Hamburg . Schadstoff-Gutachter haben festgestellt, dass das Gebäude aufwendig entkernt werden müsste. Gefährliche Asbestfasern gefunden.
Nach Asbestfunden in dem markanten NDR-Hochhaus in Hamburg-Lokstedt wird der Sender dem Verwaltungsrat einen Neubau empfehlen. „Eine Entkernung würde in den nächsten vier Jahren einen hohen Aufwand verursachen. Nach sorgfältiger Prüfung haben wir uns dazu entschieden, dem Verwaltungsrat stattdessen einen Neubau vorzuschlagen“, sagte Intendant Lutz Marmor am Freitag in Hamburg.
Das bedeutet offenbar einen Abriss des weithin sichtbaren Hochhauses. „Die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist unser höchstes Gut“, so Marmor. Die nächste Sitzung des Aufsichtsgremiums ist am 25. Januar.
NDR hatte Kosten für Kernsanierung als und Neubau ermittelt
Zwei Schadstoff-Gutachter hatten das Gebäude detailliert untersucht und unabhängig voneinander festgestellt, dass das Bürohaus bis auf den Rohbauzustand entkernt werden müsste. Bei der Untersuchung wurden Asbestreste gefunden, die aus der Bauphase des Gebäudes in den 1970er-Jahren stammen und die ohne eine Entkernung nicht erkannt und beseitigt werden können.
Der NDR sprach davon, dass "Asbestreste und -verschleppungen gefunden" worden seien. "Außerdem wurden Asbestfasern in verschiedenen Spachtelmassen nachgewiesen."
Der NDR hatte sowohl die Kosten für eine solche Kernsanierung als auch für einen Neubau ermittelt. "Eine Sanierung des (...) NDR Büro-Hochhauses in Hamburg-Lokstedt wird deutlich teurer als erwartet", heißt es nun in der aktuellen NDR-Mitteilung.
Das Bürohaus war am 21. November nach Asbestfunden im 14. Stock geschlossen worden, mehr als 300 Arbeitsplätze wurden in Konferenzräume, andere NDR-Gebäude oder angemietete Büros verlagert. Der NDR arbeitete daran, durch die Anmietung weiterer Büroflächen eine mittelfristige Lösung zu finden, heißt es in der aktuellen Mitteilung des NDR.
„Ich könnte auch 160 Stunden pro Woche arbeiten“