quickborn aufgehoben.

Die Reparaturen an der Lamelle im Bereich des Elbtunnels dauerten an. Dafür sollen von Dienstagabend um 20 Uhr bis Mittwochmorgen um 5 Uhr auch die mittlere Spur sowie die vierte Elbtunnelröhre gesperrt werden. Die Verkehrslage auf der A 7 Richtung Süden hatte sich im Vergleich zum Nachmittag etwas entspannt. Aber: Auch um 22 Uhr staute sich der Verkehr noch auf einer Länge von neun Kilometern zwischen den Anschlussstellen Volkspark und Waltershof.