Hamburg. Sportstaatsrat Christoph Holstein regt an, die Arena auch für Schulen, Kitas und andere sozialen Einrichtungen zu öffnen.

Der Hamburger Projektentwickler Tomislav Karajica, zugleich Hauptgesellschafter des Basketballclubs Hamburg Towers, will mit seinem Unternehmen Home United an den Elbbrücken einen „Elbdome“ bauen, eine Mehrzweckhalle für 7000 bis 8000 Zuschauer. Kosten: rund 150 Millionen Euro, privat finanziert, errichtet auf einem zugeschütteten Becken des Billhafens am Ostende der HafenCity. Basketballer und Handballer könnten hier als „Hometeams“ auflaufen (Abendblatt berichtete).

Die Billebogen Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG hatte in ihrem Auslobungstext für den „Stadteingang Elbbrücken“ eine derartige Idee befürwortet. An der Nahtstelle zwischen den Stadtteilen Rothenburgsort und HafenCity, heißt es im Unterpunkt „Billhafen“, käme eine größere, publikumsintensive Nutzung in Betracht, „die sich die neu geschaffene, hohe Zentralität des Standorts in direkter Nachbarschaft zum Elbtower zunutze macht; weitab von andernorts bestehenden, wohngeprägten Nachbarschaften sowie selber auch unempfindlich gegenüber der beträchtlichen Lärmkulisse der vorhandenen großen Verkehrsinfrastrukturen für Straßen- und Schienenverkehr.“

Dicke Rechnung für die Steuerzahler?

Das Projekt findet bisher in Hamburg in Politik, Sport und Kultur, bei Veranstaltern und Agenturen vorbehaltlich weiterer Informationen mehrheitlich Zustimmung. Der FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Carl Jarchow, ehemaliger Vorstands- vorsitzender des HSV, sagte: „Eine Halle dieser Größenordnung fehlt Hamburg noch – für den Sport, aber auch für andere Events.“ In einer Online-Umfrage des Abendblatts begrüßten 66 Prozent der Teilnehmer dieses Vorhaben.

Kritik kommt von den Linken: „Hier wird noch mal deutlich, dass der Senat den Bedarf des Breitensports ignoriert. Ich hoffe nicht, dass dies die neue Elbphilharmonie des Sports wird“, sagte Mehmet Yildiz, sportpolitischer Sprecher der Bürgerschaftsfraktion. Das Problem bei der Privatfinanzierung sei, „dass Hamburg wieder eine große Fläche an die Investoren verscherbelt und später auch noch Miete für solch eine Halle zahlen müsste. Solche Projekte zeigten schon immer, dass am Ende die Steuerzahler die dicke Rechnung begleichen müssen.“

Vitaler Treffpunkt

Sportstaatsrat Christoph Holstein (SPD) regt an, die Arena auch für Schulen, Kitas und andere sozialen Einrichtungen am Vor- und frühen Nachmittag zu öffnen und neben den herkömmlichen „auch über neue Nutzungskonzepte nachzudenken“. Projektentwickler Karajica ist für diese Vorschläge offen: „Der ,Elbdome‘ soll ein vitaler Treffpunkt für alle werden, auch außerhalb der Veranstaltungen.“ Neben der Arena sind der Bau eines Hotels und eines Bürogebäudes angedacht.

Für den Breitensport plant Karajica bereits das nächste Projekt. Mit den Tow­ers will er an der Wilhelmsburger Dratelnstraße ein Sportzentrum bauen. Das Gelände dafür hat er bereits gekauft.