Hamburg. Anekdoten aus der Gesellschaft, Rück- und Vorblicke auf Veranstaltungen – und alles über die wichtigsten Köpfe der Stadt.

Feinstes Jungbüffelleder im champagnerfarbenen Krokolook, mit Spitzenrock und passender Handtasche, trifft auf tanzwütiges, vorwiegend weibliches Publikum in schnieker Umgebung. Kurz: Hamburger Club Nacht meets Fashion – und zwar die von Liz Malraux. Die Hamburger Designerin zeigte ihre edle und originelle Kollektion am Freitagabend im Ballsaal des Hotels Süllberg, bevor die rund 450 Gäste zur Musik der DJs abtanzten. Die Schauspielerin Jenny Elvers machte den Auftakt der Modenschau im Champagner-Leder-Outfit, aber die Gäste bewunderten auch mit vielen „Ohs und Ahs“ die mit Swarovski-Steinen bestickten Ballkleider und purpurfarbenen Cashmere-Seidenblazer. „Nach elf Jahren, die es die Hamburger Club Nacht nun gibt, wollten wir mal etwas Ungewöhnliches machen. Und Liz Malraux passt vom Stil und Design perfekt zu unseren Gästen“, sagte Organisatorin Friederike Berg (Sing! Eventagentur Hamburg), die die Tanznacht zusammen mit Gastronom Karlheinz Hauser organisiert. Bunt war so neben der Kleidung auch das Publikum: Geladen waren Helga Darboven, Garten-Expertin Friederike von Ehren sowie die Immobilienmakler Claudia Gülzow und Stefanie und Hilmer von Bülow.

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Sie nannten ihn „Schmidt Schnauze“: Hamburgs Ehrenbürger Helmut Schmidt wurde in der Politik und auch sonst wegen seiner messerscharfen Analysen respektiert und gefürchtet. Die vom ehemaligen Bundeskanzler vor 25 Jahren gegründete Deutsche Nationalstiftung nahm ihren Geburtstag zum Anlass, um über Schmidts Rhetorik zu sprechen – und was Politiker heute davon lernen könnten. In der Bucerius Law School hielt Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble die Festrede. Und fragte sich: „Würde Helmut Schmidt heute twittern? Wahrscheinlich nicht. Es wäre ihm fremd, er würde es wohl als Kokolores abtun.“ Laut Schäuble gibt es „in Zeiten der Kurzbotschaften eine Sehnsucht nach echten Zusammenhängen“, so, wie sie Helmut Schmidt immer hergestellt hätte: „Der Erfolg des Rhetors Schmidt ist dabei nicht ohne seine Gestik und Mimik zu erklären, etwa, wenn er in Ruhe dem Rauch seiner Zigarette nachschaute, bevor er auf eine Frage antwortete.“ In der folgenden Diskussionsrunde kritisierte Bestseller-Autor Robin Alexander („Die Getriebenen“): „Wir haben eine Phase in der deutschen Politik hinter uns, in der Rhetorik leider keine große Rolle spielte.“

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Premiere für die New Yorker Communications Week in Hamburg: Andrea Buzzi, Gründerin der PR-Agentur Frau Wenk, holte das Event erstmals in die Hansestadt. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die Digitalisierung PR, Journalismus und Medien insgesamt verändert. Darüber diskutierten unter anderem die FDP-Politikerin Katja Suding, Sandra Hartwig (Otto Group Digital Solutions), Roman Heflik (Xing Klartext) und Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider. Ein Ergebnis: Gerade in Online-Zeiten werden Offline-Kontakte, persönliche Gespräche und Netzwerke wichtiger.

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Elena Carrière, Hieronymus Proske, Iha Gräfin von der Schulenburg (v.l.)
Elena Carrière, Hieronymus Proske, Iha Gräfin von der Schulenburg (v.l.) © heike ross | heike ross

25 Jahre Engagement für sexuell missbrauchte Kinder: Der Verein Dunkelziffer hat in dieser Woche sein Jubiläum mit einer besonderen Kunstaktion im Atelier F begangen. Initiiert hatte die Veranstaltung die langjährige Dunkelziffer-Unterstützerin Michaela Barthe. Künstler wie Werner Berges (Freiburg), Henrik Eiben (Hamburg), Jeppe Hein (Berlin), Paul Hutchinson, Pola Sieverding und Jorinde Voigt (alle Berlin) hatten je eines ihrer Werke zur Verfügung gestellt. Die daraus entstandenen Editionsmappen wurden zugunsten des Vereins versteigert. Unter den Gästen waren prominente Hamburger, darunter Günther Ehnert (Blauer Ball), Autorin Ildikó von Kürthy und das Model Elena Carrière.

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Lange weiße Tafeln, riesige Blumendekorationen und Schmuck, Schmuck, Schmuck. Caroline und Benjamin Freisfeld hatten 250 Gäste in die Deichtorhallen geladen, um den 275. Geburtstag des Juweliergeschäfts Brahmfeld &
Gutruf sowie das Erscheinen des Buches „Gold und Silber lieb ich sehr...“ zu feiern. Coppenrath-Verleger Wolfgang Hölker las daraus vor, danach traten Schauspieler des Thalia Theaters auf, denen Gäste wie Gerti von Bismarck, Christina Block, Marion Fedder, Marina Ruperti und Ruprecht Eser applaudierten.

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Hannes Schröder weihte die Kinderküche ein.
Hannes Schröder weihte die Kinderküche ein. © Sophie Laufer | Sophie Laufer

Großen Einsatz hat der Hamburger Koch Hannes Schröder gezeigt. Der Spitzengastronom, der in der Hansestadt die Läden Küchenfreunde, „Was wir wirklich lieben“ und Botanic District betreibt, weihte eine neue Kinder-
küche in der Schule auf der Uhlenhorst ein. Schröder ist es ein Anliegen, Kindern Wissen über gesunde Ernährung zu vermitteln. „Ich sehe ja immer wieder bei meinen Auszubildenden, wie es ist, wenn das nicht passiert.“ Die neue Kinderküche wurde allein mit Hilfe von Spenden finanziert. Ein Jahr lang haben Schüler, Lehrer und Eltern gesammelt, um den Raum für 13.500 Euro umbauen zu können. Schulleiterin Kristina Eisele ist stolz auf das Projekt: „Im vergangenen Dezember haben wir mit verschiedenen Aktionen angefangen“, sagt sie. „Und bereits im Juni war klar, das schaffen wir.“

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Gut essen und dabei noch interessante Menschen treffen: Beim Ladies Dinner im Loft in Winterhude konnten Frauen genau das in dieser Woche erleben. Sanja Stankovic und Sina Gritzuhn, die Gründerinnen von Hamburg Start-ups, hatten zum sechsten Mal zu dem Vernetzungstreffen geladen – und 30 Frauen waren ihrem Ruf gefolgt. „Ein bis zwei Gründerinnen teilen ihre Erfolgsgeschichten. Aktuelle Entwicklungen der Start-up-Szene geben immer genug Raum für Austausch auf Augenhöhe und vor allem nachhaltige Vernetzung“, sagt Stankovic.

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 Henrik und Gabriele Hertz mit Agnus Cassens (r.)
Henrik und Gabriele Hertz mit Agnus Cassens (r.) © Stephan Wallocha | Stephan Wallocha

Einmal um die Welt reisen, andere Menschen und Kulturen kennenlernen. Dieses einzigartige Erlebnis ermöglicht das Kinderprojekt Switch Kids jedes Jahr wieder vielen Hamburger Kindern – allerdings nur theoretisch. Denn bei der „Weltreise“ entdecken die Kinder bei gegenseitigen Besuchen, durch gemeinsames Musizieren, landestypische Spiele sowie das Kochen traditioneller Speisen die anderen Kulturen. Die bereits von Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgezeichnete Initiative hat in dieser Woche ihre Arbeit im Rahmen eines Festaktes präsentiert. Unterstützt wurde die Veranstaltung unter anderem von Petra Lotzkat (Staatsrätin, Sozialbehörde Hamburg) von Albert Darboven, Gunnar Gross (Airbus) und Holger Cassens (Mara & Holger Cassens Stiftung).

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Wieland Schinnenburg bekam zum Geburtstag ein Trikot geschenkt
Wieland Schinnenburg bekam zum Geburtstag ein Trikot geschenkt © Peter Ulrich Meyer | Peter Ulrich Meyer

Die leuchtend blauen Anzüge und gelben Krawatten sind sein Markenzeichen – und auch sonst fällt der Mann mit dem Hang zum Unkonventionellen in der FDP auf. Am Dienstag feierte der Bundestagsabgeordnete Wieland Schinnenburg seinen 60. Geburtstag im Poké You am Ballindamm. Rund 100 Parteifreunde und Weggefährten kamen. Unter den Gästen waren FDP-Landeschefin Katja Suding, FDP-Bürgerschaftsfraktionschefin Anna von Treuenfels-Frowein sowie zahlreiche aktuelle und frühere Abgeordnete der Liberalen. Zu den Gratulanten zählten auch Ex-Finanzsenator Wolfgang Peiner (CDU) und der Ex-CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Andreas Wankum. Etwas unvermittelt teilte Schinnenburg seinen Gästen am Ende seiner Begrüßungsrede mit, dass er sich von seiner Frau nach 20 Jahren Ehe vor mehreren Monaten getrennt habe. „Es ist gut so, wie es ist“, setzte Schinnenburg noch hinzu. Ehrlich unkonventionell eben.

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Die Jungen und Mädchen im Altonaer Kinderkrankenhaus hatten einen besonderen Gast zu Besuch. Cornelia Poletto schaute auf der Station vorbei. Die Hamburger Spitzenköchin kam aber nicht nur einfach so. Sie hatte den kleinen Patienten ein Buch mitgebracht und las daraus vor. Poletto ist Schirmherrin des Altonaer Kinderkrankenhauses. Die Vorleseaktion fand im Rahmen des bundesweiten Vorlesetages statt.

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Den Bezug eines neuen Büros am feinen Neuen Wall feierte das Privat-Equity- Unternehmen Astorius Capital, das vorher um die Ecke an den Alsterarkaden saß, mit rund 60 Gästen aus der Finanzbranche. Lob für die Astorius-Gründer Frank Rohwedder, Thomas C. Weinmann, Julien Zornig und Georg Remshagen gab es von Martin Sillem, Direktor des Bankhauses Donner & Reuschel: „Ich finde die neuen Räume ganz wunderbar, freue mich immer zu sehen, wenn ein Unternehmen wächst.“ Auch dabei waren Peter Klose, Leiter Warburg Private Banking, und Philip Döb­ler, Geschäftsführer des Handelsunternehmens Leuchtturm Gruppe.

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Die bunten Lichter des Doms strahlen im Norden, die roten Lichter der Hafenkräne blinken im Süden: Der Rundumblick aus dem 20. Stock des Atlantic- Hauses an der Bernhard-Nocht-Straße ist und bleibt faszinierend. Am Donnerstagabend genoss die Luftfahrtbranche die Aussicht aus luftiger Höhe. Der Hamburger Flughafen hatte zur Mediennacht eingeladen. Airport-Chef
Michael Eggenschwiler begrüßte neben Pressesprechern und Journalisten auch renommierte Branchenexperten wie die Hamburger Cord Schellenberg und Heinrich Großbongardt. Sogar der Vorstandsvorsitzende einer Fluggesellschaft war dabei. Der Deutsche Martin Gauss leitet seit Jahren in Lettland Air Baltic. Bei Sushi und Flying Büfett wurden bis in den späten Abend Kontakte geknüpft, geredet und diskutiert. Ein immer wiederkehrendes Gesprächsthema: das Chaos am Himmel im Sommer mit seinen zahlreichen Flugausfällen.

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Im Mittelpunkt des Jahresempfangs der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen (SHK) im Museum für Kunst und Gewerbe stand dessen scheidende Direktorin Sabine Schulze (64, Interview
Seite 25). SHK-Vorsitzender Bernd Kundrun, Kultursenator Carsten Brosda (SPD) und Noch-Kunsthallen-Chef Christoph Martin Vogtherr lobten ihre Offenheit, Fairness und ihre großen Verdienste für das Haus. Anschließend führte Schulze die Gesellschaft durch die „1968“-Ausstellung und lud zum Abendessen – zum allerletzten Mal als Gastgeberin im MKG.

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Mit dem Raumschiff durch futuristische Welten fliegen ist das Motto von DJ Bobo’s neuer Bühnenshow „KaleidoLuna“. Damit möchte der Sänger auch die Fans in Hamburg begeistern, sein Auftritt in der Barclaycard Arena ist am 17. Mai 2019. Zur Hansestadt hat der Schweizer René Baumann, dass ist sein bürgerlicher Name, eine besondere Beziehung: „Von 1999 bis 2008 habe ich alle Songs im Studio von Produzent Axel Breitung aufgenommen.“ Heutzutage geht er bei Hamburg-Besuchen gerne an der Elbe Sushi essen. Und künftig möchte er nach Konzerten seinem neusten Hobby nachgehen: Golf spielen auf einem der zahlreichen Plätze in der Gegend.