Hamburg. Stadt hat die höchsten stationären Pro-Kopf-Ausgaben. Ursachen lassen sich nicht nur auf regionale Preisunterschiede zurückführen.
Hamburg war 2017 erneut Spitzenreiter bei den stationären Krankenhauskosten. Bundesweit beliefen sich die Behandlungskosten pro Krankenhausaufenthalt auf durchschnittlich 4695 Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. In Hamburg waren die Ausgaben pro Patient mit 5408 Euro rund 700 Euro höher. Zum Vergleich: In Brandenburg betrugen sie lediglich 4235 Euro.
Wie lassen sich die hohen Kosten der Hamburger Krankenhäuser erklären? In der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes heißt es: „Regionale Unterschiede sind auch strukturell bedingt: Sie werden vom Versorgungsangebot sowie von der Art und Schwere der behandelten Erkrankungen beeinflusst.“ Claudia Brase, Geschäftsführerin der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft (HKG), begründet die höheren Kosten zum einen durch die unterschiedlichen regionalen Preisniveaus.
Fallschwere beeinflusst Krankenhauskosten
Zum anderen habe die Fallschwere einen großen Einfluss auf die Kostenstruktur. In den Hamburger Krankenhäusern werden im deutschlandweiten Vergleich besonders viele schwere Fälle behandelt. Bei diesen käme es zu einem „höherem Ressourceneinsatz, sowohl von Personal auch von Medizintechnik, wodurch die Fallkosten steigen“.
Fallkosten seien die Kosten, die den Krankenhäusern entstehen. Diese würden nicht eins zu eins von den Krankenkassen erstattet werden. Brase: „Hohe Kosten der Hamburger Krankenhausfälle heißt nicht im Umkehrschluss hohe Kosten für die Krankenkassen.“
Deutschlandweit sind die Kosten für eine stationäre Behandlung im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Rund 91,3 Milliarden Euro fielen in Krankenhäusern für Personal und Sachmittel an – ein Anstieg von 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.