Hamburg. Anselm Sprandel soll neues Amt für Energie leiten und auch Übernahme der Fernwärme planen. Deutlich weniger Flüchtlinge.
Weil die Zahl der neu nach Hamburg kommenden Flüchtlinge weiter sinkt (das Abendblatt berichtete), wird auch der für Aufnahme und Unterbringung zuständige Zentrale Koordinierungsstab Flüchtlinge (ZKF) in der bisherigen Form abgeschafft. Innen- und Sozialbehörde wollten den ZKF im Laufe des Jahres „sukzessive in eine bei der Sozialbehörde angesiedelte Koordinierungsstelle weiterentwickeln“, sagte ZKF-Sprecher Daniel Posselt. „Mit dem Umbau wird auch ein weiterer Personalabbau verbunden sein – der Koordinierungsstab wurde bereits von vormals rund 80 auf ungefähr 50 Mitarbeitende reduziert.“ Für den Fall erneut zunehmender Flüchtlingszahlen sei aber gewährleistet, dass man schnell einen „ZKF 2.0“ einsetzen könne.
Neu geschaffenes Amt
Im Zuge der Umwandlung des Koordinierungsstabs wird auch der bisherige Hamburger Flüchtlingskoordinator Anselm Sprandel seinen Posten aufgeben. Der 58-Jährige wechselt in die Umweltbehörde, wo er vom 1. März an das neu geschaffene „Amt für Energie“ leiten soll. CDU-Umweltpolitiker Stephan Gamm hatte diese Entscheidung kürzlich in der „Bild“-Zeitung als „grünen Filz“ bezeichnet – da Sprandel wie Umweltsenator Jens Kerstan Mitglied der Grünen sei.
Die Umweltbehörde wies diese Kritik jetzt zurück. „Das Thema Energie war bislang in einer Abteilung des Amts für Natur, Grünplanung und Energie angesiedelt“, sagte Umweltbehördensprecher Jan Dube dem Abendblatt. „Die vom Senat beschlossene Umstrukturierung ist mit der Schaffung eines neuen Amtes für Energie verbunden.
Keine höhere Besoldung
Im Stellenplan der Hamburger Verwaltung wird dafür keine neue Stelle benötigt. Der neue Amtsleiter bringt seine Stelle sozusagen aus der Sozialbehörde mit. Eine höhere Besoldung ist mit dem Wechsel nicht verbunden.“
Im Bereich Energie seien mit dem Rückkauf von Strom-, Gas- und Wärmenetz „große zusätzliche Aufgaben für die Stadt hinzugekommen“, so Dube. „Die Integration und Verzahnung der Unternehmen muss von einer Person organisiert werden, die Führungserfahrung in der Verwaltung mitbringt und gleichzeitig mit dem Aufbau und dem Management öffentlicher Unternehmen bestens vertraut ist.“ Anselm Sprandel sei ein „von allen Seiten anerkannter Spitzenbeamter“. Für die „komplexen Verwaltungsvorgänge im Zusammenhang mit Energiewende, Klimaschutz und Kohleausstieg“ sei er „mit all seiner Erfahrung hervorragend geeignet und deshalb eine exzellente Wahl“.
2018 waren nur noch 8927 Flüchtlinge in Hamburg registriert worden, 4780 blieben, die übrigen wurden in andere Bundesländer verteilt. Im Jahr 2015 waren noch 61.598 Geflüchtete nach Hamburg gekommen, von denen 22.299 hierbleiben durften.