Hamburg. Chef des Landeskriminalamts eröffnet Sicherheitmesse – Lob für Einbruchschutz der Bürger.
Alle Hamburger sollten ihre Fahrräder codieren lassen. Das hat der Chef des Landeskriminalamts (LKA) gefordert. „Es würde der Polizei sehr helfen, wenn sie bei sichergestellten Rädern schnell feststellen könnte, wem diese gehören“, sagte Frank-Martin Heise auf der Sicherheitsmesse des Hamburger Abendblatts, die in Kooperation mit der Polizei, der Opferhilfeorganisation Weißer Ring und der Hochbahn am Sonntag im Museum für Arbeit stattfand.
Die Codierung lohne sich nicht nur für die Besitzer von sehr teuren Rädern oder von E-Bikes: „Gestohlen werden vor allem Räder, die zwischen 400 und 1000 Euro kosten“, so Heise.
Hamburger sicherer als Bremen und Berlin
Der LKA-Chef eröffnete in einem Gespräch mit Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider die Messe. „Hamburg ist deutlich sicherer geworden“, sagte Heise. „Wenn wir uns die Kriminalstatistiken der vergangenen 20 Jahre anschauen, können wir feststellen, dass nur in einem Jahr die Fallzahlen niedriger waren als 2017.“ Und: „Wenn wir diese Zahlen noch ins Verhältnis zur wachsenden Wohnbevölkerung stellen und uns vor Augen führen, dass Hamburg ein hochattraktives Ziel für Touristen ist, ist die Entwicklung noch viel besser.“ Man sei aktuell auf jeden Fall der sicherste der drei Stadtstaaten.
Ein Hauptaugenmerk habe in den vergangenen Jahren auf der Bekämpfung der Einbruchskriminalität gelegen, die deutlich gesunken sei – auch, weil die Bürger ihre Häuser besser schützten: „45 Prozent aller Einbrecher scheitern schon bei dem Versuch, in ein Haus zu kommen“, sagte Heise. Auf die Frage von Lars Haider, wie es die Polizei bei ihren Veröffentlichungen mit der Herkunft der Täter halte, sagte der Spitzenbeamte: „Wir sammeln Fakten, und wenn zu diesen Fakten die Staatsangehörigkeit gehört, dann nennen wir sie auch.“ Die größten Probleme mit Ausländern habe man im Bereich der Taschendiebstähle.
Tipps zur Prävention
Heise stellte sich auch kritischen Fragen aus dem Publikum. Mehrfach ging es darum, dass sich Menschen von der Polizei nicht ernst genommen fühlten: so wie eine Wandsbekerin, die von Nachbarn drangsaliert wird, nachdem sie sich über deren minderjährigen Sohn beschwert hatte. Schließlich hätten sieben Vermummte vor ihrer Wohnung gestanden, die Fenster mit Eiern beworfen und sie bedroht, erzählte die Frau: „Und die Polizei ist nicht gekommen.“ Am Sonntag wurde ihr geholfen. Beamte vor Ort, die am Polizeistand Ratschläge zur Prävention gaben, nahmen sich ihrer an.
Kurios war das Anliegen eines Mannes, der in der Innenstadt wohnt. „Erst wurde mein Dachboden aufgebrochen, dann hat ein Nachbar bei seinem Auszug seine alten Dinge dort einfach abgestellt. Darf ich die jetzt entsorgen?“
Es sollte die einzige Frage bleiben, die Frank-Michael Heise nicht beantworten konnte.