Hamburg. Der Junge soll eine Lehrerin angegriffen, getreten und gekniffen haben. Als die Beamten eintrafen, hatte sich das Kind beruhigt.

Es ist erst zwei Wochen her, da rief eine besorgte Mutter nach einem Streit zwischen zwei drei Jahre alten Kita-Kindern die Polizei. Vor wenigen Tagen mussten Beamte zu einer Grundschule in Wohldorf-Ohlstedt ausrücken. Ein Siebenjähriger war offenbar derart in Rage geraten, dass er seine Lehrerin angriff. Dabei soll er sie getreten, gekniffen und ihr die Hand verdreht haben.

Weil sich der Junge nicht beruhigen ließ, rief die Leiterin der „Schule am Walde“ gegen 11.45 Uhr am vergangenen Donnerstag die Polizei. Als die Beamten des zuständigen Polizeikommissariats 35 eintrafen, hatte sich der Siebenjährige bereits wieder beruhigt. Verletzt wurde niemand. Nach wenigen Minuten rückten die Beamten wieder ab. Warum der Junge die Beherrschung verloren hat, ist nicht bekannt.

Bereits am 4. Dezember war polizeiliche Hilfe in einer Winterhuder Kita erforderlich – zumindest aus Sicht einer Mutter, die die Beamten alarmierte. Grund: Zwei dreijährige Kinder hatten sich um ein Dreirad gestritten. Dabei war offenbar eines der Kinder gekratzt worden. Die Mutter bestand auf der Anwesenheit der Beamten.

Am Einsatzort, der Kita Jarrestraße, trafen die Beamten des zuständigen Kommissariats 33 die besorgte Mutter, das kleine Mädchen und den kleinen Jungen an. Von dem Streit hatten beide Kinder minimale Schrammen davongetragen. "Unsere Kollegen haben die Situation vor Ort in einem Gespräch befrieden können", so die Polizei. Niemand musste festgenommen werden, auf eine Anzeige wurde verzichtet. Kinder unter 14 Jahren sind ohnehin nicht strafmündig.

Gegenüber dem Abendblatt zeigten sich andere Kita-Träger irritiert von dem Polizeieinsatz. „Streit ist ein pädagogisches Grundthema. Deshalb fördern wir Kinder, Streit miteinander auszuleben. Sie sollen dabei lernen zu kommunizieren“, sagte Ulrike Muß, pädagogische Geschäftsführerin der Rudolf-Ballin-Stiftung.