Hamburg/Berlin. Der Bundestagsabgeordnete will die Unions-Generalsekretärin zur Merkel-Nachfolgerin wählen.

Der Altonaer CDU-Bundestagsabgeordnete Marcus Weinberg hat sich festgelegt: Der frühere CDU-Landeschef will CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer auf dem Hamburger Bundesparteitag am 7. Dezember zur Vorsitzenden wählen.

„In den letzten Tagen ist meine positive Grundstimmung zu einer Überzeugung geworden, dass Annegret Kramp-Karrenbauer die beste Wahl ist“, schreibt Weinberg in einem dem Abendblatt vorliegenden Brief an seine Parteifreunde. Außer der früheren saarländischen Ministerpräsidentin bewerben sich Friedrich Merz, der frühere Unions-Fraktionschef im Bundestag, und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn um die Nachfolge von Angela Merkel.

„Auch bei den Mitgliedern der Hamburger CDU findet Annegret Kramp-Karrenbauer große Unterstützung“, schreibt Weinberg. Große Teile der Union in der Hansestadt unterstützten auch Friedrich Merz. „Aber hierbei schwingt immer ein wenig die romantische Sehnsucht nach der alten CDU mit“, so der Altonaer. Unter anderem hatten sich die Hamburger Bundestagsabgeordneten Christoph Ploß und Christoph de Vries für Merz ausgesprochen.

Bessere Chancen bei der Bürgerschaftswahl 2020

Weinberg sieht die Chancen der CDU bei der Bürgerschaftswahl 2020 mit einer Bundesvorsitzenden Kramp-Karrenbauer steigen. „Die gesellschaftspolitische Dynamik der Entwicklung ist in einer Stadt wie Hamburg besonders früh und besonders stark zu greifen“, schreibt der Bundestagsabgeordnete. „Ich stehe für einen liberalen und christlich-sozialen Kurs. Auch deshalb glaube ich, dass die Wahl von Annegret Kramp-Karrenbauer auch in Hamburg eine positive Wahrnehmung haben wird.“

Weinberg erinnert an die Zeit, als die CDU den Senat mit Bürgermeister Ole von Beust an der Spitze stellte. „Mit dem Kurs der Mitte, der Positionen integriert und den gesellschaftlichen Zusammenhalt als einen Schwerpunkt ansieht, ist es uns auch als CDU gelungen, sowohl unter Ole von Beust als auch unter Angela Merkel viele Milieus neu zu erschließen“, schreibt Weinberg. Kramp-Karrenbauer genieße laut bundesweiten Umfragen das größere Vertrauen der drei Kandidaten. „Das wird auch für Hamburg so oder noch verstärkt anzunehmen sein“, so Weinberg.

Als berufstätige Mutter kenne die Saarländerin den Spagat zwischen Familie und Beruf, so der familienpolitische Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion. „Als Frau kennt sie die Herausforderung, sich in Männerdomänen durchzusetzen“, so Weinberg weiter. Außerdem sei Kramp-Karrenbauer „authentisch, ehrlich und bodenständig“ und verfüge als frühere Ministerpräsidentin und Ministerin über Regierungserfahrung. „In einer für die Union schwierigen Phase, als der Schulz-Zug der SPD rollte, gelang ihr im Saarland ein sensationelles Wahlergebnis“, schreibt Weinberg.