Hamburg. Finanzsenator Andreas Dressel hat Bahnvertreter zum “Rapport“ bestellt. Ein Ende des Baustopps am Diebsteich ist nicht in Sicht.
Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) hat Spitzenvertreter der Deutschen Bahn (DB) am kommenden Donnerstag ins Rathaus eingeladen. Es wird nur ein Thema geben: Der Bau des geplanten neuen Fernbahnhofs Altona am Standort Diebsteich.
Die Stadt hat die Vertreter der DB dem Vernehmen nach zum „Rapport“ bestellt. Denn es steht immer noch nicht fest, wann mit der Realisierung des Prestigeprojekt begonnen werden und wann die Inbetriebnahme erfolgen kann. Es herrscht sozusagen Stillstand. Eigentlich war die Eröffnung zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 geplant. Zunächst hieß es, dass die „Verzögerung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht weniger als zwei Jahre betragen wird.“ Doch inzwischen soll hinter den Kulissen bereits von vier bis fünf Jahren die Rede sein.
Unterlagen zum Baustopp-Verfahren noch nicht vollständig
Der Grund: Das Oberverwaltungsgericht Hamburg (OVG) hatte im August einem Eilantrag des Landesverbands Nord des Verkehrsclubs Deutschland gegen den Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahnbundesamtes (EBA) stattgegeben. Es wurde ein Baustopp verhängt, weil am neuen Standort keine Verladestation für Autoreisezüge geplant worden war. Jetzt muss das OVG einen Termin für das Hauptsacheverfahren in dieser Angelegenheit festlegen.
Ein Gerichtssprecher sagte zum Stand des Verfahrens, es lägen verschiedene vom Gericht angeforderte Unterlagen vor. Allerdings fehle eine bestimmte Untersuchung, die das EBA beziehungsweise die Bahn bis zum Ende des Jahres 2018 vorlegen solle. Zu einer möglichen Terminierung des Baus gebe es keine neuen Erkenntnisse.
Welche Spitzenvertreter die DB am Donnerstag zu dem Treffen schickt, ist nicht bekannt. Die Pressestelle reagierte am Freitag auf eine Abendblatt-Anfrage nicht.