Hamburg. Auch im November wurde der Grenzwert für Stickstoffdioxid nicht unterschritten. Was die Umweltbehörde sagt.

Auch im November haben die Dieselfahrverbote in Hamburg nicht dazu geführt, dass der Grenzwert für Stickstoffdioxid unterschritten wird. Dieser Wert beträgt 40 Mikogramm. Die Messstation an der Stresemannstraße kam auf 43 Mikrogramm, an der Max-Brauer-Allee waren es 40 Mikrogramm. Gegenüber den Vergleichswerten aus dem November 2017, als es noch kein Fahrverbot gab, ist das nur eine leichte Verbesserung. An der Stresemannstraße wurden damals ebenfalls 43 Mikrogramm gemessen, an der Max-Brauer-Allee waren es 42 Mikrogramm.

Bilanz nach sechs Monaten

Seit Beginn des Dieselfahrverbots Ende Mai liegen nun insgesamt sechs Monatswerte vor. Von Juni bis November wurde bislang nur in einem Fall der Grenzwert unterschritten: im Juni auf der Stresemannstraße (37 Mikrogramm). Der höchste Wert wurde im September an der Max-Brauer-Allee gemessen (51 Mikrogramm). Vergleicht man die Monatswerte während des Fahrverbots mit den Werten der entsprechenden Vorjahresmonate (ohne Fahrverbot), ergibt sich für die Max-Brauer-Allee folgendes Bild: Zwei Monatswerte waren besser als 2017, einer war identisch, drei waren schlechter. An der Stresemann­straße waren vier Werte besser, einer war schlechter und einer identisch.

Ob die Verbesserungen auf das Fahrverbot zurückzuführen sind, ist fraglich, denn auch auf anderen Hamburger Straßen, für die keine Einschränkungen für Diesel-Pkw oder -Lkw gelten, sind die Stickstoffdioxidwerte gesunken. So lieferte die Messstation an der Habichtstraße in den Monaten von Juni bis November drei Werte, die besser waren als die entsprechenden Vorjahreswerte.

Es könnte weitere Fahrverbote geben

Wie die Umweltbehörde die Wirksamkeit der Dieselfahrverbote einschätzt, ist nach wie vor unklar. Sie will erst nach Ablauf von zwölf Monaten mit Fahrverbot eine Bilanz ziehen, also frühestens im Juni 2019. Im Abendblatt-Interview hatte der Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) nicht ausgeschlossen, dass es in Hamburg weitere Fahrverbote geben könnte – zum Beispiel auf der Habichtstraße. Dort gilt die Verkehrslage allerdings als schwierig. Jede Umfahrung würde zu einer nicht gewünschten Belastung von Seitenstraßen führen.

Die Luft verbessern würde sicher ein verstärkter Einsatz von Elektrobussen. Der HVV hat im November den ersten von 30 georderten Fahrzeugen in Dienst gestellt. Die übrigen 29 sollen 2019 geliefert werden, weitere 30 im Jahr 2020. Auch dann wird aber noch das Gros der HVV-Busse Diesel schlucken.