Das Luxushotel verkauft 350 Liebhaberstücke für guten Zweck. Angeboten werden sie im Museum für Hamburgische Geschichte.
Das Vier Jahreszeiten an der Binnenalster hat eine Schatzkammer. Die liegt versteckt im Dachgeschoss. Dort lagern Kronleuchter, Gemälde, Mobiliar, Spiegel und historische Bücher aus mehr als 120 Jahren Hotelgeschichte. Eigentlich haben dort nur Direktor Ingo C. Peters und langjährige Mitarbeiter Zutritt. Doch jetzt werden rund 350 dieser Liebhaberstücke der Öffentlichkeit präsentiert und am 9. und 10. November im Museum für Hamburgische Geschichte für einen guten Zweck verkauft: „Wir unterstützen das Wohnprojekt Festland von Hamburg Leuchtfeuer. Die Hamburger können jetzt sozusagen ein Stück Vier Jahreszeiten erwerben“, sagt Ingo C. Peters.
Wochenlang hat vor allem seine Ehefrau Christiane auf dem Dachboden in der siebten Etage gestöbert und die Gegenstände, die in den vergangenen Jahrzehnten die Suiten, Zimmer und Restaurants des Luxushotels schmückten, zusammengestellt: „Das Engagement für Hamburg Leuchtfeuer ist eine Herzensangelegenheit. Deshalb freue ich mich über die Zusammenarbeit zugunsten von Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen und denen mit dem Festland eine bessere Lebensperspektive geboten wird“, sagt Christiane Peters. Im Baakenhafen in der HafenCity entstehen 27 Wohnungen für junge chronische kranke Menschen. Mit den Bauarbeiten wurde bereits begonnen, die Eröffnung von Festland ist für 2020 geplant.
Mitarbeiter erzählen Anekdoten zu den Gegenständen
Die Investition beträgt rund zehn Millionen Euro: „Natürlich sind wir auf Spenden angewiesen und deshalb sind wir sehr dankbar, dass uns das Vier Jahreszeiten so großzügig unterstützt“, sagt Josef Reppenhorst, der für die Öffentlichkeitsarbeit von Hamburg Leuchtfeuer verantwortlich ist. Das Museum für Hamburgische Geschichte am Holstenwall 24 stellt seinen lichtdurchfluteten Innenhof am 9. und 10. November jeweils von 11 bis 17 Uhr für den Vier- Jahreszeiten-Verkauf kostenlos zur Verfügung.
Dort werden auch langjährige Mitarbeiter dabei sein und die eine oder andere Anekdote zu den Gegenständen erzählen: „Uns war wichtig, dass für jeden Geldbeutel etwas dabei ist“, sagt Christiane Peters. So werden versilberte Kerzenständer mit Vier Jahreszeiten Prägung ab 20 Euro angeboten. Die Landschaftsmalereien, gefasst in edle goldfarbene Bilderrahmen, sind ab 80 Euro erhältlich. Auch Salonspiegel mit aufwendigen Holzverzierungen, die früher in den Suiten hingen, werden für den guten Zweck verkauft. Und wer weiß, vielleicht haben sich in diesen auch schon prominente Gäste wie Schauspiellegende Sophia Loren, Sänger Udo Jürgens oder Schwedens Königin Silvia betrachtet, bevor sie ihren großen Auftritt hatten.
Auch besondere Weihnachtsbaumkugeln werden verkauft
Die Lieblingsstücke von Christiane Peters sind die edlen Intarsientische: „Die gehörten zum Mobiliar in den Salons der Suiten. Diese Tische sind von zeitloser Eleganz und typisch für das traditionsreiche Vier Jahreszeiten.“ Aber auch Barhocker und Sessel aus der jüngst neugestalteten Condi Lounge können die Hanseaten zugunsten von Hamburg Leuchtfeuer erwerben. Ein Hingucker sind auf jeden Fall die opulenten Marmorsäulen, die früher die Empfangshalle schmückten.
Für die heimische Bibliothek stehen einige historische Bücher zum Verkauf. Wichtig ist Ingo C. Peters, dass „der Erlös aus dem Verkauf zu 100 Prozent Hamburg Leuchtfeuer zugute kommt. Das heißt, jeder Euro der hier erzielt wird, fließt auch tatsächlich in das Festland-Projekt.“ Das Vier Jahreszeiten ist berühmt für die opulente Weihnachtsdekoration. Eigentlich ist dieser Schmuck unverkäuflich. Aber für den guten Zweck macht Ehepaar Peters eine Ausnahme und deshalb werden auch einige besondere Weihnachtsbaumkugeln im Museum für Hamburgische Geschichte zum Verkauf angeboten.