Hamburg. Kosten und Verkehrsanbindung des neuen Wohngebietes seien ungeklärt. Im Umfeld schwinde die Lebensqualität.

Die Kritik folgt umgehend. Nach der Präsentation des Masterplans für Oberbillwerder, Hamburgs neuen, 105. Stadtteil, der in den kommenden Jahren mit 7000 Wohnungen aus dem Boden der Bergedorfer Feldmark gestampft werden soll, erneuert die CDU im Bezirk ihre Beanstandungen an den Plänen. Auch der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) moniert Teile des Vorhabens.

Hohe Dichte der Bebauung

Laut dem CDU-Kreisvorsitzenden und Bürgerschaftsabgeordneten Dennis Gladiator blieben trotz Masterplans viele Fragen offen. Etwa ob die teils hohe Dichte der Bebauung verträglich ist oder ob sich die Versprechen vom grünen, gesunden und autoarmen Leben in Oberbillwerder halten ließen. Auch die Kosten blieben im Unklaren. „Schon 2007 hat die CDU Bergedorf entsprechende Ideen des CDU-Senats verhindern können. An meinen Bedenken gegen die Versiegelung und Bebauung dieser wertvollen Grünfläche hat sich nichts geändert“, so Gladiator. Die Union lehne die Pläne ab. Probleme wie die Verkehrsanbindung seien ungelöst. Eine S-Bahn und drei geplante Zufahrtsstraßen würden nicht genügen. Zudem, so der Fraktionsvorsitzende der Bergedorfer CDU, Sven Noetzel, darf Lebensqualität nicht dem zweifelsfrei wichtigen Wohnungsbau geopfert werden. Die Wirtschaftlichkeitsprognose sehe er ebenfalls kritisch.

Umfassendes Verkehrskonzept gefordert

VNW-Direktor Andreas Breitner glaubt, der Stadtteil gelinge nur mit ausreichend bezahlbarem Wohnraum für mittlere und niedrige Einkommen. Auch die neue Art der Mobilität – Tempo 30, keine Straßenparkplätze, keine Tiefga­ragen – sei europaweit Neuland. Ein umfassendes Verkehrskonzept sei vor den Bauarbeiten nötig. Dabei müsse auch die leistungsfähige Straßenanbindung geprüft werden. „Sonst wird Oberbillwerder nicht funktionieren.“