Hamburg. Hamburg soll sich „aktiv als Standort für das europäische Forschungszentrum für künstliche Intelligenz bewerben“.

Die Hansestadt soll ein Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (KI) bekommen. Das jedenfalls wünscht sich die FDP und hat für die Bürgerschaftssitzung am Mittwoch einen entsprechenden Antrag eingebracht. Danach soll sich Hamburg „aktiv als Standort für das zwischen der deutschen und französischen Regierung vereinbarte europäische Forschungszen­trum für künstliche Intelligenz bewerben“. Die Mittel dafür sollen laut Vereinbarung mit Frankreich von der Bundesregierung zur Verfügung gestellt werden. Saarbrücken, Baden-Württemberg, Sachsen und Sachsen-Anhalt hätten sich bereits als Standorte für das KI-Forschungszentrum beworben, heißt es in dem FDP-Antrag. Auch Bayern habe wohl Interesse signalisiert, Hamburg dagegen nicht.

„Dabei wäre eine aktive Bewerbung für den Standort eine große Chance“, so der FDP-Antrag. Zudem könne SPD-Bürgermeister Peter Tschentscher seine Stellung als Bevollmächtigter der Bundesrepublik für deutsch-französische kulturelle Angelegenheiten mit in die Verhandlungen einbringen. Offiziell hat der Hamburger Bürgermeister dieses Amt noch bis Jahresende inne.

„Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts“

Künstliche Intelligenz ist eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts“, sagte FDP-Fraktionschef Michael Kruse. „Damit Hamburgs Wirtschaft einen schnellen Zugang zur angewandten Forschung erhält, sollte sich der Senat für die Ansiedlung eines entsprechenden Instituts stark machen. Mit diesem Schritt könnte Hamburg die Lücke zu anderen KI-Standorten schließen und für Unternehmensansiedlungen im Hochtechnologiebereich attraktiver werden.“

Zuletzt hatte CDU-Politiker Carsten Ovens kritisiert, dem Senat fehle eine „KI-Strategie, die Wissenschaft und Wirtschaft zusammenführt“. Einzelprojekte würden bisher nicht ausreichend koordiniert.